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Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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überzeugend.«
    »Keine Bange, der hält durch. Unser Stolz der Navahos ist zäher, als es den Anschein hat.«
    »Wie gut kennen Sie sich eigentlich?«
    »So gut, wie man sich unter Kollegen halt kennt. Wieso?«
    »Er scheint einiges aus Ihrem Privatleben zu wissen. Neulich hat er sich im Büro über die Anzahl Ihrer Eroberungen innerhalb eines Monats ausgelassen. Haben Sie keine Angst, dass unter den Kollegen das Gerücht die Runde macht, Sie wären hinter jedem Rock her?«
    Cotton musste grinsen. »Na und?«
    »Solches Gerede schadet Ihrem Ruf. Wenn es sich herumspricht, sind Sie bei allen potenziellen Ehekandidatinnen unten durch.«
    Der G-Man gab sich Mühe, ernst zu bleiben. »Darüber zerbreche ich mir den Kopf, wenn ich das Bedürfnis verspüre, mir die Ketten der Ehe anlegen zu lassen. Nach derzeitigem Stand der Dinge stehen die Chancen dafür eher schlecht. Was ist mit Ihnen?«
    Decker lächelte. »Ich binde mich nicht an einen Kerl, der mich irgendwann gegen ein jüngeres Modell eintauschen wird.«
    »Sie haben auf dem Gebiet wohl schlechte Erfahrungen gemacht?«
    »Meine diesbezüglichen Erfahrungen beruhen vor allem auf Beobachtungen in meinem Bekanntenkreis«, meinte sie und fügte nach kurzem Zögern hinzu: »Und bei meinen Kollegen.«
    Cotton lachte leise auf. »Wenn Sie damit auf mich anspielen: In fast allen Fällen bin ich es, der abserviert wurde. Na ja, bis auf die Sache mit Minnie Malkowitz damals in der zweiten Klasse der Elementary School. Die habe ich wegen Gretchen Miles sausen lassen, was sich nach den Sommerferien als Fehler herausgestellt hat. Glauben Sie mir, ich habe meine Lektion damals gelernt.« Und im Augenblick lässt es sich mit meinem Job sowieso nicht vereinbaren, fügte er in Gedanken hinzu, sprach es aber nicht laut aus.
    »In der zweiten Klasse?«, hakte sie nach. »So, so. Wie alt waren Sie da? Sieben? Acht?«
    »So ungefähr. Hab früh angefangen. Und Sie?«
    »Ich war alt genug, um zu wissen, was ich will, und auch alt genug, um mein eigenes Leben zu führen.« Sie verstummte, als hätte sie bereits zu viel gesagt. »Davon abgesehen bin ich jetzt müde. Gute Nacht.«
    Sie erhob sich und rollte ihre Isomatte zusammen. Gerade als sie sich auf den Weg zu ihrem Zelt machen wollte, zerriss ein Knall die nächtliche Stille.
    Die beiden Agents standen wie versteinert da, während das Echo des Geräuschs verklang.
    »War das ein Schuss?«, flüsterte Decker.
    Wie zur Antwort knatterte es mehrmals hintereinander, dann trat wieder Ruhe ein.
    »Ja, das sind Gewehrschüsse«, stellte Cotton fest.
    »Soweit ich weiß, ist keine Jagdsaison«, sagte sie.
    Der G-Man schwieg. Das war kein Jagdgewehr gewesen. Wenn eine Kugel aus einer halbautomatischen Waffe abgefeuert wurde, entstand ein typisches, prägnantes Geräusch. Selbst über die Entfernung von mehreren Meilen, wie gerade, war es unverwechselbar.
    »Dann waren es vermutlich Wilderer«, schlussfolgerte die Agentin daraus.
    »Wilderer benutzen Repetierbüchsen oder doppelläufige Schrotflinten, keine Sturmgewehre«, widersprach er.
    »Wollen Sie damit etwas Bestimmtes andeuten?«
    Auf die Frage wusste er selbst keine Antwort.
    Der Rest der Nacht verlief ruhig. Allerdings war die Stille eher beklemmend als erholsam. Cotton hatte es Decker gegenüber nicht laut ausgesprochen, was er insgeheim fürchtete: Dass in diesem Wald tatsächlich jemand auf Menschenjagd sein könnte.

4
    Als der G-Man morgens sein Zelt verließ, war vom Lagerfeuer nur noch Glut übrig. Er zog sich an und trat auf die kleine Lichtung hinaus. Es wurde allmählich hell. Der Tag versprach schon jetzt warm zu werden.
    Zeerookah schlief noch, wie man unschwer an seinem Schnarchen hören konnte. Deckers Zelt stand offen. Es war leer. Von der Agentin fehlte jede Spur. Das allein war kein Grund sich Sorgen zu machen. Trotzdem brach Cotton auf, um nach ihr zu sehen.
    Er ging zum Bach und folgte dem Ufer stromabwärts. Nach einigen Hundert Yards zerrissen plötzlich Schüsse die Idylle. Der Lautstärke nach wurden sie in der Nähe abgefeuert, doch das Echo machte eine genaue Lokalisierung unmöglich.
    Cotton stand wie angewurzelt da, lauschend. Als der Wind drehte, roch er es: die Ausdünstung von Fäulnis und Tod. Zuerst lag nur ein Hauch von süßem Verwesungsgestank in der Luft, der jedoch mit jedem Schritt schlimmer wurde.
    In einem verwilderten, schwer zugänglichen Waldstück entdeckte Cotton unweit des Bachufers einen toten Elchbullen. Dem aufgedunsenen Kadaver nach

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