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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Innern von Universal Kilns… zum Beispiel beim Betreten der Forschungsabteilung, an der ich vor wenigen Minuten vorbeigekommen bin.
    »Halt!«, rufe ich, als der Techniker einen Schalter betätigt.
     
    … DINGE… GESCHEHEN SEHR SCHNELL…
    … einen weiteren Energieschub auslösen…die subjektive Zeit verschieben… Lebensspanne für rasches Denken eintauschen.
     
    ICH SPRINGE ZUR SEITE, um dem Strahl auszuweichen, merke aber, dass es zu spät ist – der Scan vermittelt mir ein prickelndes Gefühl. Der Buckel an meiner Seite reagiert. Ich rechne mit einer Explosion.
    »He, Sie haben Recht!«, sagt der Techniker. »Es steckt etwas in Ihnen, aber… Wohin gehen Sie?«
    Ich laufe, gebe Lebenszeit für Aktion auf.
    Es ist keine einfache Bombe, denn sonst hätte es mich bereits in eine Million glühender Fetzen zerrissen. Aber etwas bewegt sich in mir, und das gefällt mir ganz und gar nicht.
    Pals »Mücke« windet sich durch mein Ohr.
    »Lauf zum Verladeplatz!«, ruft sie. »Wir treffen uns dort!«
    Weiter vorn packen riesige Maschinen Dito-Rohlinge in Luftgel-Kokons, und dahinter sehe ich das durch die beginnende Nacht streichende Scheinwerferlicht von Transportern. Ich stelle mir den Ameisenhaufenhügel des UK-Hauptquartiers vor und wage zu hoffen. Wenn ich nach draußen gelange – kann ich dann den Plan der Maestra vereiteln? Im Freien richten Explosionen weniger Schaden an.
    Aber es ist keine Bombe. Ich spüre zischende Hitze. Der Scan hat komplexe chemische Reaktionen ausgelöst. Programmierte Synthese, vielleicht die Herstellung eines maßgeschneiderten Nanoparasiten oder Zerstörerprions. Wenn ich nach draußen laufe, rette ich vielleicht UK, bringe aber die Stadt in Gefahr!
    Pals Stimme in meinem Ohr ruft mir zu, dass ich mich nach links wenden soll. Ich komme der Aufforderung nach.
    Ich glaube, die Wandkameras fühlen zu können – ihre passiven Augen zeichnen alles auf. Keine Zeit, stehen zu bleiben und meine Unschuld zu beteuern: Ich wusste nichts davon! Nur Taten können jetzt noch für Albert Morris sprechen. Um ihn vor dem Gefängnis zu bewahren, greife ich auf meine Reserven zurück.
    Zum Verladeplatz. In Kokons gehüllte Rohlinge rutschen in pneumatische Röhren und machen sich mit einem Wusch auf den Weg zu fernen Kunden. Riesige Stapler schnaufen und tragen größere Modelle zu Lastern.
    »Hier drüben!«
    Der Ruf erklingt in meinem Ohr und hallt auch über den Verladeplatz. Ich sehe eine Version von mir, mit UK-Orange gefärbt, auf der Schulter ein wieselartiges Geschöpf. Beide Ditos sind verletzt, und Rauch steigt von ihnen auf, Hinweis auf einen noch nicht lange zurückliegenden Kampf.
    »Sind wir froh, dich zu sehen!«, ruft der vierbeinige Mini-Pal. »Wir mussten uns den Weg hierher freikämpfen, vorbei an einigen… He!«
    Keine Zeit, innezuhalten und Erfahrungen auszutauschen. Ich laufe weiter, werfe meinem anderen Selbst dabei einen kurzen Blick zu und erkenne den Grüni von heute Morgen. Offenbar habe ich entschieden, interessantere Dinge zu tun, als Toiletten zu reinigen. Gut für dich, Grüner.
    Die Bewegungen in mir streben einem Höhepunkt entgegen und veranlassen meine Golem-Organe zu hektischer Aktivität. Irgendeine Hölle wird gleich losbrechen. Ich muss Schadensbegrenzung betreiben.
    Soll ich in eine der Verpackungsmaschinen springen? Nein. Luftgel genügt nicht.
    Stattdessen wähle ich einen nahen Stapler, der lauter ächzt und furzt, als er zusätzlichen Treibstoff verbrennt und einen Transporter mit großen Kisten belädt. Der Diplodokuskopf dreht sich und ähnelt dem Menschen, der ihn geprägt hat.
    »Was kann ich für Sie tun?«, grollt seine tiefe Stimme. Ich flitze zwischen seinen Beinen durch. »He, wohin wollen Sie…?«
    Unterm Schwanz kommen Gase mit hohem Oktananteil aus einer Afteröffnung, eine feuchte Enzym-Flatulenz des hart arbeitenden Körpers. Entgegen allen Instinkten schiebe ich beide Arme zwischen die Pseudofleischlippen und zwinge die Schließmuskeln auseinander, um…
    … hineinzukriechen.
    Der Stapler brüllt. Ich habe Mitgefühl mit ihm, halte mich aber fest, als er springt und sich dreht, um mich aus dem schlimmsten Ort zu schütteln, an dem ich jemals gewesen bin.
    Soweit ich weiß. Einige meiner anderen Dits haben vielleicht noch Schlimmeres erlebt. Jene, die nicht heimkehrten… Aber ich bezweifle es.
    Ich krieche tiefer und hoffe, dass mein eingebauter Rekorder alles übersteht. Vielleicht verhindert meine Selbstaufopferung, dass man Albert

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