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Titel: Cover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich will dich ganz und gar
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Stanley, doch
    er brach ab, weil Deborah den Raum betrat.
    »Redet ruhig weiter, lasst euch von mir
    nicht stören – oder störe ich etwa?«
    »Debby, nun hör schon auf. Du forderst
    es geradezu heraus«, sagte Carol und fühlte
    sich unwohl.
    »Also schön. Heute Abend gibt es Sand-
    wiches. Wer will welche?«, fragte Deborah in die Runde.

    ***
Am nächsten Tag war Carol froh, dass
    Deborah und Stanley arbeiten mussten. Sie
    hätte nicht gedacht, zwischen die Mühlräder
    der Beziehung zu kommen. Auch hätte sie
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    nicht vermutet, dass es diese Mühlräder
    überhaupt gab. Aber das war deren Problem,
    dachte Carol und blieb vor einem Dessous-
    Geschäft stehen, in dessen Schaufenster ein
    schwarzes Twin-Set ausgehängt war. Es best-
    and aus einem schwarzen BH mit blassrosa
    Spitzenblüten und einem passenden String,
    dazu waren schwarze Strümpfe ausgestellt,
    an
    deren
    Rändern
    sich
    das
    Muster
    wiederholte.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen kam
    Carol wieder aus dem Geschäft. Unter der
    Prämisse, man müsse sich auch mal etwas
    gönnen, spazierte sie durch Denver Down-
    town, genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer
    Haut und die neue Stadt. Das Capitol
    faszinierte sie. Staunend umkreiste sie das
    Gebäude und stieß mit einem Mann zusam-
    men, der genauso nach oben blickte, wie sie.
    Stanley, schoss es ihr durch den Kopf. Der
    Mann entschuldigte sich und lächelte. Aber
    es war nicht Stanley. Von da an wurden ihre
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    Gedanken wieder von Stanley beherrscht.
    Auch wenn sie versuchte, ihn aus ihrem Kopf
    zu verbannen, es gelang nicht. Sie dachte an sein Lächeln, sein Gesicht, seine halb langen, schweren Haare und seine Größe, wie er auf
    sie hinabblickte und geheimnisvoll lächelte.
    Sie stellte ihn sich nackt vor. Kräftig und gut gebaut. Wie es sich wohl anfühlte, wenn er
    auf ihr läge, seinen Mund leicht geöffnet,
    schwer atmend, sein Becken sich auf ihrem
    riebe …
    Carol wurde feucht. Ihr Körper sehnte
    sich nach ihm. Nach allem. Sie wollte ihn unbedingt haben. Bei den Gedanken erschrak
    sie. Dieser Mann war nicht mehr zu haben!
    Er gehörte ihrer Freundin, und sie würden
    heiraten. Carol biss die Zähne aufeinander.
    Sie musste versuchen, sich damit abzufinden
    und nur daran denken, warum sie überhaupt
    in Denver war: wegen der Ausstellung von
    »Sandford Greene«. Morgen würde sie sich
    die Ausstellung ansehen und dann so schnell
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    wie möglich nach Hause zurückfliegen. Stan-
    ley durfte in ihrer Welt nicht mehr
    vorkommen!

    ***
»Und, wie war’s?«, fragte Stanley am
    Abend, als sie in der Küche waren. Lässig
    lehnte er an der Spüle, seine langen Beine
    ausgestreckt, eins übers andere gelegt und
    schob sich den letzen Happen eines Schoko-
    Muffins in den Mund.
    »Schön«, sagte Carol nervös. »Denver ist
    eine schöne Stadt.«
    »Stimmt, finde ich auch.«
    Beide schwiegen. Stanley guckte sie
    kauend an. »Und, hast du was gekauft?«
    Carol nickte und lächelte, dann stockte
    sie und ihr Lächeln erstarb. Sollte sie etwa von ihren Dessous erzählen?
    »Aha, und was hast du gekauft, wenn ich
    fragen darf, oder ist das zu indiskret?«
    »Nein, ich meine, doch. In diesem Falle
    … Also, wenn du Debby wärst …« Mit rotem
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    Kopf blickte Carol hilfesuchend auf den
    Boden.
    »Ja?«, fragte Stanley langgezogen nach.
    In seiner Stimme hörte sie eine leichte Be-
    lustigung heraus.
    »Ich habe Dessous gekauft«, platzte
    Carol heraus. »Schwarz und zartrosa, wenn
    du’s genau wissen willst. Mit Strapsen.«
    Stanley klappte der Mund auf. Eine Weile
    starrte er sie nur an und ließ sich zu einem
    »Wow« hinreißen.
    »So, nun weißt du’s. Und wie war dein
    Tag?«
    Er taxierte sie mit einem intensiven Blick,
    ohne auf ihre Frage zu reagieren. Mit einem
    Mal schoss er nach vorne, packte ihr Gesicht mit beiden Händen und presste seine Lippen
    auf ihre. Weich, hart, fordernd. Carol
    brauchte, so schien es ihr, eine Ewigkeit, um zu registrieren, was sie mit sich geschehen
    ließ. Es fühlte sich so verdammt gut an.
    Genau das wollte sie, doch in ihrem
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    Innersten schrie der Verstand gegen die Un-
    vernunft an.
    Grob drückte sie ihn weg. »Um Gottes
    Willen: NEIN!«, rief Carol mit schwachem
    Entsetzen. Sein Aftershave haftete an ihrer
    Wange, und Carol schmeckte noch die
    Schokoladensüße seines Mundes. Wild häm-
    merte ihr Herz in der Brust. Beide starrten
    sich an wie Ertrinkende. Vernunft und Wol-
    lust trugen einen gewaltigen Kampf aus. Der
    Raum war

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