Cottage mit Aussicht
wie lange wird es dauern, bis das Haus fertig ist?«, fragte er und lächelte ihr über die Kerze hinweg zu.
»Eigentlich eine Ewigkeit, aber ich werde es auf den Markt bringen, sobald die Treppe fertig ist. Die Preise sind im Moment ein wenig im Keller, das sagt jeder, doch ich muss sobald wie möglich verkaufen.«
»Was hoffst du denn, wie viel du bekommen wirst?«
Anna nannte eine Summe, mit der man in London nicht einmal eine Dreizimmerwohnung bekommen würde, aber für ein sehr kleines Cottage war es trotzdem schrecklich viel Geld. »Wohlgemerkt, das ist mein Anfangspreis. Wenn alles wunderschön aussieht, und ich hoffe, das wird es, werde ich noch mehr verlangen.«
»Hm, unbescheiden!«, sagte er.
Anna wusste, dass sie sich nicht für den Champagner und das Steak hätte entscheiden dürfen. »Das gefällt mir«, fuhr er fort.
Anna lächelte, von Herzen erleichtert.
»Tatsächlich habe ich einen Freund, der in dieser Gegend etwas kaufen möchte«, meinte er. »Vielleicht könnte ich ihn nächstes Mal mitbringen, wenn ich meine Mutter besuche. Dann könnte er einmal einen Blick auf dein Cottage werfen.«
»Ahm ... natürlich«, erwiderte sie strahlend und dachte an ihr Cottage, das noch sehr viel Arbeit erforderte. »Solange er nicht nächste Woche kommt oder sonst schon sehr bald. Bis dahin wird es nicht annähernd fertig sein. Und es ist winzig. Vielleicht sucht er ja nach etwas Größerem.«
»Ich bin überzeugt, es wird ihm gefallen. Er möchte nur ein kleines Liebesnest für Wochenenden auf dem Land. Und als Investition natürlich.«
»Ich hatte eigentlich an jemanden verkaufen wollen, der dauerhaft dort lebt, an ein Ehepaar mit einem Baby vielleicht«, gab Anna leise zurück.
»Darling, wenn es so klein ist, wie du sagst, klingt das nicht sehr wahrscheinlich.«
Einen Moment lang kostete sie das Kosewort aus, bevor sie sich verteidigte: »Chloe kommt zurecht, obwohl sie sehr beengt wohnen.« Sie dachte an das glückliche, lärmende Chaos, das im Haus nebenan herrschte, aber natürlich würde nicht jeder in einem Puppenhaus leben wollen, ganz gleich, wie entzückend es auch sein mochte.
»Wie dem auch sei, darf ich ihn mal mitbringen?« Max schien sehr entschlossen zu sein.
»Wie ich schon sagte, solange es nicht zu bald ist.« Sie lächelte immer noch und hoffte, er würde zu einem weniger einschüchternden Gesprächsthema übergehen.
»Ich hatte mehr an übernächste Woche gedacht.«
Anna schluckte. »Das ist ein bisschen zu früh«, quiekte sie. »Ich meine, das Cottage hat bisher weder ein Bad noch eine Treppe.«
»Wie viel Zeit brauchst du denn noch?«, hakte er nach.
»Ich habe eigentlich keine genauere Vorstellung - einen Monat vielleicht?«, antwortete sie hoffnungsvoll.
»Machen wir drei Wochen draus, und wir sind im Geschäft. Ihm geht es um die Aussicht, vergiss das nicht. Er hat genug Fantasie, um sich den Rest hinzuzudenken. Auch wenn er es vom Fleck weg kaufen würde, hättest du immer noch Zeit, deine Arbeit zu Ende zu bringen, bevor er einziehen könnte.«
Es schmeichelte Anna, dass er so viel Zutrauen in ihr Projekt hatte, aber andererseits hatte er es noch nicht gesehen. Trotzdem, er hatte wahrscheinlich recht. »Du hast recht«, sagte sie daher laut. »Ich bin einfach in Panik geraten. Ich erledige nämlich so viele Arbeiten wie möglich selbst.«
»Du hast jemanden fürs Verputzen genommen. Vorausgesetzt, du leidest nicht an absolutem Geldmangel ...«
»Natürlich nicht! Ich habe alles sehr genau geplant.«
»Kein Grund, gekränkt zu sein. Die meisten Leute haben nicht die geringste Ahnung, wie viel Geld Umbauten und Renovierungsarbeiten kosten.«
Da dies die Wahrheit war und sie tatsächlich Mühe hatte, mit ihrem Budget auszukommen, seufzte sie und bat: »Also, erzähl mir von deinem Freund. Was für ein Mann ist er?«
Er lachte. »Ich garantiere dir, er wäre ein absolut würdiger Besitzer deines Hauses. Ich kenne ihn von der Schule. Er hat früher oft bei uns übernachtet, weil er einer der wenigen Freunde war, die meine Mutter billigte.« Anna konnte sich mühelos vorstellen, dass nur wenige Leute Mrs. Gordons Ansprüchen genügten. »Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass er im Haus nicht raucht oder die Füße auf irgendwelche Möbel legt.« Max hielt inne, während sie ihr Glas wieder auf den Tisch stellte. »Ich könnte dich einmal zum Tee einladen. Du könntest meine Mutter kennen lernen.«
Sie lächelte. Jetzt, da sie einige Drinks intus hatte,
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