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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Hunde den geräucherten Schinken fraßen, den sie im letzten Dorf gekauft hatten. Ich wollte dem Mädchen zurufen, dass es weglaufen und nicht zurücksehen sollte, aber ich wusste, dass es keinen Zweck hatte. Es konnte mich nicht hören, und selbst wenn es dazu in der Lage gewesen wäre, hätte es meinen Rat nicht beherzigt; dazu war es zu neugierig und dickköpfig. Damals wie heute, dachte ich und beobachtete, wie sich die kleine Gestalt den beiden großen Hunden näherte.
    Die zotteligen grauen Geschöpfe waren halb Wolf, wild und kaum gezähmt. Sie blieben in der Nähe, weil sie immer wieder etwas Fressbares ergattern konnten, und als Gegenleistung hielten sie Fremde fern. Es waren ganz und gar keine Haushunde, aber das Mädchen hatte sie nie für gefährlich gehalten. Auch wilde Hunde bissen normalerweise nicht in die Hand, die sie futterte, doch Dili, so genannt, weil er nie ganz richtig im Kopf gewesen war, nagte an etwas, das ein menschlicher Arm zu sein schien. Seine Gefährtin Baro hatte etwas im Maul, das im ersten Licht der Morgensonne nach dem Kopf eines bärtigen Mannes in mittleren Jahren aussah.
    Das Mädchen schrie, als es Tsinoro erkannte, das Oberhaupt der Kumpania und jetzt Frühstück für die Hunde. Es schrie eine ganze Weile und merkte schließlich, dass niemand aus den Wagen kam, die auf der kleinen Lichtung standen. Die Schreie hätten Taube geweckt und erst recht die Mitglieder einer Gemeinschaft, die daran gewöhnt war, schnell auf jedes Anzeichen von Gefahr zu reagieren. Das Mädchen hätte sofort merken sollen, warum niemand gekommen war, denn sein Geruchssinn war gut genug, um das Miasma aus Blut und Fäkalien wahrzunehmen, das aus den kleinen Wagen kam. Aber es konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es dachte überhaupt nicht und lief von Panik erfasst umher, auf der Suche nach jemandem, der noch atmete.
    Es lief zum nächsten Wagen, einem der größeren, denn er gehörte Ljubitschka, der Chovexani des Clans, die wegen der Kraft ihrer Magie großes Ansehen genoss. Doch es wurde rasch klar, dass diese Kraft nicht ausgereicht hatte, sie zu retten. Das Mädchen starrte auf den verstümmelten Leichnam der mächtigsten ihm bekannten Person und begann zu zittern. Es fürchtete sich — was auch immer diese kluge Frau getötet hatte, es lag vielleicht noch irgendwo auf der Lauer, bereit dazu, ein weiteres Leben auszulöschen. Und voller Kummer dachte es daran, dass Ljubitschka erst gestern mit ihm geschimpft hatte, weil es beim Waschen ein Loch in ihre Lieblingsbluse gerissen hatte; jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, Vergebung dafür zu bekommen. Dass eine so starke Person mit einem Groll auf das Mädchen in die Welt der Geister wechselte, war so ziemlich das Schlimmste, das es sich vorstellen konnte. Ljubitschka würde ein mächtiger Muló werden, ein rachgieriger Geist, der zurückkehrte und nach jenen suchte, die ihm im Leben etwas angetan hatten.
    Das Mädchen stolperte die Stufen von Ljubitschkas Wagen herunter, sah sich voller Angst nach dem zornigen Mulö um und geriet außer sich. Es lief zu den Türen der anderen Wagen, fand in ihrem Innern aber nur weitere Leichen. Nachdem die immer mehr von Panik bestimmte Suche ergeben hatte, dass das Mädchen und die Hunde die einzigen Überlebenden der Kumpania waren, sank es beim Feuer erschöpft zu Boden und zitterte im Schockzustand. Selbst als seine natürliche Unverwüstlichkeit aktiv wurde und es beruhigte, dachte es nicht daran, in den Spiegel zu sehen oder irgendwelche nützlichen Dinge einzupacken. Es war nicht so jung, dass es nicht gewusst hätte, wie man angemessen mit Toten umging, und außer ihm gab es niemanden, der sich um sie kümmern konnte.
    Ich beobachtete, wie es in der Mitte der Lichtung ein großes Loch grub und nacheinander die Leichen dorthin zog, in Decken gehüllt, damit es nicht direkt mit ihnen in Kontakt kam und Marime riskierte, Unreinheit. Eigentlich hätten die Toten ihre besten Sachen tragen sollen, aber sie waren so voller Blut und einige von ihnen nicht einmal mehr ganz, und das Mädchen wusste nicht, wo es damit beginnen sollte, sie präsentabel zu machen. Es legte die Leichen ins Loch, und auf sie Kleidungsstücke, Schmuck, Werkzeuge und das beste Essgeschirr, wie es der Brauch verlangte. Es gab kein Bienenwachs, um ihre Nasenlöcher zu schließen und böse Geister daran zu bindern, von den Körpern Besitz zu ergreifen, aber angesichts der vielen Wunden hätten Geister mit diesen Körpern wohl kaum etwas

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