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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schultern.
    Melissa wirkte enttäuscht, aber dann
schien sie eine Eingebung zu haben. »Ich weiß! Du könntest wenigstens die
Feiertage bei uns verbringen — bis wir alle abreisen! Du schläfst in meinem
Zimmer und ...«
    »Melissa.«
    »Willst du nicht wenigstens zum
Essen mitkommen? Keith wartet unten, um uns nach Hause zu fahren, und Mama
verläßt sich darauf, daß du mitkommst.«
    Abzulehnen, nur um Adam aus dem Weg
zu gehen, hätte wenig Sinn gehabt. Schließlich würden sie von jetzt an täglich
zusammen arbeiten und gemeinsam ihre Patienten betreuen.
    Außerdem kam sich Banner in diesem
tristen kleinen Zimmer vor wie im Exil.
    »Na schön«, sagte sie, und ihr Herz
machte einen kleinen Freudensprung, als kehre auch sie, wie Melissa, nach
Hause zurück.
    Francelles Vater saß Banner am Tisch gegenüber
und lächelte sein für die Öffentlichkeit bestimmtes Senatorenlächeln.
    »Eine Ärztin! So, so. Francelle hat
es mir schon erzählt, aber ich gebe zu, daß ich es nicht glauben konnte.«
    Banner kam sich vor wie ein
Zirkusaffe. So, so, Francelle hat es mir schon erzählt, aber ich gebe zu, daß ich es nicht glauben konnte.
    Katherine hatte den
Gesetzesvertreter ihres Distrikts schon während des ganzen Essens mit
peinlichen Fragen gequält. Jetzt schaute sie lächelnd Banner an, Adam und den
Senator. »Finden Sie es nicht merkwürdig, Thomas, daß eine Frau in einem Staat
Medizin praktizieren darf, aber nicht das Recht besitzt, zu wählen?«
    Thomas Mayhughs Augen flackerten,
und er griff nervös nach seiner goldenen Taschenuhr. »Katherine, ich habe es
Ihnen doch schon einmal gesagt! Ich habe selbst eine Gesetzesänderung
vorgelegt, um zu erreichen, daß das Wahlrecht Frauen und ... und ...«
    Katherine beugte sich eifrig vor.
    »Frauen und Mischlingen eingeräumt
wird?« schloß sie für ihn.
    Senator Mayhughs Tochter kam ihm zu
Hilfe. Mit einem giftigen Blick in Banners Richtung sagte sie: »Ich finde,
Frauen sollten sich um das Haus kümmern und Kinder haben. Warum sollten wir
wählen wollen, wenn XXX
    unsere Männer doch bestimmen würden,
wen wir zu wählen haben?«
    Als niemand sprach, schaute
Francelle Adam fragend an. »Was meinst du, Adam? Sollen Frauen wählen?«
    Adam lächelte. »Einige Frauen«,
konterte er mit freundlichem Spott. »Im übrigen ist es keine faire Frage,
Francelle. Schließlich muß ich in diesem Haus leben.«
    Katherine betrachtete ihren Sohn mit
einer Mischung aus Interesse und Belustigung. »Du hast deine Berufung verfehlt,
mein Lieber«, warf sie trocken ein. »Wer so viele Worte machen kann, ohne
wirklich etwas gesagt zu haben, gehört in die Politik, nicht in die Medizin.«
    Adam hob sein Weinglas zu einem stummen
Gruß.

Fünf
    Die Fahrt den steilen Hügel hinunter
nach Port Hastings erschien Banner an diesem Abend noch gefährlicher als sonst,
vor allem mit Adams Chauffeur. Wie üblich machte Banner Konversation, um sich
abzulenken.
    »Deine Mutter hatte recht«, sagte
sie. »Du hast nicht verraten, ob du für das Frauenwahlrecht bist oder dagegen.«
    Adam schaute sie an — das spürte sie
an der Bewegung — aber sein Gesichtsausdruck war im Dunkeln nicht zu erkennen.
»Ich bin nicht gegen das Wahlrecht für Frauen, O'Brien«, erwiderte er.
    »Aber auch nicht unbedingt dafür?«
    Adam schien sich auf die steil
abfallende Straße zu konzentrieren. »Da Frauen vor der Justiz als verantwortlich
gelten, sollten sie auch die Rechte genießen, die uns die Gesetze bieten.«
    Banner runzelte die Stirn. »Die
meisten Männer denken anders, Adam. Warum nicht auch du?«
    Er beobachtete sie wieder. »Es hat
etwas mit der Prohibition zu tun. Die meisten Männer stellen sich eine ganze
Armee von Frauen vor, die sich mit der Axt in der Hand um die Wahlurnen versammeln.
Falls je der Alkoholgenuß verboten wird, ist es kein weiter Schritt, bis auch
die Prostitution für illegal erklärt wird.«
    Banner schwieg und kuschelte sich
tiefer unter die Decke, als ein kalter Windstoß über die Kutsche dahinzog. Wie
sich die Männer an ihre beiden Lieblingsbeschäftigungen klammern! dachte sie
empört.
    »Sag etwas, O'Brien.« Sie hatten
inzwischen den Stadtrand erreicht und bogen in den Geschäftsbezirk ein. Banners
Hotel war nur noch wenige Meter entfernt.
    »Ich dachte nur, wie egoistisch
Männer sind«, erwiderte sie aufrichtig. »Stell dir erwachsene Menschen vor,
die anderen Grundrechte verweigern, nur weil sie weitertrinken wollen und ...«
    Adam brachte den Wagen unter einer
Laterne

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