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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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wieder in die leere Kiste, dann darunter, sicher, dass sie irgendetwas verpasst hatte. »Was ist das für ein Spiel? Ich habe nach einer Braut für den Earl geschickt, und Ihr bringt mir einen …« Sie erbleichte, als ihr die Bedeutung zu dämmern begann. Dann bestätigte Schwester Archibalda den Verdacht.
    »Seht in den Spiegel, Eloise. Dort seht Ihr die Braut.«
    Der Spiegel zeigte ihr das eigene Gesicht. Die Augen vor Schreck geweitet, die Haut leichenblass.
    »Ich?«
    »Ja, Ihr.«
    Eloise zitterten die Knie. Die Nonnen führten sie zu einer Bank unter einem Fenster, und eine der Schwestern fächelte ihr Luft zu, während eine andere eine Phiole mit übel riechenden Salzen hervorzog und Eloise an die Nase hielt. Nun wurde das Schwindelgefühl von einer Hitzewallung abgelöst.
    »Aber das ist doch absurd. Ich bin Nonne. Ich kann nicht heiraten!«
    »Ihr seid Novizin, Eloise. Ihr habt die ewigen Gelübde nicht abgelegt, noch habt Ihr Eurem weltlichen Leben endgültig entsagt und es Gott geopfert«, sagte Maria Montpellier.
    »Aber ich bin die Kandidatenprüferin des Klosters. Ich habe ein klösterliches Amt. Ich soll mein Gelübde ablegen, wenn ich zurückkehre … das hat die Äbtissin selbst gesagt.«
    »Ich weiß, das kommt überraschend, Eloise«, sagte Schwester Archibalda und ließ sich auf dem Sitz am Fenster neben ihr nieder. »Aber die Äbtissin hat drei Tage im Gebet verbracht, und dies war die Antwort, die ihr der Herr geschickt hat. Ihr sollt den Earl heiraten. Auf Geheiß der Äbtissin.«
    Das klang nach einem endgültigen Urteil und war entsprechend niederschmetternd.
    »Aber ich bin doch Nonne. Oder beinahe. Ich habe mich mit Herz und Hand an die Kirche und Gott übergeben. Schon vor langer Zeit wurde beschlossen, dass ich für ein Leben im Kloster berufen bin.« Sie zitterte, und ihre Hände wurden feucht. »Ich weiß, dass ich nicht immer eine mustergültige Novizin gewesen bin, aber meine ständigen Bemühungen um Verbesserungen der Arbeitsabläufe haben doch zumindest einige gute Erfolge gezeitigt.« Voller Angst ergriff sie Schwester Archibaldas knotige Hände. »Die Äbtissin wird mich durch diese Erfahrung verändert finden. Ich habe in meiner Zeit hier viel gelernt, und ich verspreche, wenn ich ins Kloster zurückkehren darf …«
    »Eloise!« unterbrach Archibalda deren Flehen und wandte sich an die anderen beiden: »Wenn Ihr uns ein Weilchen allein lassen würdet, Schwestern?« Als die Tür ins Schloss fiel und sie allein waren, nahm die alte Nonne Eloises Gesicht in beide Hände. »Nun hört mir zu, mein Kind. Die Entscheidung ist gefallen und kann nicht rückgängig gemacht werden. Wenn es Euch mit dem Gehorsam gegenüber dem Orden und unserem Kloster ernst ist, müsst Ihr Euch unserer Anordnung fügen und den Earl ehelichen.«
    »Aber ich bin doch Nonne« , wiederholte Eloise. »Ich war nie für die Ehe bestimmt. Eines Tages werde ich Äbtissin – ich gehöre ins Kloster.«
    »Hört mir zu, mein Kind«, sagte Archibalda betreten. »Die Äbtissin hätte Euch nie gestattet, das Gelübde abzulegen. Ihr seid zu starrköpfig, neugierig und rastlos, um jemals Nonne zu werden. Ihr seid zu aufgeweckt und ernst und ungestüm, um Euch an unsere strengen Regeln zu halten. Ihr gehört in die Welt, Kind. Das war uns schon seit einiger Zeit klar.«
    Ihr Leben bei den Schwestern … ihre Reifezeit, all die Konflikte und Träume … Der Tadel, den sie jeweils nach vergeblichen Versuchen, Neuerungen im Kloster einzuführen, hatte einstecken müssen, die missbilligenden Mienen der älteren Schwestern und die Gelegenheiten, bei denen sie sich nur geduldet gefühlt hatte … Das alles waren für sie nur die üblichen Begleitumstände eines Lebens als Novizin gewesen. Hatte das denn in den anderen die Überzeugung reifen lassen, dass sie nicht zur Nonne taugte? Dass sie nicht zu ihnen gehörte?
    Diese Möglichkeit erwischte Eloise kalt. Sie wusste nicht, wie sie sich dagegen wehren sollte. Der Gedanke, nie ins Kloster gehört zu haben, das sie doch immer für ihre Heimstatt gehalten hatte, war unerträglich. Wie ein Gewicht senkte er sich auf sie herab, und sie musste sich bewegen oder würde davon zermalmt.
    Sich losreißend von der alten Nonne, eilte sie zur Tür hinaus, die Treppe hinunter in den Rittersaal und hinaus ins Freie. Als sie die Tore sah, begann sie zu laufen. Als sie die Felder erreichte, lief sie weiter. Als sie in den Wäldern war, ging sie weiter. Aber das Feuer, das die alten Träume und

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