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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Zeit waren vollständig verlaufen. Sie benutzte den Abt nun, der Informationen an den Cektronn von Z-Zemothy und die Benedictine lancierte, mit der Aussicht, von ihr belohnt zu werden.
    Der Cektronn machte seinerseits ungeahnte Fortschritte bei seinem Bestreben nach einer Eskalation der Beziehungen zwischen dem Zentrum und den Königreichen. Sie würde ihn vielleicht bremsen müssen – aber sein Elan wurde von der Angst getrieben, die Königreiche würden herausfinden, dass Harkcrow damals von einem Z-Zemothy-Offizier ermordet worden war. Nun – Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber gewesen – noch dazu in dieser Situation, wenn das eigene Überleben von der Technologie des Feindes abhängt. Der Anschlag im Harthes-Sektor hatte keine lebenswichtigen Funktionen der Nebelwelten getroffen, aber der Unmut innerhalb der Kirche über ihre zögerliche Reaktion gegenüber den Königreichen wuchs. Sie lächelte, als sie an ihre Unterhaltung mit Torkrage Treerose von vor ein paar Tagen zurückdachte. Er war äußerst bemüht gewesen, sich zu entschuldigen und gleichzeitig deutlich zu machen, dass es nicht die Königreiche waren, die diesen Potentialkollaps verursacht hatten – auch wenn ein Schiff der Organisation unzweifelhaft darin verwickelt war. Er war auf dem richtigen Weg gewesen, was den Verdacht über die wirklichen Hintergründe der Anschläge betraf – aber nur soweit es ihren Plänen entsprach. In seinem Zorn hatte er sich hinreißen lassen zu erwähnen, dass den Königreichen Informationen über die Entführung einer Kultur vorlagen, in die das Zentrum – maßgeblich Z-Zemothy – verwickelt war. Stoisch und ein wenig Betroffenheit zeigend, hatte sie dem König zugehört, als er das Cetna-System erwähnte, wo vor mehr als eintausendeinhundert Jahren diese Entführung stattgefunden haben sollte.
    Sie hatte seinen Geist über den Thieraport der Troyians nicht zu lesen vermocht, aber die starke Aura seiner Entschlossenheit gespürt, in diesem System nachzusehen. Ihr Lächeln wurde breiter. Es war für einen Empfang gesorgt. Sollten dort tatsächlich noch geheime Kommunikationseinrichtungen vorhanden sein, die ihren Elitetruppen damals entgangen waren, so würden die Königreiche sie diesmal dorthin führen. Sie würde mit allen Mitteln vereiteln, dass irgendeine Kraft im Roten Nebel sich jemals wieder mit den Sole-Sourcern in Verbindung setzte und ihnen irgendwie half. Die Sole-Sourcer hatten den Kontakt zu ihr abgebrochen, als nach dem Tod der Troyians der Königreiche, Harkcrow Treerose, und des Zentrums, Rud El’Ottar, nur noch sie als Troyian der Nebelwelten mit ihnen zu sprechen vermochte. Die damalige Urmutter der Nebelwelten, Aonia 2., war leider zu schwach gewesen, die Position der Kirche nachhaltig zu behaupten. Ihr tragischer Tod kam zur rechten Zeit, denn er hatte es ihr im Körper von Mesaphode 4. erlaubt, mit dem strukturierten Wiederaufbau der Kirche zu beginnen.
    Ihr Blick streifte die Hologramme der drei Troyian-Zepter der Kirche, des Zentrums und der Königreiche. Sie hatte sie alle bekommen und studiert. Was anderen mit der Technologie der Königreiche und Gilde verwehrt geblieben war, hatte sie mit der Kraft ihres Geistes geschafft. Sie hatte die Funktionsweise der Zepter enthüllt und in ihren Geist aufgenommen. Die physischen Zepter waren danach ohne Belang für sie gewesen. Sie waren gut verborgen – nach einem komplexen Muster verstreut innerhalb des Roten Nebels.
    Nur die Urmutter würde den Zeitpunkt und die Form bestimmen, zu dem sie erneut in Kontakt zu den Sole-Sourcern trat, und sie war sich sicher, dass diese hochnäsigen Kreaturen sie dieses Mal nicht abweisen würden.
    Sie spürte die Anwesenheit ihres Primus vor der Tür ihres Thronsaals.
    Ja? Ihr Geist griff nach ihm.
    Es ist soweit, Mutter.
     
    *
     
    Die feinen Brauen über Ramones geschlossenen Augen zuckten unmerklich. Sie kniete vor ihrer neuen Paladina, ihre rechte Hand auf dem länglichen Kopf mit den leicht seitlich liegenden, roten Augen ruhend. Ein leises, unterwürfiges Winseln entwich der Kehle des wolfsähnlichen Animoiden [15] . Ihre spitze Schnauze drückte sanft gegen Ramones Handunterseite und die Spitzen von zwei hervorstehenden Fangzähnen bohrten sich durch die zarte Haut der Urmutter an ihrem Handgelenk.
    »Meine Syrania«, Ramone nahm überrascht die Hand zurück und betrachtete amüsiert die beiden dünnen Blutfäden, die ihren Unterarm hinunterliefen, wie abgestimmt mit der roten Farbe ihres

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