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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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stand auf, ging zur Tür und blieb dort noch einmal stehen: „Ruf ihn an. Sag ihm die Wahrheit. Er hat ein Recht, es zu erfahren.“
    Damit verließ sie das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    Melody schloss die Augen. Ruf Jones an.
    Der Klang seiner Stimme auf dem Band hatte alle möglichen Erinnerungen in ihr geweckt.
    Ihr war wieder eingefallen, wie sie unter seinem Hemd den Verband an seinem Oberarm entdeckt hatte. Plötzlich sah sie sich wieder in ihrem Hotelzimmer. Sie war dabei, ihm die schmucke weiße Uniform auszuziehen, und liebkoste dabei jeden Quadratzentimeter Haut mit den Lippen. Sie streifte ihm die Jacke ab, ließ das Hemd von seinen Schultern gleiten, schob es von seinen Armen, und da war es – ein großes Stück weißer Verbandgaze über einem „kleinen Kratzer“, den man ihm am Morgen im Krankenhaus genäht hatte.
    Als sie nicht lockerließ, erzählte er ihr schließlich, er hätte eine Stichwunde abbekommen, als er mit den Männern kämpfte, die er im Hangar des Luftwaffenstützpunktes überrascht hatte.
    Eine Stichwunde] Und er hatte es nicht für nötig gehalten, diese Verletzung Harvard oder Melody gegenüber zu erwähnen. Stattdessen hatte er die Wunde selbst verbunden, gleich vor Ort, und dann einfach vergessen.
    Als sie darum bat, sich die Verletzung ansehen zu dürfen, löste er den Verband und zeigte ihr mit einem Achselzucken und einem Lächeln die Naht. Keine große Sache.
    Wenn man davon absah, dass der „kleine Kratzer“ fast zwölf Zentimeter lang war, offenbar ziemlich tief ging und stark entzündet war. Aber auch das war in seinen Augen keine große Sache. Schließlich hatte der Arzt ihm ein Antibiotikum gegeben. Schon in wenigen Tagen würde alles wieder in Ordnung sein. Ach was, Tage – in wenigen Stunden.
    Er zog sie wieder auf sich und küsste sie mit einer Sanftheit, die bei einem so kräftigen Mann erstaunte, umschlang sie mit den Beinen und machte sich seinerseits daran, sie von ihrer Kleidung zu befreien.
    In diesem Moment wurde ihr unumstößlich klar, dass ihre Liebesaffäre nicht von Dauer sein konnte.
    Es war einfach ausgeschlossen, dass dieser unglaubliche Mann, für den es zum ganz normalen Alltag gehörte, Fremde aus einer Terroristenfestung zu befreien und in einem Messerkampf aufgeschlitzt zu werden, nicht binnen Kurzem das Interesse an der langweiligen kleinen Melody Evans verlieren würde.
    Zu ihm würde viel besser eine Frau passen, die etwas von Mata Hari hatte. Eine Frau, die mit ihm tauchen und Gleitschirm fliegen konnte. Eine starke, geheimnisvolle, draufgängerische Frau.
    Und zu Melody würde viel besser ein alltäglicher, durchschnittlicher Mann passen. Jemand, der einen Messerstich niemals vergessen würde. Jemand, dessen Abenteuerlust sich auf Rasenmähen beschränkte und auf die Fernsehübertragung des samstäglichen Footballspiels.
    Sie rollte sich auf ihrem Bett zusammen und starrte das Stück Papier an, das Brittany auf das Nachtschränkchen gelegt hatte.
    Es half alles nichts: Sie musste ihn anrufen.
    Wenn sie es nicht tat, würde er es noch einmal versuchen. Das war absolut sicher. Und damit würde sie riskieren, dass er Brittany an den Apparat bekam und sie ihm Melodys Geheimnis verriet.
    Melody atmete tief durch und griff nach dem Telefon.
    Cowboy saß im provisorischen Büro der Alpha Squad und versuchte, ein bisschen Arbeit zu erledigen.
    Sieben Tische – einer für jedes Mitglied der Einheit – standen kreuz und quer in einer Ecke der Wellblechbaracke, die ihnen vorübergehend als Basis diente. Hier sollten sie die Details eines Trainingsprogramms erarbeiten. Eines Programms, in dem sie ausnahmsweise nicht selbst trainiert wurden, sondern andere trainieren sollten. In wenigen Monaten würde man ihnen eine Gruppe Agenten der Federal Intelligence Commission, kurz FinCOM, aus Washington schicken. Sie sollten so gut wie möglich von der erfolgreichen Antiterrorarbeit von SEAL-Team Ten profitieren.
    Sie brauchten die Tische und Computer und all die Teile ihrer Ausrüstung, um ihre eigene Version des BUD/S-Trainings für die FinCOM-Agenten auszuarbeiten.
    Joe Catalanotto hatte seine Beziehungen spielen lassen, und sein Freund Admiral Mac Forrest hatte dafür gesorgt, dass Lieutenant Alan Francisco, einer der Top-Ausbilder, sie hier in Virginia treffen würde. Joe Cat hoffte, Frisco würde aus dem Sammelsurium aus Notizen und Trainingsvorschlägen, die sie bisher erarbeitet hatten, ein brauchbares Programm schmieden können.
    Frisco

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