Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer
heraus, als John Carver Billings und sein Sohn verhaftet wurden. Ein Revolverblatt verstieg sich sogar dazu, die Schlagzeile mit roter Farbe zu beträufeln, was ihr ein besonders blutrünstiges Aussehen gab. Die Meldung war praktisch die Krönung einer Woche voller Knüller.
Das Beweismaterial, das die Polizei zutage förderte, bestand nur aus Indizien, war aber äußerst belastend. Am Fundort der Leiche hatte man auf einem Messingbeschlag den Abdruck dreier blutbefleckter Finger entdeckt. Der Fingerabdruck stammte von John Carver Billings’ rechter Hand.
Das Vorhängeschloß der Jacht war aufgebrochen und durch ein neues ersetzt worden. Durch eine Umfrage in sämtlichen Eisenwarengeschäften der näheren Umgebung wurde der Ladenbesitzer ermittelt, der das Schloß am Mittwochnachmittag verkauft hatte. Die Polizei legte ihm ein Foto von John Carver Billings vor, und der Mann identifizierte den Bankier >ganz spontan<.
Polizeitaucher holten vom Grund der Bucht, und zwar direkt unterhalb der Billingschen Jacht, eine 38er Pistole heraus. Die Waffe gehörte John Carver Billings. Wie ballistische Untersuchungen bewiesen, war George Tustin Bishop mit dieser Waffe getötet worden.
Bishop war mit zwei Schüssen von hinten getötet worden. Die eine Kugel fand man noch in seinem Körper. Die zweite hatte sich in die Wandtäfelung im Salon der > Billingboy < gebohrt, wo sie von der Polizei entdeckt und sichergestellt wurde.
Beamte des Morddezernats rollten den Teppich in der Hauptkabine auf und stießen auf Blutspuren, die bereits mehrere Tage alt und mit Wasser und Seife entfernt worden waren. Trotzdem gelang es mit Hilfe von Chemikalien, ihr Vorhandensein einwandfrei nachzuweisen.
Der Teppich im Salon war neu angeschafft und am Donnerstag morgen von John Carver Billings persönlich gekauft worden. Die Polizei fand bei einer Haussuchung in der Garage des Bankiers den alten Teppich und daran nicht nur Blutflecke, sondern auch einige menschliche Haare, die mit den Haaren von George Tustin Bishop identisch waren.
Bisher war es der Polizei nicht gelungen, ein zwingendes Motiv für den Mord zutage zu fördern. Es war jedoch kein Geheimnis, daß es zwischen Bishop und dem Bankier Differenzen gegeben hatte, und zwar wegen eines Wechsels, den Bishop nicht einlösen wollte.
Sowohl Billings als auch sein Sohn konnten mit einem Alibi für die fragliche Nacht aufwarten. Aber die Polizei machte alle beide zunichte. Das des jungen Billings hatte sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt als Fälschung herausgestellt. Der ältere Billings berief sich auf Mr. Waldo W. Jefferson, einen Direktor der Bank, mit dem er angeblich am Dienstagabend bis spät in die Nacht eine Besprechung geführt hatte. Nach einem längeren Verhör brach Jefferson jedoch zusammen und erklärte, John Carver Billings hätte ihn zu einer falschen Aussage veranlaßt. Im Vertrauen auf die unbedingte Rechtschaffenheit des Bankpräsidenten und in der Überzeugung, daß es sich lediglich um eine harmlose Affäre handeln könnte, wäre er bereit gewesen, Billings’ Alibi zu bestätigen. Mit einem Mordfall hatte der gute Jefferson nicht gerechnet, und als ihm die Polizei mit schwerem Geschütz zu Leibe rückte und das gesamte Belastungsmaterial unter die Nase hielt, trat er schleunigst den Rückzug an. Damit war Billings senior sein Alibi los.
Ich machte mich auf den Weg zum Jachtklub. Mindestens dreihundert sensationslüsterne Zuschauer spähten durch den Drahtzaun und lungerten vor dem Tor herum, um einen Blick auf die Akteure zu erhaschen. Im Klub und am Hafen wimmelte es von Polizeibeamten. Sämtliche Boote wurden bis zur letzten Schraube untersucht und auf Fingerabdrücke überprüft. Ab und zu wollten sich irgendwelche Amateurfotografen durch den Eingang schmuggeln. Aber jedesmal wurden die Pechvögel von einem grimmig dreinblickenden Wächter abgefangen, der sie in grollendem Ton nach ihrem Ausweis fragte. Hatten sie nichts dergleichen vorzuweisen, dann winkte der Torhüter einen Polizisten heran, der die Eindringlinge unbarmherzig fortscheuchte.
Ein, zwei Stunden stand ich so müßig herum, bis ich meine Beine nicht mehr spürte. Dann wurde der Klubwächter endlich von einem Polizeibeamten abgelöst, und ich witterte eine Chance. Als der Wachmann über die Straße auf eine Imbißstube zusteuerte, um sich mit einem Kaffee zu stärken, schloß ich mich ihm an.
»Ich brauche eine Auskunft«, sagte ich zu ihm. »Und ich will sie nicht umsonst haben.«
Er
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