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Coolman und ich. Ein Job für alle Fälle (German Edition)

Coolman und ich. Ein Job für alle Fälle (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Ein Job für alle Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Tür kommt mir Anti entgegen.
    »Warum so eilig? Hast du ein Rendezvous, oder was? Mit der Kleinen? Die ist ja ganz süß, aber auch ein bisschen spießig«, höre ich sie hinter ihrem schwarzen Haarvorhang sagen.
    Warum glaubt eigentlich jeder in meiner Familie, einen Kommentar zu Lena und mir abgeben zu müssen?
    Wenn Anti nicht so gut in Karate wäre, würde ich ihr jetzt eine verpassen.

    Respekt, COOLMAN! Das sind zwei hervorragende Ideen, wenn man seinem Leben ein schnelles Ende bereiten möchte. Aber dazu habe ich keine Lust, wo es doch mit Lena gerade so gut läuft. Außerdem habe ich auch gar keine Zeit dafür, weil ich dringend Geld verdienen muss.
    Einundzwanzig Aufführungen als Komparse, und ich könnte meine Schulden an die Weißrussen bezahlen und hätte sogar noch was übrig. Das sind doch endlich mal positive Nachrichten, und deswegen bin ich auch entsprechend gut gelaunt, als ich zum Theater laufe.
    Meine gute Laune hält so lange, bis ich Alex und Justin treffe.
    Sie hocken auf der Lehne einer Parkbank und knacken tiefgefrorene Erbsen zwischen den Zähnen.
    »Hey, Alter, wohin so eilig?«, ruft Alex mir zu.
    »Ins Theater«, antworte ich im Vorbeigehen. »Ich hab da einen Job.«
    »’nen Job? Echt?«, fragt Justin, als hätte ich nicht genau das gerade gesagt.
    Obwohl ich sie nicht dazu eingeladen habe, springen die beiden von ihrer Bank, um mich zu begleiten.
    »Wir brauchen auch ’nen Job, Alter!«, erklärt Alex.
    »Sogar echt ziemlich schnell«, ergänzt Justin.
    »Es ist nämlich so: Für 10 000 Punkte kriegt man an der Schießbude eine E-Gitarre, Alter. Wir haben aber erst 6500 Punkte zusammengeballert.«
    »Deswegen brauchen wir echt noch Kohle, um die restlichen 2500 Punkte zu holen, ehe der Typ mit seiner Schießbude weiterzieht. Wir haben auch schon einen Namen: Die toten Hosen!«
    »Erstens braucht ihr noch 3500 Punkte. Zweitens ist es garantiert billiger, euch die E-Gitarre direkt im Musikladen zu kaufen. Und drittens gibt es Die Toten Hosen schon«, erkläre ich hilfsbereit.
    Die beiden sehen mich an, als wäre ich der Enkel von Albert Einstein.
    »Und ich sag noch zu Justin: Lass uns erst Kai fragen, Alter!«
    »Stimmt, aber jetzt ist es echt zu spät. Unsere ganze Kohle hat ja schon der Typ von der Bude. Wir können echt nur weiterballern und uns umbenennen.«
    »Ich weiß auch schon wie, Alter. Wir nennen uns die ›Untoten Unterhosen‹!«

    »Was ist denn das für ’n Job am Theater, Alter?«, fragt Alex neugierig.
    »Komparse«, antworte ich einsilbig.
    »Klingt echt laser! Und was muss man so machen als Komparse?«
    »Nur rumstehen. Sonst gar nichts«, erwidere ich, und mir wird sofort klar, dass meine Antwort ein großer Fehler war. Deswegen schiebe ich schnell ein »Das ist total langweilig, und die Stücke dort sind richtig öde« hinterher.
    Vergeblich!
    »Alter, da kommen wir doch mit. Rumstehen ist der perfekte Job für uns«, sagt Alex.
    »Wir sind echt Weltmeister im Rumstehen«, ergänzt Justin und hält mir die Tüte mit den gefrorenen Erbsen unter die Nase. »Weißt du, gekocht kann ich Gemüse echt nicht ausstehen. Aber tiefgekühlt ist es besser als Schokoladeneis. Willst du nicht doch mal probieren?«

7. Kapitel
    Der Kinderkreuzzug

    »Ich komme für die einzige freie Komparsenrolle heute Abend«, erkläre ich dem Pförtner, der den Hintereingang des Theaters bewacht. »Mein Name ist Kai Baumann. Ich muss da irgendwo auf einer Liste stehen. Die beiden hinter mir stehen leider auf keiner Liste. Aber für die ist ja auch gar keine Komparsenstelle mehr frei, so schade das natürlich auch ist.«
    Der Mann lässt seine Zeitung sinken und schaut mich gelangweilt an.
    »Wieso die einzige?«
    »Pssst! Nicht so laut«, flüstere ich, damit Alex und Justin mich nicht hören können.
    Die beiden stehen direkt hinter mir. Während sie ihre Erbsen futtern, begutachten sie neugierig einen Feuerlöscher, und das bestätigt mich in meinem unguten Gefühl, dass es keine gute Idee ist, sie auf eine Theaterbühne zu lassen. Selbst wenn sie da nur tatenlos rumstehen müssen.
    »Grippewelle«, erklärt der Pförtner so laut, dass er sogar das Krachen der Eiserbsen übertönt. »Wir haben mindestens noch zehn freie Komparsenstellen zu besetzen.«

    »Echt wahr?!«, sagt Justin. »Da helfen wir doch gern aus.«
    »Klar, Alter, wir können unseren Freund hier ja nicht im Stich lassen«, ergänzt Alex, und wie er das sagt, könnte man ihn wirklich für einen klasse Kumpel

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