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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Botschaft an Ricos Nachfolger. Sie hat funktioniert. Der war wesentlich zugänglicher.«
    Sam hörte zu, verblüfft, wie sehr sein Leben sich verändert hatte. Noch vor zwei Wochen war er ein unbekannter Secret-Service-Mitarbeiter gewesen, der fragwürdige finanzielle Transaktionen durch ein Labyrinth langweiliger elektronischer Aufzeichnungen verfolgte. Hintergrundarbeit – Zuarbeit für die Agenten im Außendienst. Er hatte unbedingt selbst im Außendienst arbeiten wollen, aber nie Gelegenheit dazu bekommen. Er hielt sich der Herausforderung für gewachsen – in Malones Buchantiquariat hatte er gut reagiert –, aber als er jetzt auf die Leichen sah, die auf der anderen Seite des Zimmers lagen, fragte er sich, ob er sich nicht überschätzte. Thorvaldsen und Jesper hatten diese Männer getötet. Was war dazu nötig? Wäre er dazu fähig?
    Er sah zu, wie Jesper zwei Leichensäcke auf dem Boden ausbreitete. Sam hatte bisher nie jemanden gesehen, der in seiner unmittelbaren Umgebung erschossen worden war. Nie die metallische Ausdünstung von Blut gerochen. Nie in glasige Augen geschaut. Jesper hantierte kühl und distanziert mit den Leichen und steckte sie in die Säcke, ohne dass ihm das etwas auszumachen schien.
    Ob Sam das ebenfalls könnte?
    »Worum geht es bei Graham Ashby?«, fragte Malone. »Sam hat ihn ausdrücklich mir gegenüber erwähnt. Ich nehme an, du hattest ihm das aufgetragen.«
    Sam merkte, dass Malone sowohl verärgert als auch besorgt war.
    »Das kann ich beantworten«, sagte Sam. »Er ist ein reicher Engländer. Sehr, sehr altes Geld, aber was der Mann im Moment wert ist, ist unbekannt. Er hat viele verborgene Vermögenswerte. Vor ein paar Jahren wurde er in etwas verwickelt. Es ging um die ›Retter der verlorenen Antiquitäten‹. Eine Gruppe von Leuten, die Kunstobjekte stahlen, die bereits gestohlen worden waren, und diese untereinander verschoben.«
    »Daran erinnere ich mich«, sagte Malone. »Damals wurde das Bernsteinzimmer gefunden.«
    Sam nickte. »Zusammen mit einer Unmasse anderer verlorener Schätze, auf die man stieß, als man die Häuser der Mitglieder durchsuchte. Amando Cabral hat damals für eines der Mitglieder gearbeitet. Akquisiteure, so wurden sie genannt. Die Leute, die die Schätze konkret beschafften.« Er hielt inne. »Oder sie stahlen, je nachdem, wie man es betrachtet.«
    Malone schien zu verstehen. »Ashby hat sich also in Mexico City mit dem Plündern von Schätzen in Schwierigkeiten gebracht?«
    Thorvaldsen nickte. »Die Anklage rückte näher, Elena Ramirez war auf der richtigen Spur. Irgendwann würde sie Cabral und Ashby zusammenbringen, und so beschloss Ashby, dass sie beseitigt werden musste.«
    »Die Sache geht noch weiter«, sagte Sam.
    Malone sah ihn an.
    »Ashby macht noch bei einer anderen geheimen Gruppe mit, der es um eine umfassendere Verschwörung geht.«
    »Spricht hier der Agent oder der Webmaster?«, fragte Malone.
    Sam schüttelte Malones Skeptizismus ab. »Die Gefahr ist echt. Die beabsichtigen, das Weltfinanzsystem ins Chaos zu stürzen.«
    »Das scheint auch ohne deren Bemühungen zu klappen.«
    »Mir ist klar, dass Sie mich für verrückt halten, aber die Wirtschaft kann eine mächtige Waffe sein. Man könnte sogar argumentieren, sie sei die ultimative Massenvernichtungswaffe.«
    »Woher wissen Sie von dieser geheimen Gruppe?«
    »Es gibt Leute, die genau hinschauen. Ich habe einen Bekannten in Paris, der auf diese Gruppe gestoßen ist. Sie fängt gerade erst an, hat hier und da an den Währungsmärkten herumgepfuscht. Nur Kleinigkeiten. Dinge, die kaum auffallen, wenn man nicht ganz genau hinsieht.«
    »Was Sie und Ihre Freunde offensichtlich getan haben. Wahrscheinlich haben Sie Ihren Vorgesetzten Bescheid gegeben und die haben Ihnen nicht geglaubt. Das Problem ist vermutlich der Mangel an Beweisen.«
    Sam nickte. »Diese Umtriebe existieren. Ich weiß es, und Ashby ist beteiligt.«
    »Cotton«, sagte Thorvaldsen, »ich habe Sam vor ungefähr einem Jahr kennengelernt. Ich bin auf seine Webseite und seine unkonventionellen Theorien gestoßen, wobei mich vor allem interessiert hat, was er über Ashby denkt. Vieles von dem, was Sam sagt, ergibt Sinn.« Der ältere Mann lächelte Sam an. »Er ist intelligent und ehrgeizig. Vielleicht kommen dir diese Eigenschaften ja bekannt vor.«
    Malone lächelte ebenfalls. »Okay. Ich war auch einmal jung. Aber anscheinend weiß Ashby, dass du hinter ihm her bist. Und er weiß über Sam

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