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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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aufgeschluchzt hatte, als Lady Penwyck ihr sanft die Hand drückte.
    Der kleine Aufruhr weckte Lord Penwycks Aufmerksamkeit; Tessa spürte, dass sein Blick auf ihr ruhte. Rasch blinzelte sie die Tränen fort, die ihr plötzlich in die Augen stiegen. Er durfte sie nicht weinen sehen. Was war nur los mit ihr?
    Mit ein paar tiefen Atemzügen gelang es ihr, die schmerzlichen Gefühle zu unterdrücken, die in ihr aufstiegen. Und um Lord Penwyck zu beweisen, dass mit ihr alles in Ordnung war, warf sie ihm ein – wie sie hoffte –
    strahlendes Lächeln zu.
    Er erwiderte das Lächeln.
    »Lasset uns beten.«
    Tessa schloss die Augen. »Lieber Gott, der du bist im Himmel, ich bitte…«
    »Als Nächstes werden wir deine Hochzeit planen, Tessa.
    Darauf kannst du wetten!« rief Lady Penwyck aus, als sie aus der Kirche in das strahlende Sonnenlicht traten.

    Nach dem üppigen Hochzeitsfrühstück im modischen Hotel Grillon in London wollten Deirdre und ihr frisch gebackener Ehemann eine kurze Reise ans Meer machen.
    »Du musst zu uns zum Essen kommen, sobald wir nach London zurückgekehrt sind«, sagte Deirdre, als sie ihre Freundin zum Abschied umarmte. »Jeffrey und ich sind so glücklich, und das verdanken wir nur dir!«
    »Nicht mir«, protestierte Tessa, »sondern Lord Penwyck.«
    Am Abend begleitete Lord Penwyck seine Mutter und Miss Darby zu einem Ball bei Lord und Lady Winterton.
    Während der Woche, in der er weg war, hatte er sich davon überzeugt, dass seine Vernarrtheit in Miss Darby wirklich kindisch war. Sie hatte ganz eindeutig kein Interesse daran, mit ihm eine Verbindung einzugehen, genauso wenig wie mit irgendeinem anderen Mann. Sie mochte Männer eben nicht und wollte ihr Leben als alte Jungfer beenden. Obwohl ihm noch nie eine junge Dame begegnet war, die ein solches Leben offen anstrebte, kannte er doch ältere unverheiratete und kinderlose Frauen, die mit ihrem Los höchst zufrieden waren.
    Es wäre Zeitverschwendung, Miss Darby umstimmen zu wollen. Also beschloss er, überhaupt nicht mehr an sie zu denken und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, eine junge Dame zu finden, die geeignet war, seine Gattin zu werden. Nach einigem Überlegen fielen ihm noch ein paar junge Damen ein, deren Namen er prompt auf die Liste setzte. Er plante, am Abend auf dem Ball erste Gespräche zu führen.
    Sobald die drei den überfüllten Ballsaal der Wintertons betreten hatten, entschuldigte sich der Earl und machte sich auf die Suche nach Miss Mortimer, einer hübschen kleinen Blondine, die Penwyck für besonders ausgeglichen hielt.
    Dass sie ein wenig lispelte, sei nicht so wichtig, befand er –
    im Lauf der Zeit würde es ihm kaum noch auffallen.

    Tessa war überrascht, als Lord Penwyck seine Mutter und sie so unvermittelt stehen ließ. Sie blickte ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Seit seiner Rückkehr hatte er kaum zwei Worte mit ihr gewechselt. Sie verstand das einfach nicht.
    Anscheinend fand Lady Penwyck das Verhalten ihres Sohnes ebenfalls ungewöhnlich. »Ach herrje, und dabei habe ich gehofft, Harrison würde… nun, vermutlich hat er etwas zu besprechen… zweifellos wird er…« Ihre Stimme verlor sich.
    Da Tessa an Lady Penwycks zusammenhanglose Redeweise inzwischen gewöhnt war, lächelte sie nur und nickte.
    »Bestimmt wird er das«, murmelte sie. Im Stillen fügte sie hinzu: Hoffentlich. Seit ihrem Debüt hatte sie nicht mehr mit dem Earl getanzt und wollte unbedingt, dass er sie an diesem Abend aufforderte.
    Und noch etwas ließ ihr keine Ruhe mehr: die Erinnerung daran, wie Lord Penwycks Lippen die ihren gestreift hatten, als er sie an jenem Abend in den Armen gehalten hatte. Dieser KUSS ging Tessa einfach nicht mehr aus dem Sinn. Sie war noch nie geküsst worden, und auch wenn die federleichte Berührung wohl kaum als richtiger KUSS
    durchging, war seine Wirkung auf sie doch unvergesslich.
    Tessa sehnte sich danach zu erfahren… vielleicht wenn sie miteinander tanzten oder sich auf der Terrasse ergingen oder… ach herrje. Sie war ja schon genauso konfus wie Lady Penwyck!
    Sie riss sich zusammen, setzte entschlossen ein strahlendes Lächeln auf und sah sich mit gespieltem Interesse um.
    »Ich sehe eine ganze Reihe von Verehrern, die dir ihre Aufwartung machen wollen«, bemerkte Lady Penwyck fröhlich.
    Während der nächsten Stunde tanzte sie mit Lord Chesterton, einem ernsthaften jungen Mann mit einer Vorliebe für Lord Byrons Poesie, danach mit Major Hargrove. Während der lebhaften

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