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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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als wir uns kennen lernten, war mein erster Gedanke, dich zu erobern.
    Ich bedauere, gestehen zu müssen, dass ich mit dieser Einstellung lange Zeit gelebt habe. Nachdem ich dich jedoch besser kennen gelernt hatte…« Er atmete tief und schwer durch. »Ich liebe dich, Gillian. Ich liebe dich mit allen Fasern meines Seins. Ich möchte, dass du mich heiratest, mit mir nach London und später nach Cordray Park kommst, mir Kinder schenkst und den Rest deines Lebens mit mir verbringst. O Gott! Du musst mir glauben.
    Ich liebe dich!«
    Gillian starrte Christopher eine Weile aus großen Augen an. Ihr Blick war… entsetzt. Christopher hielt ihm stand und versuchte, ihr alles zu vermitteln, was sein Herz erfüllte, während er in ihre klaren grauen Augen schaute.
    Zu seiner großen Bestürzung quollen im nächsten Moment Tränen daraus hervor, die erst an ihren langen, dichten Wimpern glänzten und ihr dann über die Wangen rannen.
    »Gillian! Was hast du? Was habe ich gesagt, das dich derart bekümmert?«
    »O Christopher! Das kannst du nicht gemeint haben. Du liebst mich nicht. Du kannst mich nicht lieben!«
    »Was soll das heißen?« Verwirrt furchte er die Stirn.
    »Gillian! Ich biete dir mein Herz, meine Seele, meinen Körper und alles, was dazugehört. Ist dir der Gedanke, mich heiraten zu sollen, so widerwärtig?«
    Christopher hatte sich um einen leichten Ton bemüht, wusste jedoch, dass es ihm nicht gelungen war, den Schmerz zu verhehlen, der ihn wie eisige Todeskälte erfasst hatte.
    »Du meinst es ernst!« brachte Gillian halb erstickt heraus. »Oh, du lieber Himmel! Das… das kann nicht sein!«
    Christopher unterdrückte den Drang, sie an sich zu ziehen. Stattdessen ließ er sie los. Er griff in die Tasche, zog ein Schnupftuch heraus und begann, Gillian die Wangen abzutupfen. Dann rang er sich ein Lächeln ab.
    »Ich befürchte, meine Liebe, du wirst mir diese Bemerkung erklären müssen. Es wird mir schmerzhaft deutlich, dass du meine ehrlichen Gefühle nicht teilst, aber ein schlichtes ,Nein, Sir, vielen Dank’ hätte genügt.«
    Gillian rang nach Luft. »Oh, Christopher! Um keinen Preis der Welt möchte ich dir wehtun, aber nein, es ist unmöglich«, erwiderte sie schluchzend. Sie drehte sich um und sah ihn an. »Begreifst du nicht? Du bist die Liebe jeder Frau wert. Ich…« Sie hielt inne und fuhr schließlich in leisem, harschem Ton fort: »Ich bin diejenige, die Schuld hat.«
    Christopher konnte sie nur offenen Mundes anstarren.
    Zum Teufel! Was wollte sie damit sagen? Hatte sie mit ihrem geliebten Kenneth geschlafen und kam sich nun beschmutzt vor? Oder, was noch schlimmer gewesen wäre, hatte sie sich mit einem anderen Mann getröstet, vielleicht sogar mehr als einmal?
    Offenbar ahnte sie, was Christopher dachte, denn sie wich ein Stück von ihm ab und bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln.
    »Es ist nicht so, wie Sie denken, Mylord. Da es für Sie von so großer Bedeutung zu sein scheint, freut es mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich noch immer Jungfrau bin. Nein, meine Sünde war viel schlimmer.« Sie holte tief und schwer Luft. »Ich habe Kenneth getötet.«
    Wieder hatte Christopher das Gefühl, seine Welt werde aus den Angeln gehoben. »Was?«
    Gillian hob die Hand. »Verzeihen Sie mir. Vermutlich war ich viel zu melodramatisch. Ich habe Kenneth nicht im wahrsten Sinne des Wortes umgebracht, hätte das jedoch ebenso gut tun können, da ich für seinen Tod verantwortlich bin.«
    Die Welt war noch immer aus den Fugen. Trotzdem ergriff Christopher Gillians Hände. »Kannst du mir davon erzählen?« flüsterte er, kaum fähig, die Worte über die Lippen zu bringen.
    Gillians Blick richtete sich auf ihren Schoß, wo sie mit zitternden Fingern eine Rockfalte kniff. Sie schwieg ein Weilchen und richtete die Augen dann auf den Earl.
    »Ich habe noch nie mit jemandem darüber geredet«, begann sie kaum hörbar. »Kenneth und ich lernten uns kennen, nachdem er mit seinen Eltern in der Nachbarschaft einzogen war. Sein Vater war wie meiner ein Landedelmann. Unsere Eltern haben sich schnell angefreundet, und so kamen Kenneth und ich bald zusammen. Um die Wahrheit zu sagen, war ich über diese Entwicklung der Dinge sehr erfreut, weil er ein so gut aussehender junger Mann und mir von Anfang an sehr sympathisch war und weil er hinsichtlich seines Temperaments, seines Charakters und seines Geistes alle meine Vorstellungen so perfekt erfüllte. Er war sanft und freundlich und stets für andere Menschen

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