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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sich in ihrem Sessel zurück. Die Frage nach ihrem Haus hatte eine ähnliche Wirkung auf sie wie die Frage nach ihrem Baby an eine junge Mutter. »Die Treppe wird ausgesprochen heikel sein«, beendete sie ihren Bericht.
    »Und das Haus steht unter Denkmalschutz?«
    Sie nickte.
    »Das ist ein wenig lästig, nicht wahr?« Es war eine Feststellung, keine Frage. »Und ist der Beamte der Denkmalschutzbehörde ein wichtigtuerischer Bastard?«
    Anna überlegte gründlich. Zu Beginn hatte sie gewiss Ähnliches von Rob Hunter gedacht, aber jetzt fragte sie sich, ob das fair war. »Hm, nein, tatsächlich ist er ausgesprochen hilfsbereit, obwohl er von meinen ursprünglichen Plänen für die Treppe nichts erfahren hätte, wenn er nicht aus einem anderen Grund in meinem Haus gewesen wäre.«
    »Sie sind alle sture Bürokraten. Ich würde niemals ein Haus kaufen, das unter Denkmalschutz steht«, fuhr Max fort. »Ich kann es nicht ertragen, wenn mein ästhetisches Empfinden von Leuten kritisiert wird, die nicht einmal richtig qualifiziert sind.«
    »Ganz so ist es nicht«, erklärte Anna bedächtig, »und mein Haus ist wunderschön. Es wäre wirklich unverzeihlich, Terrassentüren einzubauen.«
    Sein träges Lächeln drang ihr irgendwie tief in den Magen und stiftete dort allerhand Unruhe. »Oh, hm. Ihr ästhetisches Empfinden zu kritisieren, hätte vielleicht durchaus etwas für sich.«
    Anna fuhr sich mit der Zunge über die Oberlippe. »Ich versichere Ihnen, an meinem ästhetischen Empfinden gibt es nichts auszusetzen.«
    »Tut mir leid, ich hatte ganz vergessen: Sie sind qualifiziert, Sofakissen zu arrangieren.«
    Sie warf einen Bieruntersetzer nach ihm, und er stand auf und zog sie gleichzeitig ebenfalls auf die Füße. »Lassen Sie uns noch ein wenig tanzen«, murmelte er.
    Anna fühlte sich wie Bambi auf Eis. Das lag zum Teil an ihrer natürlichen Schlaksigkeit und zum Teil an der Wirkung, die Max auf ihre Knie hatte. Schließlich legte er einfach die Arme um sie, und sie schlang ihm ihrerseits die Arme um den Hals.
    »So ist es schon besser«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich trage heute Abend nämlich keine Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen.«
    »Ich auch nicht«, murmelte Anna und wünschte, sie hätte ihre Gliedmaßen ein wenig besser unter Kontrolle.
    Schließlich hörte die Musik auf; der Abend war vorüber. Max führte sie zur Tür, und die Schmetterlinge in Annas Bauch versuchten, ans Licht zu kommen.
    »Herzchen«, raunte er leise, nachdem er sie in eine kleine Halle abseits des eigentlichen Foyers hinübergezogen hatte. »Ich habe einen alten Freund bei mir zu Hause, daher werde ich dich nicht auf einen Drink zu mir einladen. Wir müssten bloß mit ihm reden, und er ist schrecklich langweilig. Außerdem ...«
    »Was?«
    »Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, dich den Rest des Abends anzusehen, ohne ...« Seine Augen wurden schmal, und ein träges Lächeln legte sich über seine Züge.
    »Ohne was?«, hakte Anna nach, beharrlicher diesmal.
    »Das weißt du sicher.« Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr, dann zeichnete er mit dem Finger die Linie ihres Kinns nach und hob es schließlich leicht an, um ihren Mund auf eine Weise zu streicheln, bei der Anna fast die Luft ausging. »Ich möchte dich wirklich gern wiedersehen. Wäre das möglich?«
    »Ähm, ja, ich denke, schon.« Anna war beinahe zu verwirrt, um zu sprechen.
    »Hast du dein Handy dabei?«
    »Ja.« Sie tastete nach ihrer Tasche, die zur Seite gerutscht war, und angelte ihr Telefon heraus. »Da ist es.«
    Er nahm ihr den Apparat ab, drückte einige Knöpfe und gab ihn ihr dann zurück. »Ich gehe kein Risiko ein, dass du meine Nummer noch einmal verlierst. Und ich werde mir deine geben lassen.«
    Anna konnte ihr eigenes Handy sehr wohl selbst bedienen, und ein Gefühl unglaublicher Unfähigkeit beschlich sie, während sie beobachtete, wie er die Nummern eintippte. Es war keineswegs unangenehm, was für ihre Verhältnisse ungewöhnlich war.
    »Ich werde dich anrufen«, versprach er. »Wir werden uns wiedersehen. Schon bald.«
 
    Als Anna einige Stunden später auf der Damentoilette wieder in Lauras Wildlederslipper schlüpfte, dachte sie über eine Tatsache nach, vor der sie die Augen nicht verschließen konnte: Wenn Max Gordon ihr vorgeschlagen hätte, sie in seine Wohnung zu begleiten, wäre sie mit ihm gegangen. Die unausweichlichen Konsequenzen hätten sie nicht geschert; sie wäre ihm einfach gefolgt.
    Zara erbrach

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