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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Gegenwehr mehr leisten können.«
    » Schiff? Mann! « ich konnte mich nur mühsam beherrschen angesichts dieser Borniertheit. »Die brauchen keine Schiffe. Die haben Anzüge, mit denen sie fliegen können!«
    »Woher wollen Sie das wissen, Doktor? Ich denke, es war sehr finster hier und Sie hatten einen Hurrikan?« Sein Zweifel an meinen Worten war unüberhörbar und er wandte sich erneut zum Gehen.
    » Ich habe sie gesehen «, rief ich ihm nach.
    Er blieb wie angewurzelt stehen und sagte ohne mich anzusehen. »Das glaube ich nicht. Nach Ihren eigenen Aussagen, Doktor, dürften Sie dann nicht hier sein, sondern wären tot.« Nun hatte er sich doch langsam umgedreht und mit einer Handbewegung das Sonnenvisier seines Kevlar-Helmes nach oben geschoben. Sein Gesicht kam mir bekannt vor. – Ja, das war einer der Begleiter von Shoemaker bei seinem ersten Besuch hier auf dem Ausgrabungsgelände.
    Ich sah Sturgis an. »Zeigen Sie ihm den Finger! – In meiner Jackentasche – links oben.«
    Er nestelte an dem Reißverschluss herum und zog den abgetrennten Finger vorsichtig heraus, darauf achtend, ihn nur am Ring zu berühren. »Sie waren mit Shoemaker schon hier«, sagte ich.
    Er nickte mir zu. »Special Agent Zahn, Doktor.« Vorsichtig nahm er den Finger entgegen und besah sich den Ring. »Respekt, Doktor, Sie haben den abgebissen?«, fragte er, Spott in der Stimme.
    »Nein, Special Agent. Wären Sie überrascht, wenn ich Ihnen sagte, wir haben es hier nicht nur mit Außerirdischen zu tun, sondern es handelt sich gleich um zwei Parteien von Außerirdischen, die sich zudem noch bekriegen?«
    Er erwiderte eine Zeitlang nichts. Langsam reichte er Sturgis den Finger zurück. »Das ist wirklich sehr interessant, Doktor, und löst möglicherweise einige unserer Fragen. Aber es würde noch mehr Fragen aufwerfen. Zum Beispiel, warum unsere gute alte Erde gerade so interessant für sie ist.« Er schob sein Sonnenvisier wieder herunter. »Ich werde mich da gern weiter mit Ihnen drüber unterhalten, sobald wir uns das Schiff angesehen und davon überzeugt haben, dass keiner überlebt hat.« Er drehte sich um.
    » Special Agent, kapieren Sie das nicht? « Zahn ging unbeeindruckt weiter. » Lassen Sie wenigstens den Rettungshubschrauber mit den Sanitätern für mein Team hier« , flehte ich ihn an, wissend, dass die Hoffnung auf eine Rettung von Karen und Sinistra vergeblich werden würde, sobald diese Rambos sich entschlossen hatten, die außerirdischen Soldaten wirklich anzugreifen.
    Zahn ging zu dem Sanitäter, der mich behandelt hatte, sprach kurz mit ihm und setzte dann seinen Weg zu einem etwas entfernt mit laufendem Rotor stehenden Stealth-Helicopter fort. Der Sanitäter kam zu Sturgis und mir. »O.k., Sie haben gewonnen. Wir holen jetzt direkt Ihr Team, Doktor. Meinen Sie, dass Sie das schaffen?«
    Erschöpft legte ich mich wieder hin. Die Betäubung wich leider langsam aus meinen Armen und wurde durch einen klaren, pochenden Schmerz in den Händen ersetzt. Sturgis ließ sich neben mich auf den Boden sacken, eine Zwei-Liter-Wasserflasche in der einen Hand, einen Müsliriegel in der anderen. Gemeinsam sahen wir vieren der fünf Hubschrauber bei ihrem Abflug zu. Der fünfte hob ab, nachdem die anderen außer Sichtweite waren und hooverte in Grashalmhöhe zu uns heran, so dicht es ging, ohne mich mit den Rotor-Abwinden wegzuwehen.
    Meine Augen brannten vom aufgewirbelten Staub. Ich war überrascht, an was für Material Shoemaker herankam. Der Stealth-Hubschrauber war ein Comanche RAH-78, die größere Transportversion des Angriffsmodells RAH-68, zu dem die soeben gestarteten vier gehört hatten.
    Ein weiterer Marine sprang aus der geöffneten seitlichen Ladetür und kam auf uns zu. »Das geht auf Ihr eigenes Risiko, Sir«, begrüßte er mich. »Tote Zivilisten machen sich nicht gut im Bericht – ist das klar?« Ich dachte an Karen und Sinistra und wollte ihm an den Kragen, doch Sturgis war schneller und wischte meine unbeholfenen Bewegungen mit einer Hand weg.
    »Ist klar, Sir«, antwortete er für mich.
    Der Marine nickte. »Können Sie aufstehen?« Zur Antwort ließ ich mich von Sturgis hochziehen und stützte mich schwer auf seine Schulter. Er musste mich mehr zum Hubschrauber schleifen, als dass ich aktiv ging. Der Sanitäter umfasste meine freie Seite und hob mich zusammen mit dem Texaner in den Hubschrauber.
    Während mich der Marine anschnallte, gab mir Sturgis seine Wasserflasche, die ich unbeholfen mit meinen

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