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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Drogentest gemacht.
    Aber er war abgelehnt worden.
    Fünf Jahre später, nachdem er in der Buchhaltungsabteilung mehrerer US-Unternehmen gearbeitet hatte, von denen eines sich tief in einen Unternehmensberichterstattungs-Skandal verstrickte, hatte er sich erneut beworben, diesmal erfolgreich. Im Trainingszentrum des Secret Service war er im Gebrauch von Schusswaffen, in Kampftechniken, Erster Hilfe, Beweissicherung und Verbrechensaufklärung geschult worden und hatte sogar gelernt, wie man im offenen Wasser überlebt. Dann war er dem Field Office von Philadelphia zugewiesen worden und hatte im Bereich Kreditkartenbetrug, Falschgeld, Identitätsdiebstahl und Bankbetrug gearbeitet.
    Er wusste, wie es lief.
    Special Agents verbrachten ihre ersten sechs bis acht Jahre in einem Field Office. Danach wurden sie, je nach Leistung, zu einer Leibwächtertruppe versetzt, wo sie weitere drei bis fünf Jahre blieben. Danach kehrten die meisten zu einem Field Office zurück oder ließen sich ins Hauptquartier oder ein Ausbildungsbüro oder an eine andere Stelle in Washington versetzen. Er hätte wahrscheinlich in einem der internationalen Büros in Übersee arbeiten können, da er recht gut Französisch und Spanisch sprach.
    Langeweile war der Grund, aus dem er sich dem Internet zugewandt hatte. Seine Webseite hatte ihm gestattet, Bereiche zu erforschen, in denen er gerne als Agent gearbeitet hätte. Das Aufklären von Internetbetrug hatte wenig damit zu tun, das Finanzsystem der Welt zu schützen. Seine Webseite bot ihm ein Forum, in dem er sich ausdrücken konnte. Aber seine außerdienstlichen Aktivitäten hatten das eine bewirkt, was ein Agent sich nicht leisten konnte: Sie hatten die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt. Zweimal war er ermahnt worden. Zweimal hatte er seine Vorgesetzten ignoriert. Beim dritten Mal, das gerade einmal zwei Wochen zurücklag, war er offiziell verhört worden. Das hatte ihn zur Flucht veranlasst, und so war er nach Kopenhagen zu Thorvaldsen geflogen. Und jetzt, an einem kalten Dezembertag, befand er sich hier, in der lebhaftesten und pittoreskesten Gegend von Paris, und folgte einem Verdächtigen.
    Vor ihnen näherte Foddrell sich einem der zahllosen Bistros des Viertels, das durch ein malerisches Schild als Café d’Argent gekennzeichnet war. Sam ging langsamer und suchte die Menschenmenge nach Malone ab, den er in fünfzehn Meter Entfernung fand. Foddrell verschwand gerade durch die Eingangstür und tauchte dann drinnen an einem Tisch wieder auf, der vor dem Fenster stand.
    Malone ging zu Sam. »Erst ist er völlig paranoid und dann setzt er sich hier für jedermann sichtbar auf den Präsentierteller.«
    Sam trug noch immer den Mantel, die Handschuhe und den Schal, die Jesper ihm am Vorabend gegeben hatte. Er hatte auch noch die beiden Leichen vor Augen. Jesper hatte sie ohne viel Federlesen einfach von Bord geworfen, als wäre Töten für ihn Routine. Und vielleicht war es das für Henrik Thorvaldsen ja auch. Sam wusste eigentlich verdammt wenig über den Dänen, außer dass er sich für seine Gedanken zu interessieren schien.
    Was wesentlich mehr war, als er sonst jemandem zugutehalten konnte.
    »Kommen Sie«, sagte Malone.
    Sie betraten das hell erleuchtete Bistro, das im Stil der Fünfzigerjahre mit viel Chrom, Vinyl und Neon eingerichtet war. Drinnen war es laut, und die Luft war verraucht. Sam ertappte Foddrell dabei, wie er sie anstarrte. Er erkannte ganz offensichtlich ihre Gesichter und freute sich seiner Anonymität.
    Malone ging direkt zu Foddrells Platz und zog einen der Vinylstühle hervor. »Haben Sie jetzt genug Spaß gehabt?«
    »Woher wissen Sie denn, wer ich bin?«, fragte Foddrell verdattert.
    Malone zeigte auf das Buch auf Foddrells Schoß. »Das da hätten Sie wirklich verdecken sollen. Können wir die Spielchen sein lassen und zur Sache kommen?«

    Thorvaldsen hörte, wie die Uhr auf dem Kaminsims halb vier schlug und wie dies von anderen Uhren aufgegriffen wurde, die im ganzen Château läuteten. Er machte Fortschritte und manövrierte Eliza Larocque in eine Ecke, wo ihr keine andere Wahl bleiben würde, als mit ihm zu kooperieren.
    »Lord Ashby ist pleite«, stellte er klar.
    »Haben Sie Tatsachen, um das zu beweisen?«
    »Ich behaupte nie etwas Unbewiesenes.«
    »Erzählen Sie mir von meinem Sicherheitsleck.«
    »Was meinen Sie? Wie habe ich wohl das erfahren, was ich weiß?«
    Sie warf ihm einen scharfen, durchdringenden Blick zu. »Von Ashby?«
    Er schüttelte den Kopf.

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