Corellia 02 - Angriff auf Selonia
einen Moment nach und nickte dann. »In Ordnung«, sagte sie mit sehr ernster Stimme. »Aber du mußt auf sie aufpassen, wie du es versprochen hast.«
»Das werde ich«, versicherte Luke. »Das werde ich.«
Die Gentleman Besucher näherte sich mit gemächlichem Tem po Corellia, folgte mit Sublichtgeschwindigkeit einem Kurs, der das Schiff zu dem Planeten bringen würde – irgend wann.
Tendra Risant überprüfte zum wohl hundertsten Mal den Sender. Er schien zu funktionieren. Alle Betriebsdioden leuchteten grün, er verbrauchte so viel Energie, wie zu er warten war, und die Wiederholfunktion strahlte ihren Ruf immer wieder hinaus in den Weltraum. »Tendra an Lando«, drang ihre Stimme aus dem Lautsprecher. »Antworte bitte auf der vereinbarten Frequenz.« Pause. »Tendra an Lando. Antworte bitte auf der vereinbarten Frequenz.« Pause. »Ten dra an Lando. Antworte bitte auf der vereinbarten Fre quenz…« Dann folgte eine zehn Sekunden lange Pause, und dann wurde dieselbe Botschaft erneut ausgestrahlt, ad infini tum.
Aber sie funkte inzwischen schon seit Tagen, ohne eine Antwort bekommen zu haben. Lando hatte ihr gesagt, daß die Funkstation an Bord der Glücksdame ständig eingeschal tet war und die Frequenzen ohne Unterbrechung nach Bot schaften absuchte. Warum hatte er noch nicht geantwortet? Befand er sich überhaupt im System? Hatte er die Glücks dame verlassen? War er tot? Oder hatte irgendeine Kompo nente im Wert von einem Zehntelkredit versagt, war ihr Sen der oder sein Empfänger beschädigt? Vielleicht funkte Lando schon die ganze Zeit eine Antwort und fragte sich, warum sie nicht reagierte. Aber der Empfänger schien auch einwandfrei zu funktionieren. Wenn sie den Lautstärkereg ler aufdrehte, hörte sie zumindest leises statisches Rauschen, bei dem es sich um natürliche Störungen handeln mußte. Wenn die Einheit statisches Rauschen empfangen konnte, dann bestimmt auch ein moduliertes Signal. Oder war das ein Trugschluß? Tendra wußte einfach zu wenig über anti quierte Funktechnologie, um es mit Sicherheit sagen zu kön nen.
Aber was das Warten anging – und das sich Sorgen –, entwickelte sie sich allmählich zu einer Expertin von galakti schem Format.
Sicherheitshalber erhöhte sie die Leistung des Senders. »Tendra an Lando. Antworte bitte auf der vereinbarten Fre quenz. Tendra an Lando. Antworte bitte auf der vereinbar ten Frequenz. Tendra an Lando. Antworte bitte auf der vereinbarten Frequenz …«
13
Yggyns Entscheidung
»Es wird Zeit«, sagte Mara zu Leia. »Zeit für eine Entschei dung.«
Mara saß an der Pilotenstation der Jadefeuer und sah Leia ruhig an. Leia, die am Navigatorpult Platz genommen hatte, erwiderte ihren Blick gelassener, als sie sich fühlte. »Rich tig«, nickte sie. »Es wird Zeit für eine Entscheidung.«
Nachdem Mara ihre Verfolger abgeschüttelt hatte, waren sie mit der Jadefeuer in einen Parkorbit um den Stern Corell eingeschwenkt, hatten alle Systeme auf Minimalleistung her untergefahren und die Umlaufbahn vom Zufallsgenerator des Bordcomputers festlegen lassen. Sie hofften, durch den zufallsgenerierten Orbit und die Reduzierung des Energie ausstoßes der Ortung durch etwaige Verfolger zu entgehen. Ihr Kurs war instabil; sich selbst überlassen, würde das Schiff nach ein paar Monaten Spiralflug in die Sonne Corell stürzen.
Nicht, daß dies wirklich passieren würde. Sie konnten den Kurs jederzeit ändern. Das Problem war, welchen neuen Kurs sie einschlagen sollten. Sie hatten sich gegenseitig bei der Flucht geholfen, aber keine der beiden Frauen hatte einen Plan für die Zeit danach gehabt. Sie hatten versucht, sofort nach der geglückten Flucht einen Plan zu entwickeln, aber ohne Erfolg. Die Diskussion hatte sich in sinnlosem Gezänk erschöpft. Sehr schnell war ihnen klar geworden, daß sie zu ausgelaugt wa ren, um eine Entscheidung zu treffen. Beide Frauen brauchten wenigstens etwas Zeit, um ihre Wunden zu behandeln und sich zu erholen; und außerdem schien kein Grund für eine sofortige Entscheidung zu bestehen. Sie hatten sich auf eine Ru hepause von dreißig Stunden geeinigt und wollten erst da nach eine endgültige Entscheidung treffen.
Jetzt war die Zeit gekommen, ein Ziel auszuwählen und ei nen Plan zu entwickeln, aber Leia hatte das sichere Gefühl, daß es nicht einfach werden würde. »Ich nehme an«, sagte Leia, »daß Sie noch immer nach Corellia zurückkehren wollen.«
»Ja, das will ich«, bestätigte Mara. »Dort ist das Zentrum
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