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Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

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antwortete sie beherrscht, während
sie auf ihn zuging und seine verletzte Hand in ihre nahm. Die Brandwunde war
nicht von Bedeutung.
    »Bist du je auf den Gedanken
gekommen, daß du mit dem Feuer spielst, wie man so schön sagt?«
    Tess schaute lächelnd zu ihm auf. »Ich habe mich nicht verbrannt.«
    »Das wird sich erst noch zeigen
müssen«, entgegnete er grob, und obwohl er keine Anstalten machte, ihr seine
Hand zu entziehen, blieb seine Haltung kühl und abweisend. »Stell dir vor, du
wärst jetzt schwanger?«
    Die Vorstellung entsetzte Tess, aber
das ließ sie sich nicht anmerken. »Meine Mutter hat nie geheiratet«,
informierte sie ihn. »Ich bin selbst ein uneheliches Kind.« Sie machte eine
Pause und zuckte mit den Schultern. »Wenn ich ein Kind allein aufziehen müßte,
würde ich es tun.«
    »Deine Logik hat nur einen schwachen
Punkt!« sagte er und beugte sich vor, bis seine Nasenspitze nur Zentimeter von
Tess' entfernt war. »Das Kind wäre auch meins. Glaubst du, ich würde zulassen,
daß mein Sohn oder meine Tochter von einer Frau aufgezogen werden, die freie
Liebe praktiziert?«
    Vielleicht war Tess eine
Schauspielerin wie ihre Mutter. Jedenfalls gelang es ihr, den Schmerz, den
seine Worte in ihr hervorriefen, zu verbergen und sogar zu lächeln. »Vielleicht
hat nicht Missis Hollinghouse-Stone mich verändert, sondern du«, sagte sie, im
Bewußtsein, ihn zu ärgern, was sie mit tiefer Befriedigung erfüllte. »Mir hat
es gefallen, was eben zwischen uns geschehen ist. Sogar sehr, Keith.«
    »Das habe ich gemerkt!« versetzte er
empört. »Sag mal, kennst du die Regeln wirklich nicht? Weißt du nicht, daß
Jungfrauen über ihre verlorene Unschuld weinen, anstatt frech zu sagen, es
hätte ihnen Spaß gemacht?«
    Wieder zuckte Tess mit den
Schultern. »Ich habe vor, es von nun an öfter zu tun«, behauptete sie kühn und
war entzückt über die hilflose Wut, die sich auf Keith' attraktiven Zügen
abzeichnete.
    »Portland ist eine große Stadt, und
ich bin sicher, daß ich dort eine Menge Gelegenheiten ...«
    Keith packte ihre Schultern,
schüttelte sie hart und ließ sie wieder los. Das Flackern in seinen Augen
bewies, daß er Tess durchschaut hatte.
    »Du kannst zwischen hier und
Portland üben«, sagte er heiser.
    Tess war so verblüfft, daß sie
zuerst kein Wort herausbrachte. Und dann hielt sie es für klüger, das Thema zu
wechseln. »Erzähl mir von Emily«, forderte sie Keith auf.
    »Von wem?«
    »Von deiner Frau«, erwiderte Tess
errötend. »Du hast ihren Namen gemurmelt, als du ...«
    Keith wandte sich ab. »Nein.«
    Tess ging um ihn herum und schaute
zu ihm auf. »Doch«, beharrte sie. »Ich habe dir von meiner Mutter und allem
anderen erzählt. Es ist nur fair, daß ich etwas über deine Frau erfahre. Und
wenn du schon dabei bist, Mister Joel Shiloh-Keith Corbin, kannst du mir auch
gleich verraten, warum deine Familie so verzweifelt bemüht ist, dich zu
finden!«
    »Geh in den Wagen zurück«, forderte
er sie auf, sah sie aber nicht dabei an.
    »Nein. Nicht bevor du meine Fragen
beantwortet hast.«
    »Wie du willst«, sagte er und ging
zum Wagen, um den störrischen Maulesel anzuschirren.
    Er hatte doch wohl nicht vor, sie
hier allein zu lassen? Tess wurde so aufgeregt bei dem Gedanken, daß sie wütend
zu Keith hinübermarschierte.
    »Du würdest mich hier zurücklassen?
Nach allem, was geschehen ist?«
    »Zurücklassen? Ich würde dich am
liebsten umbringen.«
    Tess trat einen Schritt zurück, aber
dann begriff sie, daß dieser Mann trotz seines offensichtlichen Wahnsinns nie
jemanden verletzen würde. Er strahlte eine unbewußte Güte aus, die ihn von
allen anderen Männern unterschied, die sie je gekannt hatte. »Erzähl mir von
Emily«, sagte sie bittend.
    Keith schaute sie nicht an, ging nur
zur anderen Seite des Wagens, bis der Maulesel zwischen ihm und Tess stand.
»Sie hieß nicht Emily«, begann er, und so viel Zärtlichkeit klang in seiner
Stimme mit, daß es Tess einen schmerzhaften Stich versetzte. »Ihr Name war
Amelie. Sie starb nur wenige Minuten nach unserer Trauung.«
    Tess schluckte. »Das tut mir
furchtbar leid«, sagte sie leise und es war die reine Wahrheit, obwohl sie noch
nie eine derartige Eifersucht empfunden hatte wie jetzt. »Wie ist das
passiert?«
    Keith zögerte und musterte Tess mit
ausdruckslosem Blick. »Es war eine Explosion. Jemand hatte Dynamit in der
Kirche gelegt. Die Zeremonie fand draußen statt sonst wären wir alle dabei
umgekommen. Die Glocke ...

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