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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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wusste genau, was in Andy vorging. Im Moment war ihm alles, aber wirklich alles willkommen, sofern es ihn nur für eine Weile von dem Zwang befreite, das schreckliche Bier zu trinken.
    Cowboy hörte Melody ungläubig lachen, als er sich vorbeugte, um Andy Feuer zu geben. „Großer Gott!“, sagte sie. „Ich fasse einfach nicht, dass ich hier sitze und einem Kind Bier und Zigaretten anbiete.“
    Andy konnte nicht dagegen protestieren, dass sie ihn als Kind titulierte. Er hatte einmal kräftig an der Zigarette gezogen und hustete sich jetzt die Seele aus dem Leib.
    Cowboy reichte ihm die Bierflasche. „Hier, nimm einen Schluck, das hilft vielleicht.“
    Er wusste verdammt genau, dass es nicht helfen würde, ganz im Gegenteil. Es diente nur dazu, dass Andy noch ein bisschen grüner im Gesicht wurde.
    „Ich kann … nicht mehr trinken“, keuchte er, als er endlich wieder Luft bekam.
    „Machst du Witze?“, fragte Cowboy. „Du musst diese Flasche austrinken und dann noch vier weitere. Das war abgemacht. Schon vergessen?“
    „Vier weitere?“ Andy verzog das Gesicht, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.
    Cowboy öffnete die nächste Flasche. „Vier weitere.“
    Melody legte ihm die Hand auf den Arm. „Jones, er ist noch ein Kind …“
    „Genau darum geht es.“ Er senkte die Stimme und beugte sich zu ihr hinüber, damit Andy nicht verstand, was er sagte. „Er ist noch ein Kind – das mit Oberstufenschülern herumhängen will, die selbst noch zu jung sind, um Alkohol zu trinken. Wenn diese Kinder sich nach Einbruch der Dunkelheit im Steinbruch herumtreiben, sollten sie nüchtern sein, nicht besoffen.“ Er wandte sich an Andy. „Du hast noch nicht mal drei Flaschen geleert. Mach zu, Marshall.“
    Melodys Finger krampften sich um seinen Arm. „Aber er ist …
    „… kurz davor, eine sehr wichtige Lektion zu lernen“, unterbrach Cowboy sie. „Ich will nicht, dass er aufhört, bevor er aufhören muss. Glaub mir, das dauert jetzt nicht mehr lange.“ Sie setzte zum Protest an, aber er legte seine Hand auf die ihre. „Honey, ich weiß, du findest das schrecklich, aber denk mal darüber nach, was die Alternative sein könnte: Stell dir vor, wie du dich erst fühlen würdest, wenn wir dieses Genie hier eines Morgens aus dem Steinbruch fischen müssten, weil er in der Nacht zuvor betrunken hineingestolpert und ertrunken ist.“
    Ihr waren solche furchtbaren Konsequenzen noch gar nicht in den Sinn gekommen, und er sah den Schrecken in ihren Augen. Sie war ihm nahe genug, dass er die Sommersprossen auf ihrer Nase zählen konnte, nahe genug für einen Kuss …
    Offenbar waren ihre Gedanken in eine ähnliche Richtung geschweift, denn sie richtete sich hastig auf und entzog ihm ihre Hand.
    Sie hatte ihn berührt. Er sah, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, als ihr das klar wurde. All das Gerede, dass er sich von ihr fernhalten solle – und jetzt konnte sie die Finger nicht von ihm lassen.
    „Entschuldige“, murmelte sie.
    „Ich weiß, dass das eben nichts mit uns beiden zu tun hatte“, beruhigte er sie rasch. „Das war deiner Sorge um Andy zuzuschreiben. Ich habe es nicht falsch verstanden, also mach dir keine Sorgen, in Ordnung?“
    Noch bevor sie antworten konnte, sprang Andy vom Tisch auf und stürzte sich in die Büsche.
    Cowboy stand auf. „Geh ins Haus, Mel. Ich kümmere mich ab sofort allein um ihn. Zuschauer kann er jetzt sowieso nicht gebrauchen. Wir wollen doch nicht, dass sein männlicher Stolz gänzlich den Bach runtergeht.“
    Andy übergab sich geräuschvoll ein zweites Mal. Melody zuckte zusammen, stand auf und wandte sich zur Küchentür. „Ich schätze, ich sollte reingehen, bevor ich mich ihm aus lauter Sympathie anschließe.“
    „Oh, verdammt, es tut mir leid. Daran, dass das passieren könnte, habe ich überhaupt nicht gedacht.“
    „Es war ein Scherz. Ein schlechter, zugegebenermaßen, aber …“ Sie lächelte ihn an. Es war nur ein leichtes Lächeln, aber immerhin. Sein Herz machte einen Freudensprung, als er es sah. „Bist du sicher, dass ich dir nichts bringen soll? Ein Handtuch, einen nassen Waschlappen?“
    „Nein, danke. Ich habe noch ein Handtuch in meinem Zelt. Zusätzliche Schmutzwäsche kannst du doch auch nicht gebrauchen.“ Ein Scherz. Sie hatte einen Scherz gemacht! Er hatte es geschafft, dass sie sich in seiner Gegenwart so weit entspannen konnte, um Scherze zu machen. „Geh nur. Ich kümmere mich um Andy. Wir sehen uns später.“
    Sie zögerte einen

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