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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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verwünschte sie sich in Gedanken für die Röte, die sie in die Wangen steigen fühlte. »Ich hatte jedoch nicht das Recht, auf das, was Sie danach geäußert haben, so zu antworten. Ich glaube, Sie meinten das, was Sie gesagt haben, ernst. Ich… nun, ich habe mich abscheulich benommen.«
    Gillian wusste, dass diese Äußerungen alles andere als ein zusammenhängender Ausdruck ihrer Gefühle waren, dennoch glaubte sie, sie seien verständlich. Sie wartete jedoch vergebens auf eine Reaktion. Die Miene des Earl blieb höflich steif. »Wollen Sie mir damit sagen, dass Sie nicht meinten, was Sie sagten, Gillian?« fragte Christopher.
    »Sie meinen, als ich sagte, dass Sie meinem Zauber erliegen würden?« erkundigte sie Sich gepresst. »Ja. Ich meine, nein. Nein, das habe ich nicht gemeint, denn dieser Gedanke ist einfach absurd.«
    »Und was ist mit der Bemerkung, ich hätte mich peinlich abgedroschen ausgedrückt?« fragte Christopher tonlos.
    Gillian senkte den Blick auf ihre Schuhspitzen. »Nein, natürlich nicht«, antwortete sie nach einer Weile. »Sie haben mir offenbar ein Kompliment gemacht. Wie kann ich das peinlich abgedroschen finden? Ich weiß nicht, warum ich so geredet habe, Christopher, doch es tut mir wirklich Leid.«
    Ernst schaute er sie an. Auch er hatte morgens ausgiebig über seine kurze Bekanntschaft mit Miss Tate nachgedacht und war zu gänzlich anderen Schlussfolgerungen als in der Nacht gelangt. Er hatte sich alle ihre Tugenden in Erinnerung gerufen, die ihn zu ihr hinzogen, zu dem Menschen, der unter der schönen weiblichen Oberfläche verborgen war.
    Sie schlössen ihre Herzenswärme, ihre Intelligenz, ihren Charme, ihren Esprit ein und nicht zuletzt ihre unglaublich große Freundlichkeit. Die Gillian, die er kennen gelernt hatte, würde nie so brutal eine Liebeserklärung unterbunden haben.

    Was also war hier los? Jetzt, da er darüber nachgedacht hatte, war er sicher, einen Unterton in ihrer Stimme gehört zu haben, den er unter anderen Umständen als ängstlich bezeichnet hätte. Aber wie konnte das sein? Er hatte doch nur versucht, ihr zu sagen, dass er sich in sie verliebt hatte, und ihr keine Prügel angedroht. Nie zuvor hatten seine Süßholzraspeleien bei einer Frau eine derartige Reaktion ausgelöst. Was hatte er gesagt, das Gillian in Angst versetzt hatte?
    Hätte sie ihm erklärt, sie empfände nichts für ihn, weil sie noch ihrer verlorenen Liebe nachtrauerte, hätte er ihr vielleicht nicht geglaubt, denn die Erinnerung daran, wie sein KUSS von ihr erwidert worden war, brachte noch immer sein Blut in Wallung. Er hätte ihren Standpunkt jedoch akzeptiert, zumindest für den Augenblick.
    Irgendwie ahnte er, dass dieses Anzeichen von Furcht nichts mit ihm zu tun hatte. Das hieß, sie hatte keine Angst davor, dass er ihr körperlich wehtun könne. Er war sicher, dass es sich um etwas anderes handelte. Aber was?
    Irgendetwas Innerliches? Etwas, das mit dem Heiligen Kenneth zusammenhing? Sie hatte sich ausgiebig über dessen Freundlichkeit und Sanftheit und seine kitschige Hingabe ausgelassen. Hatte sie nur versucht, .ihre Erinnerung an einen primitiven Charakterzug, der ihm vielleicht eigen war, zu verdrängen? Christopher ballte die Hände.
    Hatte das Schwein ihr in Wahrheit körperlich wehgetan, so dass sie jetzt Angst vor allen Männern hatte, die ihr von Liebe sprachen?
    Bisher hatten seine Gedanken sich im Kreis gedreht. Er hatte gemerkt, wie fruchtlos der Versuch war, sich in Gillian zu versetzen. Heute Morgen hatte er die Grübeleien mit dem Entschluss beendet, wieder nur eine freundschaftliche Beziehung zu ihr zu unterhalten und nicht mehr. Nun, vielleicht doch ein bisschen mehr, denn er hatte vor, sie auszuhorchen, und zwar sehr behutsam. Bei Gott! Er war entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, was immer schuld daran war, dass Gillian sich derart jäh von ihm zurückgezogen hatte.
    Daher lächelte er, als sie ihre verlegen vorgebrachte Entschuldigung beendet hatte. »Bitte, Gillian, das ist nicht nötig. Obwohl ich mir wünsche, dass Sie eine weniger drastische Ausdrucksweise gewählt hätten, um mich von meinem netten kleinen Geständnis abzuhalten, habe ich das, was Sie mir zu verstehen geben wollten, doch in aller Deutlichkeit begriffen. Es tut mir Leid, dass ich Sie so aus der Fassung gebracht habe.« Unbehaglich hielt er inne. »Ich weiß, dass ich nach der… äh… Begegnung mit Ihnen in Ihrer Küche geschworen habe, Sie nicht noch einmal solchen Intimitäten

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