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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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die an der Korkpinnwand neben dem Küchentelefon hing. „Ah, da ist sie ja. Und was Crashs Onkel angeht – wart’s einfach ab.“ Erwählte Vinces Nummer.
    Sie lachte ungläubig. „Jones! Sag’s mir!“
    „Hallo, Vince“, sprach er ins Telefon. „Hier ist Jones. Du weißt schon, von den Schwestern Evans nebenan. Ich habe gehört, was Andy heute Abend angestellt hat. Ist er zu Hause?“
    „Er hockt wahrscheinlich in seinem Zimmer – mit Hausarrest für eine Woche – und schreibt am Aufsatz: ‚Warum ich kein Bier trinken soll‘“, sagte Melody und verdrehte die Augen. „Vince hat das Herz am rechten Fleck, aber irgendwas sagt mir, dass solche Aufsätze keinen Eindruck auf einen Jungen wie Andy Marshall machen.“
    Jones lächelte ihr zu und legte die Hand auf die Sprechmuschel. „Du hast recht“, flüsterte er und schüttelte den Kopf, während er Vince lauschte, der ihn über die Ereignisse des Abends und die wirkungslose Strafarbeit aufklärte.
    „Ja“, sagte Jones ins Telefon. „Schon klar, dass er Hausarrest hat, Vince, aber ich glaube, ich weiß, wie man sicherstellen kann, dass er nicht wieder trinkt. Zumindest nicht, bis er alt genug ist, um mit Alkohol umgehen zu können.“ Er lachte. „Du hast also schon von der Methode gehört? Tja, einer meiner Freunde erzählte mir, dass er als Junge … Ja … Ja, das verstehe ich. Das Jugendamt wäre bestimmt nicht einverstanden, wenn ihr als seine Pflegeeltern … Ich bin aber nicht sein Pflegevater, also …“ Er lachte erneut.
    Wie er da stand, gegen die Küchenarbeitsplatte gelehnt, den Telefonhörer unters Kinn geklemmt, erinnerte er Melody an Paris. Genauso hatte er im Hotelfoyer gestanden, gegen den Empfangstresen gelehnt, wenn er einen Anruf entgegennahm. Mit dem Unterschied, dass er eine Uniform der US Navy trug, fließend Französisch sprach und sie während des ganzes Gesprächs mit glühenden Blicken bedachte.
    Auch jetzt war die Glut in seinen Augen zu spüren, aber sie war gebändigt durch große Zurückhaltung und Vorsicht. In Paris war ihnen nicht im Entferntesten der Gedanke an eine ungewollte und ungeplante Schwangerschaft in den Sinn gekommen. Aber hier in Appleton wurden sie ständig damit konfrontiert, dass sie einen Fehler begangen hatten, weil die Konsequenz ihrer Sorglosigkeit sie sehr offensichtlich und permanent begleitete.
    Obwohl er sich intensiv bemühte, ihr etwas vorzumachen: Melody wusste doch ganz genau, dass Jones sie nicht wirklich heiraten wollte.
    „Okay“, sagte er jetzt in den Hörer. Seine leicht gedehnte Sprechweise jagte ihr immer noch wohlige Schauer über den Rücken. „Das wäre großartig. Jetzt ist die beste Gelegenheit, also schicken Sie ihn bitte rüber zu uns.“ Er legte auf. „Andy kommt.“
    Melody schob alle anderen Gedanken beiseite. „Was hast du vor?“
    Jones lächelte. „Wirst du schon sehen. Ich erzähle es dir, wenn ich es auch Andy sage. Auf die Weise sind wir als guter Bulle, böser Bulle überzeugender.“
    „Herrgott noch mal, Jones …“
    Sein Lächeln wurde zu einem frechen Grinsen. „Ich dachte immer, schwangere Frauen wären ganz besonders geduldig.“
    „Ach ja? Dann bist du schief gewickelt. Mit Unmengen ungewohnter Hormone im Blut neigt man eigentlich eher dazu, Amok zu laufen.“
    „In einem der Bücher stand, dass die meisten Frauen während ihrer Schwangerschaft von tiefem inneren Frieden erfüllt sind.“
    „Irgendwie hab ich davon nichts abbekommen“, erwiderte Melody.
    Jones öffnete die Tür zur Speisekammer. „Ich bin jederzeit bereit, dir den Rücken zu massieren. Du brauchst mir nur Bescheid zu sagen.“
    Ihre Augen wurden schmal. „Hey, du hast mir versprochen …“
    „Ja, und es tut mir leid. Bitte entschuldige.“ Er schaltete das Licht in der Speisekammer ein. „Habt ihr Bier, das nicht im Kühlschrank steht?“
    „Ja, Brittany bewahrt die Flaschen da unten auf, im untersten Regalfach“, erklärte Melody. „Warum fragst du?“
    „Ah ja, hier ist es.“ Er drehte sich mit einem Sechserpack in der Hand um. „Schön warm, da ist der Geschmack … sehr viel intensiver. Sag deiner Schwester, dass ich die Flaschen ersetze. Aber im Moment braucht Andy das Bier dringender als sie.“
    „Andy braucht …? Jones, was hast du vor?“
    „Wir gehen am besten nach draußen auf die Veranda.“ Er betätigte die Lichtschalter neben der Küchentür, bis er den richtigen für die Verandabeleuchtung gefunden hatte. „Das wird eine ziemliche Schweinerei

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