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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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letzte Möglichkeiten, für einen letzten Versuch, »Unsterblichkeit« zu erreichen.
    Und so bleibe ich übrig, um nach ihr aufzuräumen… und auch nach Albert. Und…
    Mir scheint, ich verbringe doch mein ganzes Leben damit, Toiletten zu schrubben.
     
    EIGENTLICH HATTE IRENE bei den Nahaufnahmen von Beta mit ihrer Mikrokamera gute Arbeit geleistet – wenn es wirklich Beta war. Vielleicht sah mein Franki-Hirn die Dinge aus einer anderen Perspektive, aber ich war mehr an einer Untersuchung des Gesichts interessiert als daran, seinen Weg von einer öffentlichen Kamera zur nächsten zu verfolgen.
    Na schön, dachte ich. Frage Nummer eins: War »Rik Collins« wirklich Beta, der berüchtigte Dito-Entführer und Raubkopierer? Die rote Irene schien sicher gewesen zu sein. Vielleicht hatte es eine lange, einträgliche Geschäftsbeziehung gegeben. Und ich konnte mir gut vorstellen, dass die pragmatische Gineen Wammaker beschloss, den Kampf gegen Beta einzustellen und stattdessen gemeinsame Sache mit ihm zu machen. Waren sie nicht alle in der gleichen Branche tätig, mehr oder weniger? Sie befriedigten perverse Bedürfnisse.
    Ich verband das Lesegerät mit Irenes Computer und bekam eine schnelle Antwort, als ich nach Standard-Bildbearbeitungsprogrammen fragte. Anschließend richtete ich den Zoom auf Collins’ Gesicht. »Na, ist das nicht interessant«, murmelte ich.
    Bei den ersten fünf Begegnungen mit Irene hatte Collins ganz verschiedene Karomuster verwendet. Doch bei den letzten drei Treffen waren die Muster gleich geblieben. Welchem Element kommt hier Bedeutung zu?, dachte ich. Den früheren Variationen? Oder dem Umstand, dass er später damit aufhörte, die Muster zu wechseln?
    Mir fehlten die Ressourcen für eine mathematische Analyse der vielen sich kreuzenden Linien, um herauszufinden, ob sich in den komplexen Strukturen ein Code verbarg. Es wäre typisch gewesen für Beta, codierte Hinweise auf der Haut zu tragen, wo sie jeder sehen konnte. Rik Kaolin hatte die Ressourcen für eine derartige Analyse, und angeblich arbeitete ich derzeit für ihn. Eine gesprochene Anweisung hätte genügt, um ihm innerhalb weniger Sekunden diese Daten zu übermitteln.
    »Zoom«, sagte ich, und mein Blick bestimmte die Stelle, die vergrößert werden sollte: die karierte Haut der linken Wange des letzten Bilds von »Rik Collins«.
    Mir fehlte Nell. Und insbesondere die wundervollen automatischen Werkzeuge in ihrem eisigen Kern. Doch mit einfachen Ersatzprogrammen, aus dem Internet geladen, bekam ich eine ziemlich gute Nahaufnahme von der Oberfläche des Tons. Sehr hohe Qualität. Beta konnte sich gute Körper leisten.
    Himmel, das wusste ich. Es war nicht wichtig und auch nicht neu. Und? Ich bin nicht Albert Morris. Wie komme ich darauf, dass ich Privatdetektiv spielen könnte?
    Aber ich wollte nicht aufgeben und beschloss, die gleichen Werkzeuge an früheren Bildern auszuprobieren, die Irene bei den Begegnungen im Fond von Limousinen aufgezeichnet hatte. War es eine Ahnung?
    Ich machte große Augen, blinzelte und brachte hervor: »Was zum…?«
    Die Textur war ganz anders! Gröber. Und diesmal sah ich Myriaden von winzigen Vorwölbungen, wie bei einer Gänsehaut, mindestens tausend pro Quadratzentimeter. Pixel-Emitter, begriff ich. Wie man sie bei smarter Kleidung verwendet, die auf ein Kommando hin die Farbe wechseln kann. Doch in diesem Fall steckten sie in normal aussehender grauer Pseudohaut. Jene Emitter schufen die Karomuster. Einige wurden dunkel, andere hell, und dadurch entstand die Illusion zahlreicher sich kreuzender Linien.
    Woraus folgt… Selbst wenn ich auf die Aufzeichnungen öffentlicher Kameras zurückgreifen würde, um Collins’ Weg zu verfolgen, zum Beispiel zurück zum Autoverleih – ich würde ihn unterwegs verlieren. Bestimmt verschwindet er irgendwo in der Menge, an einer sorgfältig ausgewählten blinden Stelle. Wenn ich dann noch weiter in der Zeit zurückgehe, könnte ich keine karierte Person entdecken, weil er die Muster verändert hat! Ich wette, Collins hatte auch noch aufblasbare prothetische Module unter der Haut, um seine Gesichtszüge ebenso schnell zu verändern. Im Gegensatz zu Albert konnte er auf Färbungen, Kitt und den ganzen kosmetischen Kram verzichten.
    Oh, der alte Albert war sehr stolz auf seine Fähigkeit gewesen, unterzutauchen und seine Spur zu verwischen. Aber Collins – oder Beta – hätte ihn um Längen geschlagen! Der arme Al hatte sich als Sherlock Holmes gesehen, der gegen

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