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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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beschädigter Ditos wäre wirtschaftlich, ökologisch, barmherzig…«
    »Gibt es eine Verbindung zu Ihrer anderen Vermutung? Mit dem Durchbruch bei einer längeren Lebensspanne für Ditos?«
    Rik Collins nickt. »Eine solche Verbindung existiert. Man kann von UK kaum erwarten, dass sie neue Techniken auf den Markt bringen, die den Absatz schmälern. Aber das Gesetz verlangt, dass sie Patente anmelden und bekannt geben. Oder sie verlieren sie.«
    Daher der Eifer dieses kleinen Konsortiums, ein wenig quasilegale Spionage zu betreiben. Wenn sie geheim gehaltene oder gehortete Technologie in die Hand bekommen, können sie große Vorteile daraus ziehen. Bis zu dreißig Prozent der entsprechenden Patente. Es könnte sie zu Magnaten machen. Ich bin versucht, bei diesem Thema zu verweilen, aber die Zeit kann sehr drängen, wenn sich die eigene Lebenserwartung auf Stunden beschränkt. Im Gegensatz zu Irene kann ich nicht zu meinem Original zurückkehren. Nicht wenn ich mich an die Abmachung halte.
    »Da wir gerade von UK sprechen…«, sage ich.
    »Ja, wir sollten gehen, wenn Sie so weit sind.«
    Ich hüpfe vom Tisch. Abgesehen von der unangenehmen Taubheit unter den Narben scheint alles in Ordnung zu sein. »Haben Sie alles?«
    »Wir haben die Dinge und Informationen beschafft, die Sie brauchen, um bei Universal Kilns einzudringen.«
    »Von Eindringen kann keine Rede sein. Ich bin bereit, für Sie zu erkunden, auf eine streng legale Weise.«
    »Verzeihen Sie meine schlechte Wortwahl. Bitte hier entlang.«
    Schmerzen habe ich nicht, aber ich hinke ein wenig, als ich Irene und Collins durch den Hinterausgang der Regenbogen-Lounge folge. Ein stiller, ockerfarbener Fahrer wartet in der Gasse und hält die Tür eines Vans mit undurchsichtigen Fenstern auf. Ich zögere und möchte noch das eine oder andere klären, bevor ich einsteige.
    »Sie haben noch immer nicht genau erklärt, wonach ich suchen soll.«
    »Wir informieren Sie unterwegs. Wir hoffen, dass Sie mit Ihrer berühmten detektivischen Kühnheit wichtige Dinge herausfinden.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben.« Und für den Rekorder in mir füge ich hinzu: »Im Rahmen des Gesetzes.«
    »Natürlich, DitMorris. Es käme uns nicht in den Sinn, Sie um etwas Illegales zu bitten.«
    Natürlich nicht, denke ich und sehe Collins tief in die Augen. Was keinen Sinn hat. Augen aus Ton sind keine Fenster zur Seele. Und es steht noch zur Debatte, ob Geschöpfe wie wir überhaupt so etwas wie eine »Seele« haben.
    Ich steige ein und werde im Van mit dem vierten Mitglied unserer Gruppe konfrontiert. Die Frau lächelt mit ihrer gefeierten Mischung aus Zurückhaltung und verführerischem Reiz, als sie elfenbeinweiße Beine übereinander schlägt, die unter dem Schimmern extravaganter Seide einen eigenen Glanz haben.
    »Ich grüße Sie, Mr. Morris«, murmelte der üppige Lustdito.
    »Maestra…«, erwidere ich und werde nachdenklich.
    Warum schickt Gineen Wammaker ein erstklassiges perlweißes Modell, um uns zu begleiten? Ein einfacher Grauer hätte genügt, um meinen Bericht entgegenzunehmen. Warum überhaupt eine Kopie schicken? Informationen können leicht durchs Netz übertragen werden.
    Meine Grauen sind mit einem guten Paket normaler männlicher Reaktionen ausgestattet, und deshalb bleibt Wammaker nicht ohne Wirkung auf mich – ich fühle mich von ihr angezogen und gleichzeitig abgestoßen. Ihre Reize betreffen vor allem die etwas krankhafteren Aspekte der Sexualität – darin besteht die perverse Spezialität der Maestra.
    Wie jeder anständige Erwachsene bin ich imstande, meine Reaktionen unter Kontrolle zu halten. (Insbesondere indem ich an die ehrliche, Selbstachtung besitzende Clara denke.) Das weiß Wammaker sicher, und deshalb kann es ihr wohl kaum darum gehen, mich zu beeinflussen.
    Warum ist sie dann hier? Noch dazu als Weiße… als ein Geschöpf mit profunder Sinnlichkeit… Sieht sie bei dieser Mission vielleicht die Chance, verkommene Freuden zu genießen?
    Meine Besorgnis wächst und grenzt an Paranoia.
    »Wir können los«, sagt Wammaker zum Fahrer. Es scheint ihr gleich zu sein, dass ich starre. Vielleicht weiß sie sogar, was ich denke.
    Ich wünsche mir bessere Klienten.

 
UNTER FALSCHEN FARBEN
 … ODER WIE REALALBERT ERNEUT HINTERS LICHT GEFÜHRT WIRD…
     
     
    »Was soll das heißen?«, fragte ich den Schwarzen. »Die Netz-Sichtungen betreffen nicht Maharal?«
    Mein dunkles Duplikat bewegte die Finger und blinzelte Signale, rief damit Daten ab und

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