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Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Titel: Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Octavia Vivian
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gesamten Nation vereinen – arme Weiße aus den Appalachen, Puertoricaner, Hispanoamerikaner, Indianer und Afroamerikaner. Martins Absicht war, nach Memphis zu gehen, dort einen Protestmarsch am 28. März 1968 anzuführen und wieder abzureisen.
    Bei diesem Marsch nutzten einige afroamerikanische Teenager die Gelegenheit, um auf dramatische Weise zu demonstrieren, dass zwar alle Afroamerikaner die Freiheit wollen, aber nicht alle auf gewaltfreie Weise. Sie schlossen sich den Reihen der gewaltfreien Demonstranten an, brachen plötzlich aus und fingen an, Steine zu werfen und Fensterscheiben einzuschlagen. Martin war völlig überrumpelt. Er versuchte, Ordnung in die Gruppe zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Seine Mitarbeiter hatten Angst, der Ausbruch der Gewalt könnte von einem Rassisten als Vorwand benutzt werden, um Martin zu erschießen. Eine Gruppe von Pastoren lenkte Martin zur Seite und brachte ihn vom Schauplatz fort.
    Dass der friedliche Marsch so zerstört worden war, machte Martin sehr zu schaffen. Ein Sechzehnjähriger war während der Zwischenfälle von einem Polizisten getötet worden, 62 Menschen waren verletzt worden und ungefähr 200 hatte man festgenommen.
    Für manche Menschen sah es so aus, als hätte King eine gewalttätige Demonstration angeführt. Einige hatten den Eindruck, er habe sich davongestohlen und seine Anhänger im Stich gelassen. Und manche meinten, er hätte die Kontrolle über seine Leute verloren. Andere nutzten die Gelegenheit und verlangten, dass man King das Recht verweigern solle, einen Protestmarsch nach Washington zu führen, weil sonst die Gefahr bestünde, dass die Hauptstadt zerstört werden könnte.
    Martin musste seinen Plan aufgeben, nur bei einem Marsch mitzulaufen und Memphis dann zu verlassen. Es war notwendig, dass er eine weitere Demonstration leitete. „In Memphis“, erklärte er seinen Freunden, „steht die Gewaltfreiheit auf dem Spiel.“ Er konnte nicht zulassen, dass die Gewalt das letzte Wort hatte.
    Am 3. April verabschiedete sich Martin in Atlanta von seiner Familie und machte sich wieder auf den Weg nach Memphis.
    Martin musste eine Weile auf den Start des Flugzeugs warten. Als er endlich an Bord war, machte der Pilot eine Durchsage und begründete die Verzögerung. „Wir haben Dr. Martin Luther King an Bord“, sagte er und erklärte weiter, dass es eine Bombendrohung gegeben habe und dass das Flugzeug am Boden bleiben musste, bis das gesamte Gepäck kontrolliert worden war. Das Flugzeug war bewacht worden, um sicherzustellen, dass nichts schief gehen würde, sagte der Pilot.
    Aufgrund des Vorfalls am 28. März schickte Martin vier Männer aus seinem Team, Jesse Jackson, Hosea Williams, James Bevel und James Orange, nach Memphis hinein. Sie sollten mit den jungen Menschen reden, die sich der gewaltfreien Haltung nicht anschließen wollten. Er wollte selbst noch einige Massenkundgebungen abhalten, bevor am Montag, dem 8. April, der Versuch einer gewaltfreien Demonstration in Memphis starten sollte.
    Die erste Kundgebung sollte am Abend von Martins Ankunft stattfinden, und kurz nachdem er Zimmer 306 im von Schwarzen betriebenen Lorraine Motel bezogen hatte, traf sich Martin zu einer Besprechung mit seinem Team. Die Kundgebung im Mason Street Temple wurde an diesem Abend ein überwältigender Erfolg. Die militanten Bürgerrechtler und die Anhänger der Gewaltfreiheit kamen bei diesem Treffen zusammen.
    Martin hielt eine Rede und erzählte, was er neulich im Flugzeug erlebt hatte. Er sprach auch von Drohungen in Memphis und sagte: „Aber jetzt spielt das wirklich keine Rolle mehr für mich. Denn ich war auf dem Berggipfel … und ich habe hinübergeschaut und das Verheißene Land gesehen.
    Vielleicht bin ich nicht dabei, wenn ihr dort einzieht, aber ich will euch heute Abend sagen, dass wir als Volk dieses Verheißene Land erreichen werden. Das macht mich heute Abend froh. Ich sorge mich um gar nichts. Ich habe vor keinem Menschen Angst. Mit eigenen Augen habe ich die Herrlichkeit des kommenden Herrn gesehen.“
    Die Menschen erhoben sich alle gleichzeitig. Der Applaus war überwältigend – ein Zeichen, dass der gewaltfreie Zusammenschluss der Afroamerikaner in Memphis den Sieg davontragen konnte. Martin war voller Hoffnung.
    Am nächsten Morgen fiel den Menschen in Martins Umgebung auf, dass er äußerst gut gelaunt war und irgendwie überglücklich wirkte. Den größten Teil des Tages verbrachte er mit seinen Mitarbeitern in seinem billigen

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