Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
Elizas Gedächtnis eingegraben. Der Tyrann hatte ganz offensichtlich die Hunderte von Dörfern vergessen, die er in Russland, Polen, Preußen, Italien und auf den Hochebenen und in den Gebirgen der Iberischen Halbinsel niedergebrannt hatte. Tausende von Häftlingen waren hingerichtet, Hunderttausende Flüchtlinge obdachlos gemacht und zahllose Frauen von seiner Grande Armée vergewaltigt worden. Und was war mit den drei Millionen toten Soldaten, die in ganz Europa gefallen waren? Millionen weitere waren verwundet oder für immer verkrüppelt worden. Dazu kamen noch die zerstörten politischen Institutionen von ein paar hundert Staaten und Fürstentümern. Zerstörte Volkswirtschaften. Überall, Frankreich selbst eingeschlossen, hatten Angst und Schrecken geherrscht. Sie stimmte den Worten des großen französischen Schriftstellers Émile Zola am Ende des neunzehnten Jahrhunderts zu: Was ist das für ein absoluter Wahnsinn, zu glauben, man könne eine wahrhaftige Geschichtsschreibung dauerhaft verhindern.
    Und wie sah die Wahrheit über Napoleon aus?
    Seine Zerstörung der deutschen Kleinstaaten und ihr Zusammenschluss zu größeren Einheiten, die neben Preußen, Bayern und Sachsen traten, hatten den deutschen Nationalismus befördert was den Aufstieg Bismarcks und Hitlers begünstigte und schließlich zu zwei Weltkriegen führte.
    Gerechtigkeit widerfahren lassen.
    O ja.
    Das würde sie tun.
    In der Galerie ertönte das Klacken von Lederabsätzen. Sie drehte sich um und sah ihren Kammerherrn auf sich zukommen. Nun, sie hatte den Anruf erwartet und wusste, wer sich am anderen Ende der Leitung befand.
    Der Diener reichte ihr das Telefon und zog sich dann zurück.
    »Guten Abend, Graham«, sagte sie in das Gerät.
    »Ich habe ausgezeichnete Nachrichten«, gab Ashby zurück. »Die Nachforschungen haben sich ausgezahlt. Ich habe vielleicht einen Hinweis gefunden, einen, der uns direkt zu dem Schatz führen könnte.«
    Sie war ganz Ohr.
    »Ich brauche allerdings etwas Hilfe«, sagte er.
    Sie hörte zu, zwar vorsichtig und misstrauisch, aber doch angesteckt von seiner Begeisterung, die vielfältige Möglichkeiten versprach.
    Schließlich sagte er: »Ein paar Informationen über Les Invalides wären hilfreich. Können Sie das veranlassen?«
    Sie ging die Möglichkeiten eilig durch. »Das kann ich.«
    »Habe ich mir gedacht. Ich komme morgen früh.«
    Sie ließ sich noch weitere Details geben und sagte dann: »Gut gemacht, Graham.«
    »Wir haben es vielleicht geschafft.«
    »Und was ist mit unserer Weihnachtsdarbietung?«, fragte sie.
    »Die erfolgt pünktlich, wie verlangt.«
    Genau das hatte sie hören wollen. »Dann sehe ich Sie also Montag.«
    »Auf jeden Fall.«
    Sie verabschiedeten sich.
    Thorvaldsen hatte sie mit der Behauptung verunsichert, dass Ashby möglicherweise ein Verräter sei. Aber der Brite tat alles, wofür sie ihn engagiert hatte, und er machte seine Sache ziemlich gut.
    Dennoch war sie voller Zweifel.
    Noch zwei Tage.
    Bis dahin würde sie mit den Unsicherheiten leben müssen. Länger hoffentlich nicht.

    Sam sprang auf, als Stephanie Nelle die Wohnung betrat und Meagan die Tür schloss. Eiskalter Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    »Wir sind hier nicht in den Vereinigten Staaten«, sagte Meagan leidenschaftlich. »Ihre Gesetze gelten hier nicht.«
    »Das stimmt. Aber das Einzige, was die Pariser Polizei im Moment davon abhält, Sie zu verhaften, bin ich. Wäre es Ihnen lieber, ich gehe und lasse zu, dass man Sie einbuchtet? Dann könnten wir uns im Gefängnis unterhalten.«
    »Was habe ich denn getan?«
    »Tragen einer Waffe, Abfeuern einer Schusswaffe im Stadtgebiet, Anstiftung zum Aufruhr, Zerstörung von Staatseigentum, Entführung, Gewaltanwendung. Habe ich etwas vergessen?«
    Meagan schüttelte den Kopf. »Ihr seid doch alle gleich.«
    Stephanie lächelte. »Das nehme ich als Kompliment.« Sie sah Sam an. »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass Sie richtig in der Tinte sitzen. Aber ich verstehe Ihr Problem zum Teil, denn ich kenne Henrik Thorvaldsen. Anzunehmen, dass er zumindest teilweise die Schuld daran trägt, Sie hier zu finden.«
    Er kannte diese Frau nicht, und so würde er nicht den einzigen Menschen verraten, der ihm mit einem gewissen Respekt begegnet war. »Was wollen Sie?«
    »Ich brauche Ihrer beider Mitarbeit. Wenn Sie uns helfen, Miss Morrison, kommen Sie nicht ins Gefängnis. Und Sie, Mr. Collins, haben dann vielleicht immer noch eine berufliche Zukunft.«
    Er mochte ihre

Weitere Kostenlose Bücher