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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein paar Wochen auszuruhen,
erscheint mir von Tag zu Tag verlockender.«
    Fancy betrachtete ihn verstohlen.
»Lebt sie hier in der Nähe?«
    »Nicht weit von hier«, meinte
Phineas achselzuckend. »Sie unterrichtet an einem Mädchengymnasium in Spokane.«
    Fancy schaute auf den Becher Kaffee
in ihrer Hand, die Schale Haferbrei und dachte an alles, was sie Phineas T.
Pryor zu verdanken hatte. »Ich werde dich für alles entschädigen, sobald
Mister Stroble mich bezahlt«, sagte sie leise.
    »Unsinn!« entgegnete Phineas
schroff. »Es wäre traurig, wenn ein fahrender Künstler einem anderen nicht
helfen würde.«
    Fancy lächelte und stand auf, um das
Geschirr abzuwaschen. Es war das mindeste, was sie im Ausgleich zu Phineas'
Großzügigkeit tun konnte.
    Der Morgen verging ohne
Zwischenfälle, selbst Hershel gab sich Mühe, Fancys Erwartungen zu erfüllen,
und mittags kam Mister Stroble zu ihr und gab ihr die versprochenen zwei
Dollar. Er betrachtete sie dabei mit merkwürdig prüfendem Blick, aber Fancy
achtete kaum darauf, weil sich bereits Zuschauer versammelt hatten, um ihre
nächste Vorstellung zu sehen.
    Viel später, am Nachmittag,
schlenderte ein breitschultriger junger Mann auf Fancy zu. »Da steht, Sie
könnten singen und tanzen«, bemerkte er und zeigte auf das Schild, das an
Fancys Tisch lehnte. »Warum tun Sie es dann nicht?«
    Fancy spürte, wie ihr Magen sich
verkrampfte; wenn es eins gab, was sie auf ihren Reisen gelernt hatte, dann war
es, Ärger vorauszusehen. Sie lächelte verkrampft und setzte ihre Vorbereitungen
fort.
    Doch der junge Farmer ließ nicht
locker. »Ich möchte Sie singen hören!« forderte er.
    »Laß das Mädchen in Ruhe, Rafe«,
warf ein älterer Mann ein. »Ihre Vorstellung ist gut.«
    »Es ist Betrug, was Sie macht!«
entgegnete Rafe barsch, während er sich näher auf den überdachten Tisch
zu-drängte. Seinem auffallend geröteten Gesicht war anzusehen, daß er stark
angetrunken war.
    Fancy nahm das winzige,
schwefelgefüllte Röhrchen, das sie mühelos in der Hand verbergen konnte, und
ließ Funken aus ihren Fingerspitzen sprühen. Ihre Zuschauer klatschten
begeistert, aber Rafe war nicht zufrieden.
    »Ich verlange, daß sie singt und
tanzt!« knurrte er böse.
    In diesem Augenblick erschien
Phineas und wandte sich lächelnd an den Farmer. »Was gibt es?« fragte er mit
harmloser Miene.
    Rafe drehte sich so brüsk zu ihm um,
daß Fancy das Blut in den Adern gefror. »Es ist gelogen, was auf dem Schild da
steht! Ich habe gutes Geld bezahlt, um die Show zu sehen, und jetzt stellt sich
heraus, daß die Lady weder singt noch tanzt.«
    Phineas warf Fancy einen nervösen
Blick zu. »Möchtest du singen, meine Liebe?« erkundigte er sich höflich.
    Fancy schüttelte den Kopf. Sie
wollte der Bitte dieses Rafe nicht nachgeben, obwohl sie Angst hatte.
    »Na bitte«, versetzte Phineas
achselzuckend. »Die kleine Lady will uns heute nichts vorsingen.«
    Rafe maß Fancy mit einem drohenden
Blick. »Sie wird singen«, sagte er gefährlich leise.
    Fancy wollte gerade ein Lied
anstimmen, als Rafe plötzlich seine fleischigen Hände hob und Phineas einen
heftigen Stoß versetzte, der den alten Mann ins Gras beförderte. Phineas
stöhnte auf und griff sich an die Brust.
    »Phineas!« Entsetzt eilte Fancy um
den Tisch herum zu ihrem Freund. »Hast du dir weh getan, Phineas?«
    Er hatte Schmerzen, wie sein
verzerrtes Gesicht bewies, und er war leichenblaß geworden. »Ich ... es geht
schon ...«
    Fancy schaute zu Rafe auf, dessen
breitschultrige Gestalt die Sonne verdeckte. »Was haben Sie sich dabei
gedacht?« herrschte sie ihn an, bevor sie sich aufrichtete und auf Rafe zuging,
der erschrocken zurücktrat. »Bitten Sie ihn um Verzeihung, Sie roher Mensch —
sofort!«
    Als Rafe zu Bewußtsein kam, daß er
vor einer zierlichen Frau zurückwich und sich vor seinen Freunden blamierte,
wurden seine Augen schmal. Ein grimmiger Zug erschien um seinen Mund. »Von
einer billigen Komödiantin, die mit einer Varietétruppe reist, lasse ich mir
nicht sagen, was ich zu tun habe!« brüllte er.
    »Rafe .« warf ein Zuschauer
schüchtern ein.
    Fancy war ganz blaß vor Angst, aber
bereit zu kämpf en, wenn es sich nicht verhindern ließ. Abwartend verschränkte
sie die Arme.
    Rafe beugte sich vor, und sie konnte
seinen nach Alkohol stinkenden Arm riechen. Ihr Magen drehte sich fast um vor
Ekel, aber sie wich keinen Schritt zurück.
    »Was tun Sie sonst noch für einen
Penny?« wollte der streitsüchtige

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