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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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dich, Miles?« Mackenzie lehnte sich in dem Sessel weit zurück und zupfte sein schwarzes Jackett zurecht, damit es keine Sitzfalten bekam.
    »Ich musste nur eben an Donavon MacAllon denken, Mike«, antwortete er und stellte ein Glas ohne Eis in Reichweite Mackenzies auf die große Eichenplatte des Präsidentenschreibtisches.
    »Danke, – cheers.«
    Sie prosteten sich zu, den alten Whisky in jeden Winkel des Mundes verteilend, bevor sie ihn andächtig hinunterschluckten.
    »Es war eine gute Entscheidung, die Engländer mit der Leitung der Ausgrabung zu beauftragen, Miles. Wir haben genug damit zu tun, unser eigenes Land wieder auf Vordermann zu bringen.«
    Shoemaker nickte zustimmend. »Ich denke, du hast Recht. Trotzdem werden wir ihnen dicht auf den Fersen bleiben, wenn es an die Bergung der Generatoren aus dem unterirdischen Lager geht. Die Energieversorgung ist unsere Achillesferse, Mike, und es ist von strategischer Bedeutung, unsere Abhängigkeit vom Öl weiter dramatisch zu reduzieren – zumindest vom Öl, das nicht aus Texas oder den Ölsanden Kanadas kommt. Wir brauchen noch wenigstens fünfzehn bis zwanzig Jahre, bevor wir die sichere Konstruktion von Fusionsreaktoren so weit beherrschen, dass sie maximal fünf Prozent unseres Energiebedarfs decken können. Bis dahin wird sich der Ölpreis verachtfacht haben – mittlere Schätzung, und China zusammen mit Indien werden genauso viel von dem Zeug verbrauchen wie wir. Dazu kommt, dass die nun mal sehr viel beliebter am Golf und bei unseren südamerikanischen Freunden sind!«
    Er setzte sich mit einem Bein auf den Tisch und sah den Präsidenten an. »Wir haben die Chance, mit diesem Fund wieder zurück auf die Siegerstraße zu gelangen. In zehn Jahren könnten wir die Funktionsweise dieser Generatoren verstanden haben und damit die Zeit der Abhängigkeit weiter verringern, Mike. Die Engländer wollen die Ausgrabung leiten und einen der Generatoren in Europa erforschen – von mir aus gern. Wir bekommen die anderen zwei und die Stele.«
    Mackenzie sah ihn an. »Wir haben alle Artefakte aus Area 51 und damit alle Vorteile der bisherigen Bergung verloren. Ich stimme deiner Sichtweise zu, Miles. Du bist der neue Sicherheitsberater, bau dir dein Team auf und kümmere dich darum. Eine sichere Energieversorgung ist unsere erste Direktive!«
    Shoemaker erwiderte den Blick. »Es gibt noch eine Sache, die wir in Area 51 verloren haben, Mike, und die wir schon viel länger besessen haben.«
    Mackenzies Oberkörper fuhr nach vorn. »Und das ist?«
    Shoemaker erhob sich, ging um den Tisch herum und setzte sich dem Präsidenten gegenüber in einen der beiden restaurierten Besuchersessel aus viktorianischer Zeit.
    »Wir dürfen nicht wirklich überrascht sein, dass wir jetzt Besuch von Außerirdischen bekommen, – wir wussten schon seit langer Zeit, dass es welche gab.«
    Der Präsident fuhr sich mit den Fingerspitzen über die geröteten Augen – es war schon ein langer Tag gewesen – und nun versprach er noch wesentlich länger zu werden!
    »Wir hatten einen Außerirdischen in Area 51, Mike, einen sehr menschenähnlichen noch dazu – und zwar seit 1934.«
    Mackenzie öffnete die Augen und sah seinen Freund offen an. Mit der linken Hand machte er Shoemaker eine unmissverständliche Geste, endlich mit der ganzen Geschichte in einem Stück herauszurücken.
    »Ein Suchtrupp der Alaska Petrol Company hat bei einer Probebohrung 1934 knapp fünfzig Kilometer nördlich von Prudhoe Bay einen Astronauten im Eis gefunden. Sein Körper war nicht vollständig – nur sein Kopf, Oberkörper bis zur Hüfte und ein Arm mit Hand – aber es reichte aus, um in den Sechzigern anhand der aufkommenden C14-Methode nachzuweisen, dass er alt war – sehr alt .«
    Michael Mackenzie rührte sich nicht – er kannte Shoemaker zu lange, um nicht zu wissen, dass jetzt einen Bombe platzen würde.
    »Mike, der Mann in dem Anzug war den Untersuchungen zufolge fünfundneunzigtausend Jahre alt – mindestens.«
    Der Präsident wartete ein paar Sekunden, ob da noch mehr kommen würde, dann hob er beide Hände mit den Handflächen nach oben und sagte: »O.k., also ein menschenähnlicher, eingefrorener Besucher aus dem Weltraum«, Shoemaker nickte, »und jetzt sind noch ein paar mehr von denen gekommen – und?«
    »Nein, Mike.« Shoemaker schüttelte entschieden den Kopf. »Der war nicht von irgendwoher aus dem Weltraum gekommen, auch wenn er einen Raumanzug anhatte. Den Raumanzug hat er damals

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