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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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krümmte sie die Zehen in den Stiefeln.
    Schließlich entzog sie ihm so unauffällig wie möglich die Hand.
    Er lachte kurz auf. »Wissen Sie, ich glaube, eine Lösung für das Problem gefunden zu haben, zumindest eine vorläufige.«
    Gillian wandte sich dem Earl zu und rückte dabei behutsam ein Stück von ihm ab.
    »Ich kenne den neuen Rektor des College nicht. Ich glaube, er heißt Neville. In der Vergangenheit habe ich jedoch dem Magdalene College für verschiedene Projekte großzügig finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Ich meine, wenn ich mich Mr. Neville vorstelle und mein vor kurzem entwickeltes Interesse an Mr. Pepys’ Schriften bekunde, dass er dann nichts dagegen hätte, wenn ich sie, natürlich nur vorübergehend, entleihe.«
    »Hm! Es könnte gehen. Er wäre sicher empfänglich für die Wünsche eines Aristokraten, der so volle Taschen hat und derart freigebig ist.«
    Christopher zog es vor, den möglicherweise in Miss Tates Stimme enthaltenen ironischen Unterton zu ignorieren.
    »Wunderbar! Ich werde den Herrn morgen aufsuchen.
    Und wenn ich erfolgreich mit dem einen oder anderen Band des Tagebuches in meinem Besitz zurückkehre, werde ich ihn dem unersättlichen Eifer Ihres Onkels überlassen, natürlich unter der strikten Bedingung, dass sie mir einige Tage später wieder ausgehändigt werden.
    Glauben Sie, dass dieses Arrangement ihm zusagen wird?«
    »Nicht so sehr, als wenn er die Bände ständig behalten dürfte. Ich denke jedoch, dass man ihn überreden kann.
    Aber…« Gillian zögerte. »Sie sind willens, das zu tun? Ich finde, wir können nicht von Ihnen verlangen, Onkel Henrys… Besessenheit zu unterstützen. Wir haben nicht das Recht. Das heißt, es ist sehr freundlich von Ihnen, sich unseretwegen solche Mühe zu machen, aber…«
    »Unsinn!« Das Wort hatte einen scharfen Klang, der wie ein GUSS kalten Wassers auf Gillians hitziges Gemüt war.
    »Es wird mir ein Vergnügen sein. Ich muss etwas tun, um die Langeweile meines erzwungenen Landaufenthaltes zu vertreiben. Und ich muss sagen, dass ich ein echtes Interesse an diesem geheimnisvollen Tagebuch entwickelt habe. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, es mir anzusehen. Vielleicht werde ich derjenige sein, der den Kode entschlüsselt und die Lorbeeren einheimst.«
    »Dann kann ich Ihnen nur aus tiefstem Herzen danken, Mylord, ich meinte, Christopher.« Gillian stand auf. »Und falls wir jetzt die Lösung gefunden haben, möchte ich darauf hinweisen, dass es sehr spät ist. Ich muss nach Haus.«
    Christopher erhob sich ebenfalls und folgte Miss Tate, die zu den Pferden zurückeilte. Er bückte sich, um sie in den Sattel zu heben, hielt jedoch inne und ergriff sie sanft an den Schultern.
    »Wissen Sie«, sagte er spröde, »ich könnte sehr viel mehr für Sie tun, Gillian.« Er neigte sich vor und küsste sie flüchtig auf den Mund. Ein Prickeln durchrann sie, doch sie war so verärgert über Lord Cordrays routinierten Verführungsversuch, dass sie sich jäh ab wandte und den Sattelknauf ergriff. Sie hob den Fuß und wartete. Ihre Miene war abweisend.
    Abrupt trat Christopher einen Schritt zurück. In der Dunkelheit konnte sie sein Gesicht nicht erkennen, doch nach einem Moment umfasste er ihren Fuß und hob sie in den Sattel.
    7. KAPITEL
    Schweigend ritten Gillian und der Earl eine Weile weiter, bis er plötzlich ausdruckslos sagte: »Es tut mir Leid, Gillian.
    Das war nicht richtig von mir. Obwohl ich nicht behaupten kann«, fügte er ungezwungen und mit einer Spur Selbstironie hinzu, »dass der KUSS als solcher mir Leid tut.«
    »Für was entschuldigen Sie sich dann?« Gillian bemühte sich um einen kühlen, wenngleich nicht unfreundlichen Ton.
    Jetzt lachte Christopher. »Sie freches Ding! Für die Schmeicheleien vorher. Ich weiß nicht, was mich veranlasst hat, so zu reden.«
    Nun musste Gillian schmunzeln. Nach diesen Worten war ihr Ärger verflogen, und sie war eigenartig erfreut.
    »Vielleicht können Sie es der Situation zuschreiben. Man könnte einen unternehmungslustigen Gentleman, der sich mitten in der Nacht in einer so romantischen Waldumgebung mit einer Dame allein vorfindet, wirklich für hoffnungslos schüchtern halten, wenn er die Situation nicht ausnutzt.«
    »Ich glaube«, erwiderte Christopher nachdenklich, »dass alles, was ich auf diese Behauptung entgegnen könnte, mich in noch größere Schwierigkeiten brächte. Daher werde ich nichts dazu sagen und lieber nach einem unverfänglicheren Thema suchen, mit dem

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