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Titel: Cover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich will dich ganz und gar
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ich
    liebe sie.« Nach einer Weile fügte er hinzu:
    »Aber du gefällst mir leider auch sehr gut.
    Eigentlich mehr als sehr gut.« Stanley sch-
    lang die Arme um Carol und zog ihren Körp-
    er dicht an sich heran. Sie spürte seine Erregung durch den Stoff. Sofort rauschte eine
    Sinneslust durch ihren Körper, die von ihr
    verlangte, augenblicklich die Beine für ihn zu öffnen. Er küsste ihren Hals. Sie entzog sich 122/520
    ihm, trotz all der Lust, die in ihrem Körper tobte.
    »Nein Stanley, wir dürfen das nicht noch
    einmal tun.«
    »Ich möchte es – und du weißt, dass ich
    es ernst meine.«
    »Ja, ernst mit der Nacht.«
    »Es ist mehr bei dir. Ich habe so eine
    Frau wie dich noch nicht kennengelernt.
    Mein Körper zerfrisst sich gerade nach dir.
    Bitte guck nicht so! Was soll ich denn gegen meine Gefühle machen?«
    »Hast du Gewissensbisse?«
    Stanley lachte. »Ja! Ja, verdammt, ich
    habe welche. Ich liebe die Frau, die ich heiraten werde, aber du bist etwas ganz Beson-
    deres, und ich weiß noch nicht, wo es mich
    gerade hinführt. Ich frage mich nämlich, ob
    du die Richtigere wärst.«
    Erschrocken wich Carol einen Schritt
    zurück. Stanley entließ sie aus seiner
    Umarmung.
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    »Was hast du da gesagt?« Mit geweiteten
    Augen blickte sie ihn an.
    »Carrie, es sollte dich nicht verschrecken.
    Ich wollte bloß ehrlich sein. Meine Gefühle
    spielen momentan verrückt.«
    »Du kannst mir ruhig sagen, dass du mit
    mir Bock auf geilen Sex hast.«
    »Ja, das habe ich auch. Sehr sogar. Aber
    es ist eben nicht nur das. Nicht nur die letzte Nacht mit einer anderen Frau vor der eigenen Hochzeit, sondern mehr. Verstehst du
    mich, Carrie?«
    »Vielleicht ist es nur die Panik vor der
    Hochzeit. Viele Menschen haben das. So
    unter dem Motto: es ist dann endgültig.«
    »Nein!«, sagte er entschlossen. »Das ist
    es nicht. Ich drücke mich nicht vor
    Entscheidungen und habe davor auch keine
    Angst. Es herrscht bloß ein Widerspruch in
    mir.« Er fuhr sich mit der Hand über die Au-
    gen, dann seufzte er. »Vielleicht war es auch nicht gut, meine Gefühle in so einem
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    Augenblick vor dir auszubreiten. Ich fürchte, es hat gerade einiges kaputt gemacht, oder?«
    »Ja, das hat es.«
    Er lachte kurz auf. »Schön, dass du so
    ehrlich bist.«
    »Tut mir leid.«
    »Nein, das meine ich ernst. Es ist gut so.«
    Unsicher standen sich beide gegenüber.
    Carol hatte Lust auf ihn, wollte dringend das beenden, was er angefangen hatte, wollte ihn sehen, ihn berühren, ihn in sich aufnehmen.
    Doch fürchtete sie, genau wie er, dass sie den Moment zerredet hatten.
    »Gute Nacht, Carrie.«
    »Gute Nacht, Stanley.«
    »Übrigens: Alle nennen mich Stan.«
    »Ich finde Stanley schöner. Er ist echter,
    klingt nach dir.«
    Er lächelte, drehte sich um und schloss
    die Schlafzimmertür, wobei er sie noch ein-
    mal kurz anblickte. Carol war glücklich und
    unglücklich. Sie war unglücklich, dass es zu 125/520
    nichts mehr gekommen war, aber glücklich,
    dass er etwas für sie empfand. Ihr ging es ja ähnlich. Doch wo sollten ihre beiden Em-pfindungen sie hinführen?

    ***
Am nächsten Tag versuchte Carol sich so
    gut wie möglich abzulenken. Sie war froh,
    dass Stanley heute wieder arbeiten musste.
    So bummelte sie alleine durch die Stadt.
    Nachdem sie drei Stunden herumgelaufen
    war und nichts gekauft hatte, trank sie einen Cappuccino in einem Coffee Shop. Permanent kreisten ihre Gedanken um Stanley, aber
    auch um Deborah. Wenn Carol heute Abend
    alleine mit Stanley war, wollte sie versuchen, stark und vernünftig zu sein. Eine Affäre
    konnte sie ihrer Freundin einfach nicht
    antun.
    Carol erschrak, als sie plötzlich wieder
    vor dem Museum stand. Sollte sie noch ein-
    mal hineingehen? Nein, das würde sie nicht
    schaffen. All die schönen Erinnerungen an
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    Stanley wieder aufleben lassen? Nein, sie
    musste nach Hause. Schnellstens. Dort
    würde sie sich ein gutes Buch schnappen, vi-
    elleicht sogar eine Runde baden und ihre
    Sachen für die morgige Abreise packen. Sie
    würde zwar erst abends fliegen, aber so kon-
    nte sie sich wenigstens etwas ablenken. Mor-
    gen käme auch Deborah zurück. Kaum hatte
    Carol das gedacht, wallte ihr schlechtes
    Gewissen auf. Sie atmete tief durch und
    winkte den Kellner zum Bezahlen ihres Cap-
    puccinos heran.

    ***
»Du packst schon?«
    Carol zuckte zusammen und drehte sich
    zu Stanley um. Er stand im Türrahmen und
    beobachtete sie mit schiefgelegtem Kopf.
    Carol war erleichtert,

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