Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
aufgebaut, daß sie zusammen schlafen konnten – die Betten der Zwillinge standen nebeneinander, das von Anakin etwas abseits.
Q9 konnte von seiner Position aus alle Mitglieder der Gruppe sehen – Jacen und Jaina trugen irgendwelche Ausrüstungsgegenstände aus dem Millennium Falken; der Wookiee Chewbacca saß auf seinem Campingstuhl und bastelte an irgendeinem defekten Gerät herum; und die beiden Drall, Ebrihim und seine Tante Marcha, die Herzogin von Mastigophorous, hatten sich am anderen Ende des Tisches über ihre Arbeit gebeugt.
Die beiden Drall waren, wie alle Vertreter ihrer Spezies, für menschliche Verhältnisse recht klein; Ebrihim erreichte knapp Jacens Größe. Sie hatten kurze Gliedmaßen und ziemlich plumpe Rümpfe, die mit dichtem braunen Fell bedeckt waren. Q9 wußte, daß sie in den Augen der Menschen wie Plüschtiere aussahen. Manche Menschen hatten Schwierigkeiten, sie ernst zu nehmen – aber einen Drall nicht ernst zu nehmen, war ein fataler Fehler. Auch wenn Ebrihim für drallsche Begriffe ein wenig versponnen war, so war seine Tante eines der vernünftigsten Wesen, die Q9 je kennengelernt hatte.
Zweifellos würden sie mit Anakins neuester, recht beunruhigender Entdeckung genug zu tun haben – in weiteres Stück des Puzzles, das sie zusammenzusetzen versuchten. Ihre Absicht war, die Funktionsweise des Repulsorkontrollsystems zu ergründen. Alles in allem hatten die beiden Drall, wie Q9 fand, hier im Lager die schwerste Aufgabe.
Natürlich abgesehen vom Warten. Und damit waren alle beschäftigt.
»Komm schon, Q9«, drängte Anakin. »Hör auf zu trödeln.«
Eine weitere Lektion in Sachen Kinderpsychologie. Ganz gleich, wie sehr Kinder auch trödelten, wenn Aufsichtspersonen auf sie warteten – falls Kinder warten mußten, konnte es ihnen gar nicht schnell genug gehen. »Ich komme, Anakin.«
Jacen stellte die Kiste ab, die er aus dem Falken geschleppt hatte, blickte auf und sah Q9 und Anakin zurück zum Lager kommen. »Endlich«, sagte er. »Ich dachte, sie würden nie zurückkommen. Jetzt können wir essen.«
»Verflixt. Vielleicht können wir sie dazu bringen, noch etwas länger wegzubleiben.« Jaina stellte ihre Kiste auf den Boden und winkte Anakin zu. Ihr kleiner Bruder winkte zurück.
»Komm schon, die Notrationen sind gar nicht so schlecht.«
»Sie sind aber auch nicht so gut. Vor allem, wenn man sie neun Millionen Mal hintereinander vorgesetzt bekommt. Ich schätze, sie heißen Notrationen, weil man in echte Not gerät, wenn man sie essen muß.«
»Ha, ha. Sehr witzig. Ich schätze, den Scherz habe ich schon neun Millionen Mal von dir gehört – und schon beim ersten Mal war er nicht besonders gut.«
»Tut mir leid«, meinte Jaina und setzte sich auf ihre Kiste. »Hier kommen einem eben nicht viele neue Einfälle.«
»Ich weiß, ich weiß«, sagte Jacen. »Hier ändert sich nicht viel.« Er hätte ins Schiff gehen und einen Blick auf den Chronometer des Millennium Falken werfen können, aber ohne Uhr und ohne Chewbaccas energisches Beharren darauf, daß sie alle in normalen Intervallen aßen und schliefen, gab es nicht den geringsten Anhaltspunkt, wieviel Zeit vergangen war. Das Licht in der Kaverne war stets hell und stammte aus irgendeiner diffusen und undefinierbaren Quelle im oberen Teil der Kaverne. In der riesigen Höhle war es bis auf ihre Schritte und Stimmen still. Aber jedes Geräusch, das sie machten, erzeugte eine Reihe leiser, ferner Echos, die lange Sekunden von der Decke der Kaverne widerhallten. Und das Echo jedes Lautes vermischte sich mit all den anderen; Anakins Lachen mit Chewbaccas Knurren oder dem Sirren einer Maschine; das Klappern, mit dem einer der Campingstühle gegen den Tisch stieß, mit den leisen, ernsten Stimmen der beiden Dralls, die in eine Unterhaltung vertieft waren.
Wenn es aufgeregt und lärmend im Lager zuging, gab es ein ständiges Hintergrundrauschen aufgrund der Echos, gerade genug, um die Kaverne weniger bedrückend und leer wirken zu lassen. Aber fünf oder zehn Sekunden, nachdem sie aufgehört hatten, sich zu bewegen oder zu reden, wurde es in der Kaverne wieder still, und die Stille verkündete lauter als jedes Geräusch, wie seltsam dieser Ort war, wie alt seine makellosen, funkelnden Silberwände waren, welch fremdartige und mächtige Kräfte in ihm schlummerten.
Die Nacht – oder das, was sie für die Nacht ausgaben, war am schlimmsten. Während die Silberwände weiter im ewigen Licht schimmerten, gingen sie zu Bett
Weitere Kostenlose Bücher