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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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auszusetzen. Gestern Nacht habe ich diesen Schwur gebrochen. Zu meiner Verteidigung kann ich nur vorbringen, dass die Versuchung unwiderstehlich war. Sie sind eine schöne Frau, Gillian, die ich inzwischen… äh… in hohem Maße bewundere. Nach unseren gemeinsamen Anstrengungen gestern befürchte ich, dass ich mich von meinen… hm… Gefühlen habe überwältigen lassen. Sie sehen also, dass ich derjenige bin, der sich bei Ihnen entschuldigen muss. Ich hoffe, Sie sagen mir, dass wir dennoch Freunde bleiben, denn ich würde Ihre Gesellschaft vermissen.«
    Damit hatte Gillian nicht im Mindesten gerechnet. Er wollte immer noch mit ihr befreundet sein? In Gedanken wiederholte sie das, was für sie schon beinahe zu einem Mantra geworden war: Er wird bald abreisen. Sie atmete tief durch und lächelte strahlend. »Das würde mir sehr gefallen, Christopher, denn auch ich habe Ihre Freundschaft zu schätzen gelernt.«
    Sie streckte die Hand aus, und als er sie ergriff, fühlte er sich außerstande, etwas zu erwidern. Er schaute ihr in die Augen und hatte den Eindruck, sich in deren unergründlichen Tiefen zu verlieren. Ein intensiv prickelndes Gefühl bemächtigte sich seiner, als er losritt, fast als habe der Blitz ihn getroffen, und einen Moment lang kam es ihm so vor, als sei die Zeit stehen geblieben und er befände sich in einem ihm fremden Universum, wo nichts mehr so wie vorher war.
    Großer Gott! Er hatte sich nicht nur in Gillian verliebt, war nicht mehr nur in diesem angenehmen Zustand zwischen einem Flirt und einer etwas engeren Beziehung, in einer Verfassung, die einen Mann dazu brachte, von Küssen zu einer bewussten Liaison überzugehen. Er liebte Miss Tate!
    Mit allem Drum und Dran, der Kirche und den Blumen, einem gemeinsam verbrachten Leben und Kindern. Seine Gedanken flogen in alle Himmelsrichtungen, während Zeus, da er ihn nicht lenkte, von sich aus nach Haus trottete. Schließlich fasste er sich. Warum, zum Teufel, war er so überrascht? Erst in der letzten Nacht hatte er davon reden wollen, er habe sich in Gillian verliebt. Die Erkenntnis schloss keinen blendenden Blitz aus heiterem Himmel ein. Sie brachte jedoch sein inneres Gleichgewicht durcheinander, ganz zu schweigen von seinem Verstand.
    Alles, was er wusste, war, dass er nicht darüber nachdenken wollte, den Rest seines Lebens ohne Gillian verbringen zu müssen. Er wollte sie haben, nein, er brauchte sie in dieser neuen Phase seines Lebens an seiner Seite. Sie war für ihn so wichtig geworden wie die Luft zum Atmen und das Wasser zum Trinken. War er nicht mit ihr zusammen, dann kam er sich vor, als fehle ihm ein wichtiger Teil seines Selbst, und er fühlte sich nur dann vollständig, wenn sie bei ihm war.
    Er konnte sich nicht erklären, wie es nach nur wenigen Wochen der Bekanntschaft mit Gillian zu dieser Entwicklung der Dinge gekommen war. Gut ein Vierteljahrhundert lang war er glücklich und ungebunden gewesen, nun jedoch, nach kaum mehr als vierzehn Tagen in der Gesellschaft dieser Frau, wie eine gefällte Eiche umgestürzt.

    Was also sollte er jetzt tun? Wenn ein Mann die einzige Frau in der Welt gefunden hatte, die für ihn in Frage kam, wäre unter normalen Umständen der nächste Schritt gewesen, ihr einen Heiratsantrag zu machen, war es nicht so? Unvermittelt fühlte Christopher sich niedergeschlagen. Er hatte keine Ahnung, welche Gefühle Gillian ihm entgegenbrachte. Sie hatte ihm soeben gesagt, sie schätze seine Freundschaft, doch Freundschaft war ein notdürftiger Ersatz für das, was er wirklich von Gillian wollte. Offenbar ängstigte sie die Vorstellung, er könne sie lieben, und er hatte keine Ahnung, wie er dieses Problem bewältigen sollte.
    Gewiss, viele Frauen gingen Freundschaften mit Männern ein, für die sie niemals tiefere Gefühle hegen würden, aber Gillian hatte die Küsse begehrlich erwidert. Bei der Erinnerung an ihren geschmeidigen, willigen Körper, der in seinen Armen gelegen hatte, regte sich sein Verlangen. Er richtete sich im Sattel auf. Er musste herausfinden, wodurch diese Angst verursacht wurde. Dann konnte er sich vielleicht damit auseinander setzen und sie Gillian nehmen.
    Ihm kam der Gedanke, dass seine Angehörigen, genauer gesagt, die Tante, seine Pläne nicht billigen würden. Selbst wenn er imstande sein sollte, Corisande davon zu überzeugen, dass man nicht zueinander passte, wusste er doch genau, dass die Tochter eines unbedeutenden Landedelmanns für die Tante nicht als geeignete Kandidatin

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