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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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gab die ganze Brücke nach, und Ilbrec, Zaubermähne und Corum fielen den schwarzen Wassern mit den darin schwimmenden Ungeheuern entgegen.
    Corum hörte Ilbrec schreien:
    »Faß meinen Gürtel, Corum. Halt meinen Gürtel fest!«
    Obwohl Corum sofort gehorchte, sah er wenig Sinn in dieser Anweisung. Ihr Tod war jetzt endgültig besiegelt. Vorher würden nur noch Schmerzen kommen. Und er hoffte, die Schmerzen würden nicht zu lange dauern.
II
    Die Malibann geben sich zu erkennen
    In dem einen Augenblick fielen sie noch, im nächsten stiegen sie schon wieder nach oben. Corum war so mit den Gedanken an das bevorstehende Ende beschäftigt, daß er den Wechsel im ersten Moment gar nicht bemerkte. In einer Art Spirale schien Zaubermähne durch die Luft zu galoppieren, zurück zu der eingestürzten Brücke. Die Drachen waren verschwunden. Zweifellos hatten sie keine Lust gehabt, ihrer Beute in den Abgrund zu folgen und sich dort mit ihren größeren Verwandten darum zu streiten.
    Und Ilbrec lachte, als er begriff, was Corum gefühlt haben mußte.
    »Die alten Pfade sind überall«, erklärte er. »Dankt meinen Vorfahren, daß Zaubermähne sie noch immer finden kann.«
    Das Pferd verfiel jetzt in einen langsamen Trab und hielt auf die andere Seite des Abgrundes zu. Seine Hufe schienen sich wie immer bei solchen Gelegenheiten auf der leeren Luft zu bewegen.
    Corum seufzte erleichtert. Auch wenn er allen Grund hatte, den Fähigkeiten des Sidhi-Pferdes zu trauen, fiel es ihm noch immer schwer, daran zu glauben, daß dieses Tier über das Meer reiten konnte, ganz zu schweigen von einem Ritt durch die Luft. Dann berührten die Hufe wieder festen Boden, und Zaubermähne blieb am Rand der Schlucht stehen. Vor ihnen erstreckte sich eine Straße, die durch eine Landschaft mit niedrigen Hügeln führte. Die Hügel waren von etwas bedeckt, das kranken, in allen Farben schillernden Pilzen glich. Ilbrec und Corum stiegen ab, um ihre Wunden zu untersuchen. Corum hatte seinen Bogen verloren, und sein Köcher war leer. Er warf ihn weg. Die Klauen des Drachen hatten nur oberflächliche Fleischwunden an Armen und Schultern hinterlassen. Ilbrec hatte auch keine ernsteren Verletzungen davongetragen. Sie grinsten sich an, und ihnen war beiden klar, daß sie nicht damit gerechnet hatten, jemals lebend von der Brücke herunter zu kommen.
    Ilbrec nahm seine Wasserflasche aus der Satteltasche und bot sie Corum an. Sie hatte die Größe eines kleinen Fasses, so daß Corum Schwierigkeiten hatte, sie überhaupt an die Lippen zu setzen. Abees gelang ihm, seinen Durst zu stillen, wofür er IIbrec sehr dankbar war.
    »Was mich wundert«, sagte Ilbrec, nachdem er selbst einen Schluck genommen hatte, »ist die Größe von Ynys Scaith. Vom Meer aus sah es wie eine vergleichbar kleine Insel aus. Doch jetzt sieht es nach einem großen Land aus, das weiter reicht, als das Auge blicken kann. Und seht!« Er deutete zu dem Hügel mit der einzelnen Kiefer darauf, der in beträchtlicher Entfernung deutlich zu sehen war, während seine nähere Umgebung nebelig und verschwommen wirkte. »Der Hügel scheint weiter von uns entfernt zu sein, als jemals zuvor. Für mich steht außer Frage, daß dieser Ort hier unter einem Zauber von kaum vorstellbarer Macht steht.«
    »Aye«, stimmte der Vadhagh-Prinz zu. »Und ich habe das Gefühl, bisher haben wir die Macht dieses Zaubers kaum zu spüren bekommen.«
    Nach diesen Worten stiegen sie wieder auf und folgten dem Weg durch die Hügel, bis nach einer Wegbiegung die Hügellandschaft plötzlich abbrach. Vor ihnen lag eine Ebene, die aus gehämmertem Kupfer zu bestehen schien. Das Sonnenlicht glitzerte heiß darauf. Weit entfernt, dort wo Corum den Mittelpunkt der Ebene vermutete, standen einige Gestalten. Ob es sich um Menschen oder Tiere handelte, konnte Corum nicht erkennen. Er lockerte Goffanons Geschenk in der Scheide und hielt die Hand am Schwertgriff, während Zaubermähne auf die Ebene hinaus trabte. Der Hufschlag dröhnte hell auf dem Metall.
    Corum schirmte die Augen mit der Hand gegen das Glitzern des Kupfers ab. Angestrengt bemühte er sich, etwas deutlicher zu erkennen. Aber es dauerte längere Zeit, bevor er sicher sein konnte, daß die Gestalten vor ihnen tatsächlich Menschen waren. Und noch länger brauchte er, um zu erkennen, daß sie Mabden waren Männer, Frauen und Kinder. Nur wenige der Gruppe standen aufrecht. Die meisten lagen Bewegungslos auf dem gehämmerten Kupfer.
    Ilbrec zügelte Zaubermähne, und das

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