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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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Du bist nicht wie andere
Halbwüchsige aus diesen Kreisen, die nichts können als Fluchen, rumballern oder
sich mit ihrem Gehabe groß zu fühlen, um dann zu winseln und um Gnade zu
flehen. Du musst eine gute Erziehung genossen haben und vielleicht hat auch Leone dafür gesorgt, vielleicht ist das, was er an dir findet, doch nicht so schwer
nachzuvollziehen?“ Ich verzog den Mund. Er grinste fies.
    „Was wollen Sie von mir? Sie werden sicher nicht staunen,
wenn ich Ihnen sage, dass ich nichts weiß, Leone , wie ihr ihn alle
nennt, hat mir nie etwas erzählt.

Sie haben einen Fehler gemacht, denn sie haben den
FALSCHEN.“, betonte ich. Plötzlich keimte wieder Verzweiflung in mir hoch, wie
sollte ich ihm nur klar machen, dass ich keine Ahnung hatte, dass die Namen
Messino, oder wer auch immer, Calvino und auch Raffaele Phantomen glichen und
dass ich über Zusammenhänge nichts wusste. Oh, Sabatino, du wolltest mich
schützen und hast das Gegenteil erreicht, unsere Nähe hatte gelangt und noch
nicht einmal eingeweiht war ich! Jetzt sitze ich hier, mir gegenüber irgendein
Boss und wo bist du, was fühlst du und wie wird es nur weiter gehen? Du hast
dafür gesorgt, dass ich nichts sagen könnte, selbst wenn ich wollte nicht, aber
wusstest du, dass es um mein Leben gehen könnte? Und war ich mir je im Klaren
darüber? Verdammt. Zu spät.
    Er sah mich lange und eindringlich an, er überlegte wohl,
aber in seinem Gesicht zeigte sich keine Regung. Auch ich sah ihn an und
kämpfte langsam wieder mit der Angst in mir.
    „Soll ich deutlicher werden?“
    „Ich weiß wirklich nichts! Er wollte mich vor all dem
bewahren, er wollte nicht, dass ich in diese Kreise

hineinkam, er wollte nicht, dass ich in irgendein Vermächtnis
trete, ich bin nicht sein Sohn, verdammt! Ich war selbst wütend darüber, dass
er mir nie was sagte, verstehen Sie?“ Und dann erzählte ich hastig so gut es
ging, wie ich zu den Castellis stand, dass da Parties wären, Ausflüge, Empfänge
aber keine Informationen. Von meiner persönlichen Beziehung zu Sabatino sagte
ich allerdings nichts, ich sagte natürlich nicht, dass wir uns öfters das Bett
teilten. Das wäre auch idiotisch und dumm gewesen. Die ganze Zeit während ich
sprach, schätzte er mich mit seinen stechenden Blicken ab und lächelte kaum merklich.
Dann wusste ich nicht mehr, was ich noch sagen sollte, denn es gab einfach
nichts mehr zu sagen. Ich schwieg und senkte den Blick, ich hatte keine Ahnung,
was kommen oder ob er mir glauben würde.
    Eine ganze Weile herrschte erdrückendes Schweigen.
    „Und da soll das alles hier ganz umsonst gewesen sein? Der
Tipp von meinem Kontaktmann soll ganz falsch gewesen sein?“, fragte er todernst
aber auch leicht gereizt.
    „Sie müssen mir glauben!“

„Dir glauben! Weißt du wie viele mir das schon gesagt haben,
weißt du wie viele wegen ihrer vermeintlichen Unschuld gewinselt haben, um nach
einer kleinen Folter meiner Männer doch zu sprechen? Oder sie sind gestorben
aus Stolz, idiotisch! Wenn du noch ein paar Tage ohne Essen und wenig Wasser
hier eingesperrt wärst, oder meine Männer dich quälten, dir Finger abschneiden
oder Gelenke zertrümmern würden, ganz nach alter Manier, was würdest du dann
sagen? Ich weiß gar nicht warum ich hier überhaupt so lange rede, wo sich doch
Matteo um dich kümmern könnte, auf seine Weise!“
    „Sie spüren, dass ich die Wahrheit sage und wollen trotzdem
nicht aufgeben!“ Er sah mich scharf an, seine kleinen Augen durchbohrten mich
zornig und ich erkannte, dass ich mal wieder zu frech und vorlaut geredet
hatte. Wieso musste ich eigentlich immer alles schlimmer machen, als es eh
schon war? Aber der Durst brannte noch immer in mir und ich sah weg von ihm.
Ich hätte Gründe wütend zu sein und sie zu verfluchen, ich müsste zornig sein!

„Ich muss mal telefonieren.“, sagte er dann mehr zu sich
selbst und erhob sich. Ich hörte seine Schritte und die Schritte der anderen
verhallen. Es wurde ganz still und ich ließ mich auf die Seite fallen, aber
dann fiel mir die Wasserflasche ein, sie stand noch da! Er hatte sie wohl
vergessen. Ich verschwendete keinen großen Gedanken, setzte mich auf und
versuchte sie mit den Füßen zu umklammern und heranzuziehen. Es klappte und
sogleich schraubte ich sie auf und stürzte mich auf den klaren Inhalt. Oh,
diese Wonne, man kann es gar nicht beschreiben, wie gut Wasser eigentlich
schmeckt, besonders wenn man sich danach verzehrt hat! Jede Zelle saugte es
begierig in

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