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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Organisationen als Gruppen von Spinnern verzeichnet.« Lum erweckte den Eindruck, fast stolz darauf zu sein. »Da das Haus meine Anrufe filterte und es ablehnte, meine Anfragen zu beantworten, rief ich das öffentliche Netz-Profil von Albert Morris ab und suchte nach einem seiner Freunde. Nach jemandem, der bereit war, mit uns zu reden.«
    »Damit bin ich gemeint«, sagte Pal. »Spinner stören mich nicht. Ganz im Gegenteil: Ich mag sie!«
    »Gleich und Gleich gesellt sich gern«, murmelte ich, was mir einen kurzen, aber verärgerten Blick von Gadarene einbrachte.
    »Tja, und bei mir war das Maß voll, als ich zwei Anfragen bekam, von Gruppen, die sich normalerweise verachten. Ich schöpfte Verdacht und habe versucht, Al anzurufen, aber er ließ mich von Nell abwimmeln. Ist heute zu beschäftigt für den guten alten Pal. Also machte ich mich auf die Suche nach jemandem, der vielleicht ein wenig Licht in diese Sache bringen kann… und fand dich.«
    »Wie gesagt: Ich habe keine Erinnerungen an die beiden Begegnungen.«
    »Und ich glaube dir. Aber hast du irgendwelche Vermutungen? Fällt dir was ein?«
    »Warum fragst du mich? Ich bin nur ein Grüner und nicht unbedingt für analytisches Denken bestimmt.«
    »Ach, davon lässt du dich doch nicht aufhalten!« Pallie lachte.
    Ich runzelte die Stirn und wusste, dass er Recht hatte. Ich musste meine Nase einfach in diese Sache stecken, auch wenn ich nur aus dem billigem Zeug bestand.
    Ich wandte mich an Gadarene und Lum.
    »Wenn man die Sache aus Ihrem Blickwinkel betrachtet, kommen mehrere Möglichkeiten infrage.«
    Ich hob einen Finger. »Erstens. Vielleicht lüge ich. Al könnte einen guten Grund dafür haben, zwei verfeindete Gruppen wie Sie aufzuscheuchen und anschließend zu behaupten, er hätte gar nichts damit zu tun.«
    »Bitte.« Pallie schüttelte den Kopf. »So etwas könnte ich versuchen. Aber Albert scherzt etwa ebenso gern wie ein Richter.«
    Es war keine sehr schmeichelhafte Bemerkung, doch aus irgendeinem Grund ließ sie mich lächeln. Ja, armer Ernst Albert.
    »Vielleicht versucht jemand, ihn reinzulegen.«
    Früher war es bei Verbrechen und Strafverfolgung darum gegangen, ob jemand ein Alibi hatte oder nicht. Wenn man beweisen konnte, dass man sich zur Tatzeit woanders aufgehalten hatte, so kam man nicht als Täter in Betracht. Ganz einfach.
    Das Alibi verlor an Bedeutung, als das Cyber-Zeitalter begann, als zahlreiche große und kleine Diebstähle Milliardenbeträge neu verteilten, während die Täter an fernen Computern saßen, Kaffein tranken, ihre Verbrechen von elektronischen Helfern verüben ließen und selbst anonym blieben. Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen, als würde die Gesellschaft aus Myriaden kleinen Wunden verbluten… bis die Verantwortlichkeit wiederhergestellt wurde und die meisten Cybertypen entweder im Gefängnis landeten oder erwachsen wurden.
    Heutzutage spielte der Aufenthaltsort des Protoplasma-Selbst kaum eine Rolle. Effektive Alibis sind schwer zu bekommen.
    »Interessant, dass du mit der Idee kommst«, sagte Pallie. »Das Gleiche fiel mir ein, als ich heute Morgen den Angriff auf Betas Versteck gesehen habe. Übrigens, das war gute Arbeit. Ich habe beobachtet, wie Albert Ritu Maharal begegnete, und später hörte ich vom Tod ihres Vaters. Aber was mir wirklich zu denken gibt, ist die Maestra.«
    »Gineen Wammaker? Was ist mit ihr?«
    »Nun, ich weiß, dass Als zweiter Grauer autonom wurde, um eine Sache mit beschränkter Kenntnisnahme für sie zu erledigen.«
    Ich zögerte. Es wäre nicht ganz koscher gewesen, die Existenz eines solchen Kontrakts zu bestätigen. Ich schuldete Albert eine gewisse Loyalität, zumal er mich nicht verstoßen hatte. Der Trottel.
    »Na schön. Beide Frauen haben Al gebeten, einen Grauen zu schicken. Und beide Grauen sind verschwunden. Wahrscheinlich ein Zufall. Wie dem auch sei: Jene Grauen wurden Stunden nach den Begegnungen gebacken und geprägt, die diese beiden Herren so beunruhigen. Wo ist da die Verbindung?«
    »Das habe ich mich auch gefragt. Und deshalb habe ich Wammaker angerufen.«
    »Wie ich dich beneide. Und was hat die Eisprinzessin gesagt?«
    »Dass sie nie einen Morrisdito angefordert hat! Zumindest nicht seit dem Beta-Job. Sie fügte hinzu, dass Detektiv Morris wegen seiner Unfreundlichkeit keine weiteren Aufträge bekommen wird und…«
    »Können wir fortfahren?«
    James Gadarene mochte es offenbar nicht, über die Maestra von Studio Neo zu reden, deren perverse Spezialitäten

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