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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Während der Fahrt hierher war sie voller Entschlossenheit gewesen und hatte sich eingebildet, eine Frau, die auf handwerklichem Gebiet mehr als tüchtig war, sei der Aufgabe durchaus gewachsen. Jetzt, da sie das Haus sah, wusste sie eines mit absoluter Sicherheit: Sie konnte es unmöglich allein schaffen, zumindest nicht, bis ein Großteil der eigentlichen Bauarbeiten abgeschlossen war.
    Es kostete sie einige Anstrengung, ihre Gefühle beiseite zu schieben und die praktisch veranlagte Frau zu sein, die zu sein sie behauptete, aber während sie um die Ruinen herumging, wurde ihr klar, dass der größte Teil des Hauses überwiegend unversehrt geblieben war. Was bis auf die Grundmauern abgebrannt war, war ein Anbau, der wahrscheinlich aus den Zwanziger- oder Dreißigerjahren stammte, wenn die auf dem Boden verbliebenen Fliesen einen Hinweis auf die Entstehungszeit gaben. Dort lebten die Hunde, und Anna konnte sich die panische Angst vorstellen, die Rob verspürt haben musste, als er das Feuer entdeckt hatte. Der Gedanke daran, wie er die Tür zu einem mit Rauch und Flammen erfüllten Raum eingetreten hatte, schnürte Anna das Herz zusammen. Das, was hätte geschehen können, war einfach zu schrecklich.
    In gewisser Weise, überlegte sie, war es durchaus vorteilhaft, dass Rob den Anbau losgeworden war. Schließlich hatte er die Küche eines Teils ihres Lichts beraubt. Solchermaßen inspiriert, holte sie ihr Notizbuch heraus und fertigte einige grobe Skizzen an. Wenn sie Rob berichten konnte, dass keineswegs alles verloren war, würde ihn das vielleicht aufmuntern. Er hatte gewiss von seiner Schwester bereits genug Weintrauben und Sandwiches bekommen. Von ihr, Anna, würde er Nachrichten über sein Haus erhalten wollen.
    Die Instandsetzung würde natürlich ein Vermögen verschlingen, aber während Anna Schritte zählte und sich Verschiedenes aufschrieb, kamen ihr eine Menge Ideen, und an die Stelle des Schocks über die Verwüstung trat Aufregung. Dies würde ein viel größeres Projekt sein als ihr eigenes kleines Cottage, sie würde sich wirklich daran festbeißen können. Natürlich war es nicht ihr Haus, und sie würde nicht einmal im Traum daran denken, Rob vorzuschlagen, ihre Pläne zu benutzen - es sei denn, er wollte es selbst. Aber es würde zumindest eine interessante Übung sein, die Zeichnungen anzufertigen.
    Sie betrachtete die Westseite des Gebäudes, wo jetzt die Überreste eines Wintergartens noch immer leise vor sich hin schwelten und Glasscherben im Schutt aufleuchteten. Hier konnte man als Ersatz für den Anbau, der abgebrannt war, einen neuen errichten.
    Auf der anderen Seite des Hauses konnte ein zweiter Wintergarten entstehen; dort war es relativ kühl, sodass man im Sommer nicht allzu viel von der Hitze mitbekommen würde. Man würde natürlich den Schuppen einreißen müssen, damit die Aussicht schöner war, aber in Annas Fantasie füllte sich der Raum bereits mit Kletterpflanzen, die es gern schattig hatten: Bleiwurz und Passionsblumen vielleicht - sie würde Laura fragen müssen.
    Als sie alles ausgemessen und die Zeichnungen fertiggestellt hatte, stieg sie wieder in ihren Wagen, der ihr jetzt vertraut und freundlich erschien, und brach auf. Dabei hoffte sie, auf dem richtigen Weg zu dem Hof mit den Hunden zu sein.
    Nachdem sie dort angekommen war, brauchte Anna eine Weile, um den Bauern aufzuspüren, der gerade in einer abgelegenen Scheune arbeitete.
    »Hallo«, sagte sie. Er war ein relativ junger Mann von mittlerer Größe und trug eine schlammbespritzte Jeans, eine alte, rissige Wachsjacke und eine Tweedmütze, die er sich tief in die Stirn gezogen hatte. »Ich bin Anna und bin hergekommen, um mit Robs Hunden spazieren zu gehen, wenn das in Ordnung ist.«
    Der Mann musterte Anna einige Sekunden lang mit nachdenklicher Miene, dann erwiderte er: »Ähm, Sie sind in Ordnung. Wenn Sie wollen, können Sie mit ihnen auf diese Weide dort gehen. Im Augenblick steht dort kein Vieh, und die Hecken sind gut in Schuss. Sie sind also eine Freundin von Rob?« Seine Neugier war unübersehbar. Vielleicht hatte Rob nicht allzu viele Freunde.
    »Ja. Er hat sich für mich um meinen Hund gekümmert, der jetzt mit bei Ihnen ist. Ich habe Rob gerade im Krankenhaus besucht, und er hat mir erzählt, wo die Hunde sind.«
    »Oh, aye.« Er enthielt sich jeder Bemerkung dazu, aber sie konnte spüren, dass er darüber nachdachte, ob hinter ihrer Beziehung zu Rob vielleicht mehr steckte als nur geteilte

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