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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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zu sich zu nehmen?«
    »Weil ich…« Warum ließ sie es zu, dass er sie so aus der Fassung brachte? In dem Artikel wurde kein spezieller Grund für Mr. Cobbetts Abstinenz genannt, und ihr fiel natürlich auch keiner ein. »Ich trinke eben keinen«, erwiderte sie barsch.
    »Aha.« Penwyck warf seiner Mutter einen Blick zu.
    »Vermutlich muss ich mich damit zufrieden geben, wenn Sie mir keinen Grund nennen können. Hauptsache, Sie erregen kein Aufsehen.«
    »Ich weiß, wie ich mich in Gesellschaft zu benehmen habe!« begehrte Tessa auf.
    »Gewiss, Miss Darby.« Der Ton des Earls war ein wenig reizbar geworden. »Obwohl Sie mir die Bemerkung erlauben müssen, dass Ihnen eine freundlichere Miene wohl anstehen würde, wenn Sie Besuche machen. Wenn Sie weiterhin so ein missmutiges Gesicht ziehen, wird jeder daraus schließen, dass Ihr Charakter doch eher unangenehm sein dürfte. Mutter und ich mögen ja wissen, dass dem nicht so ist, aber andere Leute wissen es nicht.«
    Tessas blaue Augen blitzten vor Wut.
    Sie empfand kurze Befriedigung, als Lady Penwyck einwarf: »Aber Harrison, mein Lieber, wovon sprichst du denn? Miss Darby ist von sehr angenehmer Wesensart. Das sagt jeder!« Sie starrte ihren Sohn vorwurfsvoll an. »Ich weiß nicht, was seit kurzem in dich gefahren ist, mein Guter. Du warst doch früher nicht so kritiksüchtig. Vermutlich hat man dich in zu viele Ausschüsse gewählt. Du musst deinen Freunden sagen, dass sie dich überfordern.«
    Lord Penwyck verzog ärgerlich die Lippen. »Ich bin nicht im Mindesten überfordert.« Er hob eine Braue. »Zumindest nicht mit Parlamentsangelegenheiten.«
    Tessa rümpfte die Nase.
    »Jedenfalls«, fuhr Lady Penwyck fort, »ist unsere Miss Darby wirklich reizend. Und sie hat ein sehr hübsches Lächeln. Sowohl Damen als auch Herren haben ihre Schönheit erwähnt.«
    »Herren?« Wieder hob Lord Penwyck eine Braue.
    »Nun, natürlich. Nicht alle jungen Männer verbringen ihre ganze Zeit im Oberhaus. In der letzten Woche hat Miss Darby eine Reihe von Londons begehrtesten Junggesellen kennen gelernt. Bei ihrem Debütball wird es ihr nicht an Tanzpartnern mangeln«, fügte sie überzeugt hinzu.
    »Komm mit, meine Liebe.« Sie nahm Tessa am Arm und zog sie die Marmortreppe hinunter.
    Lord Penwyck folgte ihnen und trat an den Straßenrand, wo sein Phaeton bereits auf ihn wartete.
    »Harrison, mein Lieber!« rief seine Mutter ihm nach.
    »Isst du heute mit uns zu Abend?«
    Der viel beschäftigte Earl sah nicht auf. »Ich habe heute eine lange liste von Dingen zu erledigen, Mutter. Das Dinner mit dir und Miss Darby gehört auch dazu.«
    Nachdem der Lakai Tessa in die Kutsche geholfen hatte, folgte Lady Penwyck schmunzelnd nach. »Ich muss schon sagen, Harrison wird seinem Vater Tag für Tag ähnlicher.
    William konnte sich auch nichts merken. Ich glaube gar, keiner von ihnen würde morgens aufstehen, wenn es nicht irgendwo auf einer Liste stünde.« Sie machte es sich Tessa gegenüber in den Samtpolstern bequem. »Aber ich sehe es wirklich gar nicht gern, wenn er so überlastet ist mit Parlamentsangelegenheiten, obwohl mir klar ist, dass er sich einen Namen macht. Harrison ist ein überaus mitreißender Redner. Trotzdem, ich glaube, er übernimmt sich.«
    Da Tessa darauf keine passende Antwort einfiel, bemühte sie sich, wenigstens eine freundliche Miene aufzusetzen.
    Während Lady Penwyck weiterplauderte, blickte Tessa sehnsüchtig aus dem Fenster. Neiderfüllt sah sie zu, wie Lord Penwyck sein lebhaftes Gespann antrieb und die Straße hinunterfuhr. Zu gern hätte sie erfahren, in welche Parlamentsausschüsse man den Earl berufen hatte. Doch ihr war klar, dass sie sich nur eine weitere Abfuhr einhandeln würde, wenn sie ihn fragte.
    Als sie während des gestrigen Abendessens eine neue Gesetzesvorlage zur Sprache gebracht hatte, mit der man der steigenden Kriminalität in den Städten Herr werden wollte und über die sie in der »Times« gelesen hatte, hatte er ihr sogleich erklärt, dass eine junge Dame nicht über solche Dinge sprach.
    »Wollen Sie damit sagen, es ist falsch von mir, mich darüber auf dem Laufenden zu halten, was in meinem Land vorgeht?« hatte sie sich mutig erkundigt.
    Lady Penwyck hatte nervös gekichert, während ihr Sohn erwidert hatte: »Ich will damit sagen, dass unser Königreich von fähigen Gentlemen regiert wird und dass weder Sie noch irgendeine andere Dame sich mit diesen Angelegenheiten abzugeben braucht.«
    Darauf hatte er ihr einen harten, viel

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