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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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er sie ins State Hotel geschickt ...
    Es tat weh, daß Quinn nach allem,
was zwischen ihnen gewesen war, so leichtherzig auf sie verzichtete. Anscheinend
hatte er vor, zu tun, als hätte es sie nie gegeben.
    Melissa seufzte schwer.
Wahrscheinlich ist er bei Gillian, dachte sie, und sie trinken Champagner und
feiern Quinns neugewonnene Freiheit ...
    Es klopfte, und Melissa ignorierte
es — bis sie Dana Morgans Stimme erkannte.
    »Ich weiß, daß du da bist, Melissa —
also mach auf!«
    Melissa öffnete die Tür, und nach
einem Blick auf ihr Gesicht umarmte Dana sie bestürzt. »Lieber Himmel, was ist
passiert?« fragte sie erschrocken.
    »Woher weißt du, daß ich hier bin?«
entgegnete Melissa.
    Dana errötete. »Die ganze Stadt
spricht davon, daß Mister Raffertys Kutsche dich hergebracht hat — ohne ihn.«
    »Und Quinn?« fragte Melissa leise.
»Hast du auch etwas über ihn gehört?«
    Dana nickte düster. »Er ist ein
einem der Saloons bei der Konservenfabrik — und betrinkt sich sinnlos.«
    Melissa unterdrückte den Impuls,
hinauszugehen und Quinn zu suchen. Wenn er sich unbedingt vor der ganzen Stadt
zum Narren machen wollte, dann war das seine Sache, nicht ihre. »Ich nehme an,
er fühlt sich schuldig«, sagte sie leise.
    »Wieso? Was hat er denn getan?«
    »Er hat mich im Glauben gelassen,
wir wären verheiratet, während wir es gar nicht sind.«
    Dana schnappte nach Luft. »Nicht
verheiratet? Mein Gott, Melissa, das ist dein Ruin!«
    Das wußte Melissa selbst.
»Vielleicht hatte Quinn recht«, meinte sie nachdenklich. »Vielleicht hätte ich
nach Port Hastings zurückkehren und vergessen sollen, daß ich diese Stadt je
gesehen habe.«
    »Du könntest nach Kalifornien zu
deiner Mutter gehen«, schlug Dana mitleidig vor.
    »Nein.« Melissa schüttelte den Kopf.
»Mama fängt gerade ein neues Leben an. Da kann sie keine unverheiratet,
schwangere Tochter brauchen.«
    Dana riß die Augen auf und schlug
eine Hand vor ihren Mund. »Schwanger? Herr im Himmel, Melissa, bist du schwanger?«
    Melissa nickte. »Ich glaube ja.«
    »Weiß Mister Rafferty es?«
    »Ja«, antwortete Melissa bedrückt.
    Dana ließ sich auf einen Sessel sinken.
»Ich glaube, ich falle in Ohnmacht!«
    Melissa begann hysterisch zu lachen ...
lachte und lachte, bis ihr die Tränen kamen, aber selbst dann konnte sie nicht
aufhören.
    Erschrocken sprang Dana auf und lief
hinunter, um Hilfe zu holen.
    Melissa lag zusammengekrümmt auf dem
Bett, als der Arzt kam, ein dunkelhaariger, blauäugiger Mann, der sie an ihren
ältesten Bruder erinnerte.
    Er zog sich einen Stuhl ans Bett und
nahm Melissas Hand. »Ihre Freundin sagte, Sie hätten heute einen Schock
erlitten«, bemerkte er sanft.
    Melissa konnte nur nicken: Worte
hätten eine neue Flut von Tränen ausgelöst.
    »Ich werde Ihnen eine kräftige Dosis
Laudanum geben«, meinte der Arzt nach kurzer Untersuchung. »Sie brauchen Ruhe.
Morgen sieht dann schon alles ganz anders aus.«
    Davon war Melissa nicht überzeugt,
aber sie nahm das Beruhigungsmittel und schlief kurz darauf auch ein. Doch
nichts hatte sich geändert, als sie erwachte — es regnete, ein kalter Wind
pfiff um das Hotel, und der einzige Traum, der ihr noch geblieben war, kam ihr
nun undurchführbar vor.
    Sie ging zu Quinns Haus und klopfte
an die Hintertür, in der Hoffnung, daß er nicht zufällig in der Küche war.
    Es war Helga, die öffnete. Ihre
Augen waren rot und geschwollen wie Melissas. »O Madam!« rief sie. »Sie sind
zurückgekommen!«
    »Ich wollte nur einige meiner Sachen
holen«, sagte Melissa leise. »Ist Mister Rafferty zu Hause?«
    »Ja, Madam«, erwiderte Helga
schluchzend.
    »Dann komme ich später wieder.«
    Doch Helga packte ihre Hand und
schüttelte den Kopf. »Bitte, bleiben Sie«, sagte sie flehend. »Der Herr kann
Ihnen nichts tun — er liegt krank im Bett.«
    Melissa seufzte. »Meine Notizbücher
sind oben im Schlafzimmer. Könnten Sie sie bitte holen und mir dann den Rest
meiner Sachen ins State Hotel bringen lassen?«
    Helga schaute Melissa flehend an.
»Bitte, Madam ... Mister Rafferty bereut, was er getan hat ... wenn Sie ihn nur
sehen könnten!«
    »Das würde ich nicht ertragen«,
gestand Melissa ehrlich.
    Das Mädchen zog sie zum Tisch und
auf einen Stuhl. »Aber eine Tasse Tee trinken Sie doch sicher?«
    Melissa lächelte schwach. »Ja.«
    Helga goß Tee auf, und während er
durchzog, ging sie hinauf, um Melissas Notizbücher zu holen.
    Sie kehrte mit leeren Händen zurück
und zitterte am

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