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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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müssen, aber trotzdem befand sie sich wieder vor ihnen. Erneut wandte er das Schiff. Und wieder erhob die Burg sich vor ihnen. Noch mehrere Male änderte Jhary den Kurs, doch immer stand die Burg geradewegs vor dem Bug des Schiffs.
    »Irgend etwas versucht uns aufzuhalten«, keuchte Jhary.
    »Was ist es denn?« fragte Rhalina.
    Jhary schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, aber es ist anders als alles, dem wir hier bisher begegnet sind. Die Burg zieht uns an wie ein Magnet. Dieser Gestank! Ich bekomme keine Luft mehr!«
    Immer näher wurde das Schiff an die Burg herangezogen, bis er kurz über den Türmen schwebte und schließlich landete.
    Corum blickte über die Reling. Die Substanz, aus der die Burg bestand, kräuselte sich immer noch im Wasser. Sie schien nicht fest und doch behielt sie ihre Form bei. Und sie hielt das Schiff fest. Er zog sein Schwert und blickte auf die gähnende Öffnung im Turm. Eine Gestalt trat heraus.
    Sie war wohlbeleibt und gut doppelt so breit wie ein normal gewachsener Mann. Ihr Kopf war im großen und ganzen menschlich, aber zwei Hauer wie die eines Wildschweins wuchsen aus dem Gesicht. Auf stämmigen O-Beinen stapfte sie über den welligen scharlachroten Untergrund. Von einem Rock abgesehen, auf den ein nicht sofort erkennbares Wappen gestickt war, war sie nackt. Sie grinste ihm entgegen. »Ich hatte schon lange keine Besucher mehr«, grunzte er. »Seid Ihr meine?«
    »Eure Besucher?« erkundigte sich Corum.
    »Nein, nein, nein. Seid Ihr meine Schöpfungen, oder kommt Ihr von anderswo her? Hat Euch einer meiner Bruderherzöge gemacht?«
    »Ich verstehe nicht «, begann Corum.
    Jhary unterbrach ihn. »Ich kenne Euch. Ihr seid Herzog Teer.«
    »Natürlich bin ich Herzog Teer. Ah, ich glaube, Ihr seid überhaupt keine Schöpfungen ja nicht einmal von dieser Ebene. Wie schön! Willkommen auf meiner Burg, Sterbliche!
    Wie erstaunlich! Willkommen, willkommen, willkommen! Wie wunderbar! Willkommen!«
    »Ihr seid also Herzog Teer vom Chaos, und Euer Lehnsherr ist Mabelrode, der Gesichtlose. Dann hatte ich recht. Wir befinden uns in König Mabelrodes Reich.«
    »Wie klug Ihr seid! Einfach großartig!« Das Gesicht mit den Hauern entblößte schwarze Zahnstummeln. »Bringt Ihr mir etwa eine Nachricht?«
    »Auch wir dienen König Mabelrode«, erklärte Jhary eilig. »Wir kämpfen in Arkyns Domäne, um sie dem Chaos zurückzuerobern.«
    »Exzellent! Aber erzählt mir nicht, daß Ihr hierhergekommen seid, um Hilfe zu erbitten. Ich sandte schon alles, was ich hatte, zur Unterstützung in jene Domäne, wo die Ordnung bereits auf schwankenden Füßen steht. Jeder Herzog vom Chaos schickte seine Streitkräfte. Vielleicht kommt auch noch die Zeit, wenn wir in höchsteigener Person am Kampf gegen die Ordnung teilnehmen können. Doch noch ist es nicht soweit. Sicher wißt Ihr, was Xiombarg zustieß, als er oder vielmehr sie, sollte ich natürlich sagen in Arkyns Domäne eindringen wollte. Wie unerfreulich!«
    »Wir hatten auf Hilfe gehofft«, folgte nun auch Corum Jharys Beispiel. »Die Ordnung hat uns schon so oft überlistet.«
    »Wie Euch bekannt ist, bin ich nur ein kleiner Vasall Mabelrodes. Meine Macht war nie sehr groß auch wenn andere darüber lachen , ich setzte sie zum größten Teil ein, um meine herrliche Burg zu errichten. Ich liebe sie so sehr.«
    »Aus welchem Material besteht sie eigentlich?« fragte Rhalina ihn nervös. Sie glaubte nicht daran, daß ihr Schwindel auf die Dauer unentdeckt bliebe.
    »Ihr habt noch nicht von Teers Burg gehört? Wie seltsam! Sie ist aus Blut erbaut, meine schöne Sterbliche ganz aus Blut. Viele Tausende ließen ihr Leben, um ihren Bau zu ermöglichen. Ich muß noch viele mehr erschlagen, ehe sie ganz zu meiner Zufriedenheit fertiggestellt ist. Blut, meine Liebe Blut und Blut und Blut! Genießt Ihr denn nicht den köstlichen Duft? Was Ihr riecht ist Blut! Was Ihr seht alles ist Blut! Das Blut von Sterblichen das Blut von Unsterblichen es ist alles eins. Ihr, zum Beispiel, habt genügend Blut, um ein Stück Mauer für einen Turm abzugeben. Und aus Euch dreien zusammen, ließe sich ein ganzes Gemach errichten. Ihr wäret erstaunt, wenn Ihr wüßtet, wieviel sich mit einem bißchen Blut bauen läßt. Und es ist schmackhaft, findet Ihr nicht?« Er zuckte die Achseln und winkte mit der Hand ab. »Aber vielleicht nicht für Euch. Ich kenne die Sterblichen und ihren merkwürdigen Geschmack. Aber für mich ah, es ist köstlich!«
    »Es war uns eine Ehre, Eure

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