Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
Vom Netzwerk:
Gefühle für Sie sehen? Eine Unannehmlichkeit, durch die dieser sonnige Vormittag nicht ruiniert werden darf?«
    »Nein! Natürlich habe ich das nicht gemeint. Aber…«
    Gillian lachte zittrig. »Ich bin sicher, wir beide stimmen darin überein, dass wir die… Gesellschaft des anderen genossen haben. Es war eine bezaubernde Idylle, für uns beide, wie ich glaube, doch wir haben stets gewusst, dass Ihr Aufenthalt hier nur von kurzer Dauer sein wird. Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass Sie abreisen, um sich Ihren Pflichten zu widmen«, fügte sie hinzu, obwohl sie verzweifelt war. »Ich habe nämlich neuerdings eine große Veränderung bei Ihnen festgestellt, eine neue Vitalität und Entschlusskraft, ja, und ein neues Glücksgefühl.«
    »Ja«, sagte Christopher ernst. »Ich bin glücklicher, als ich es jahrelang war, weil ich den Beschluss gefasst habe zu leben, statt nur ein bedeutungsloses, oberflächliches Dasein zu führen. Aber…« Langsam erschien ein Lächeln um seine Lippen. »Sie sind diejenige, die diese Metamorphose herbeigeführt und mir eine von verdiente Lebensfreude vermittelt hat.«
    Er ergriff Miss Tates Hand. Gillian wusste, dass es unerlässlich gewesen wäre, sie ihm umgehend zu entziehen. Als er sich ihr näherte, war ihr klar, dass sie sich sofort von ihm hätte entfernen müssen. Und als er sich zu ihr neigte, war sie sich bewusst, dass sie dem KUSS, den er ihr auf den Mund gab, hätte unbedingt ausweichen müssen. Sie rührte sich jedoch nicht. Die Zeit schien stehen zu bleiben, und Christopher und sie wurden von einem zauberhaften goldenen Sonnenlicht umhüllt. Der warme Wind bewegte eine nachtschwarze, Christopher in die Stirn hängende Locke. Das Summen der Bienen und das jubelnde Zwitschern der Vögel, der Geruch von Leder und Seife sowie der von Christopher ausgehende Duft betörten Gillian die Sinne. Sie bot ihm den Mund zum KUSS.
    Seine Lippen waren warm und streiften drängend über ihre. Sogleich regte sich brennendes Verlangen in ihr. Eine innere Stimme hielt ihr tadelnd vor, dass das, was sie tat, verrückt sei. Sie hatte vorgehabt, Christopher zu entmutigen, und nun beteiligte sie sich mit der größten Begeisterung an ihrem eigenen Ruin!
    Sorglos schmiegte sie sich enger an ihn und schwelgte in dem Gefühl, das seine Hände ihr vermittelten. Du lieber Gott! Sie hatte das Bedürfnis, ihm ins Herz zu dringen und ihn ganz in ihrem aufzunehmen. Die innere Stimme wurde leiser und verstummte gänzlich, als seine warmen, kräftigen Finger über ihre Brust strichen. Vor Wonne schrie Gillian laut auf. Es war dieser Schrei, der sie veranlasste, sich so brüsk von Christopher zu lösen, dass sie beinahe rückwärts hingefallen wäre. Sie merkte, dass ihre Beine sie nicht mehr tragen wollten, und sank auf den Steinbrocken. Mit einer sinnlosen Geste hob sie die Hände an die Frisur und war entsetzt darüber, sich derart gehen gelassen zu haben.
    Christopher hatte das Gefühl, ihm sei soeben ein lebenswichtiger Teil seines Seins entrissen worden. Er ließ sich neben sie auf den Steinbrocken sinken. Erneut ergriff er ihre Hand, doch dieses Mal entriss sie sie ihm sofort und krümmte sie fest im Schoß zusammen.
    »Gillian«, äußerte Christopher leise! »Nach dieser… ich kann es nur eine Seelenverwandtschaft nennen… Kannst du jetzt guten Gewissens behaupten, dass du mir gleichgültig gegenüberstehst?«
    »Gleichgültig?«
    Der gequälte Ausdruck in Gillians Augen ließ ihn verzagen.

    »Natürlich bist du mir nicht gleichgültig. Es ist nur, dass… nun, ich bin schließlich kein loses Frauenzimmer, und trotz der Gefühle, die du mühelos in mir weckst, möchte ich dir bei meinem eigenen Untergang nicht noch Schützenhilfe leisten.«
    »Untergang!« Christopher glaubte, den Ohren nicht trauen zu können. »Siehst du das so? Denkst du, ich wolle dich ruinieren? Glaubst du, das hätte ich im Sinn, seit wir uns kennen gelernt haben? Ich danke Ihnen für die wohlwollende Beurteilung meines Charakters, Miss Tate!«
    Christopher hätte sich auf die Zunge beißen können. Was für eine törichte Bemerkung! War ihm nicht bereits der Gedanke gekommen, Gillian könne zu dieser Schlussfolgerung gelangt sein? Schon bei der ersten Begegnung mit ihr hatte sie seine Bemühungen, mit ihr zu flirten, unfehlbar durchschaut. Warum sollte sie jetzt etwas anderes in ihm sehen als einen unbelehrbaren Roue?
    Er ergriff sie an den Schultern- und drehte sie zu sich herum. »Hör mich an, Gillian. Ich gebe zu,

Weitere Kostenlose Bücher