Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cover

Cover

Titel: Cover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich will dich ganz und gar
Vom Netzwerk:
war Carol gespannt,
    80/520
    waren ihre Geschmäcker seit jeher sehr un-
    terschiedlich gewesen.
    Als Carol das zweistöckige Haus ihrer
    Freundin gefunden hatte, staunte sie nicht
    schlecht, ein kleines, weißes Traumhaus
    vorzufinden.
    Beeindruckt stieg sie die Veranda hinauf
    und klingelte. Deborah öffnete die Haustür,
    und beide Freundinnen begrüßten sich über-
    schwänglich und fröhlich. Carol wurde sofort hineingebeten und sollte im Wohnzimmer
    Platz nehmen. Mit einem Drink in der Hand
    erzählten sie sich die neuesten Ereignisse.
    Carol versuchte Deborah über die an-
    stehende Hochzeit mit Stanley auszu-
    quetschen, doch darauf reagierte Deborah
    nur sehr verhalten.
    »Was ist denn mit dir? Willst du über die
    Hochzeit nicht sprechen?«, fragte Carol.
    »Ach meine Liebe, das ist kein gutes
    Thema. Komm, lass uns shoppen gehen.«
    81/520
    »Brauchst du noch etwas für deine
    Hochzeit?«
    »Nein, verdammt!«, rief Deborah, und
    lenkte sofort wieder ein. »Tut mir leid. Aber ich bin, wie du merkst, darauf nicht so gut zu sprechen.«
    »Willst du mir denn gar nichts darüber
    erzählen?«
    Deborah zögerte. »Es läuft im Moment
    nicht allzu gut. Das ist alles. Stan ist so … wie soll ich sagen: leidenschaftslos. Eigentlich wollte ich nicht gleich am ersten Tag, wo wir uns seit einem halben Jahr nicht gesehen
    haben, damit anfangen. Komm, ich zeige dir
    meine neue Jacke!«
    Carol war bestürzt über die Situation, in
    der sich Deborah befand. Mit gemischten
    Gefühlen ließ Carol sich erneut zum Shoppen
    auffordern.

    ***
82/520
    Es war ein wunderschöner Tag, den beide
    sehr genossen. Der Abend hielt allerdings
    noch eine Überraschung für Carol bereit.
    »Darling? Bin wieder da«, rief eine tiefe,
    männliche Stimme, als beide Frauen gemüt-
    lich im Wohnzimmer saßen. Jede war mit
    einem Glas Melonenbowle bewaffnet und
    schon ein wenig beschwipst. Doch mit dieser
    sanften und melodischen Stimme schien
    Carols Schwips augenblicklich wie weggeza-
    ubert. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Brust.
    »Hallo, Schatz, wir sind im Wohnzim-
    mer«, antwortete Deborah.
    »Ihr?«, fragte er und blickte zur Tür
    herein. »Ach richtig, deine Freundin aus
    Seattle.«
    »Typisch Mann, vergisst von einer
    Minute zur anderen, was man ihm sagt.« De-
    borah schüttelte den Kopf und nahm einen
    Schluck Bowle.
    »Ich habe eben noch andere Dinge im
    Kopf. Hallo … Carol.« Er reichte ihr die
    83/520
    Hand und blickte in ihre Augen. Einen Mo-
    ment zu lange, wie Carol schien. Doch auch
    sie konnte sich nicht von seinen warmen,
    rauchblauen Augen losreißen.
    »Na, wenigstens weiß er noch deinen
    Namen.«
    Stanley überhörte die Spitze und hielt
    Carols Hand fest in der seinen. Carol konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte ins
    Gesicht
    schoss
    und
    ihr
    Atem
    sich
    beschleunigte. Dieser Mann hatte das
    gewisse Etwas! Er sah auf seine Art unge-
    mein gut aus. Seine dunkelbraunen Haare
    waren mittellang, und eine dicke Strähne,
    die ihm bis zum Kinn reichte, war ihm bei
    der Begrüßung seitlich ins Gesicht gerutscht.
    »So, Schatz, vielleicht kannst du dich
    auch wieder loseisen. Mach dir keine
    Hoffnungen, Carol, dieser Mann ist fasziniert von
    allen
    weiblichen
    Geschöpfen,
    Hauptsache, sie heißen nicht Deborah.«
    84/520
    Die Magie verschwand sofort, und Stan-
    ley ließ Carols Hand los. Verärgert warf er
    Deborah einen vernichtenden Blick zu. Diese
    hatte ihre Beine auf dem Sofa ausgestreckt
    und den Kopf schiefgelegt. Mit einem
    Schluck stürzte sie ihren Drink hinunter und erhob sich mit den Worten: »Ich hol mir
    noch einen. Carol, du auch?«
    »Nein, danke.«
    Deborah verschwand in der Küche und
    ließ die beiden alleine. Peinlich berührt von der Situation wusste Carol nicht, was sie
    sagen sollte und blickte sich im Zimmer um,
    dessen Bilder sie schon längst bewundert
    hatte.
    »Wie war deine Reise, Carol?«, fragte
    Stanley, während er sich seinen Mantel aus-
    zog, ihn über die Sofalehne legte und sich ihr gegenübersetzte.
    »Gut.« Sie wurde wieder rot und ärgerte
    sich darüber. Er blickte sie an. Sollte er wirklich jeder anderen Frau den Kopf verdrehen?
    85/520
    Carol konnte nicht mehr denken. Sein Blick
    verwirrte sie. »Wie laufen die Hochzeits-
    vorbereitungen?«, rutschte ihr raus, obwohl
    sie genau das nicht hatte fragen wollen. Nun war es an ihr, die Magie zu zerstören.
    »Gut«, antwortete er genauso schlicht
    wie Deborah es getan hatte. Wieder blickten
    sie sich an. »Wie …«, begann

Weitere Kostenlose Bücher