Cowboy - Riskanter Einsatz
verschluckte sich fast vor Lachen. „Du meine Güte, was für ein Gedanke!“
„Na hör mal! Du und Brittany, ihr seid nicht aus dem Nichts entstanden. Eltern sind auch nur Menschen.“ Er lächelte. „Obwohl ich zugeben muss, dass die Vorstellung von meiner Mutter und dem Admiral zusammen im Bett mich schaudern lässt.“
Melody kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe, während sie ihn musterte. „Wie kommt es eigentlich, dass jede unserer Unterhaltungen irgendwann beim Thema Sex landet?“
„Vielleicht liegt das daran, dass ich seit über sieben Monaten keinen mehr hatte“, gab er zu. „Ich denke sozusagen ständig daran.“
„Das ist nicht dein Ernst!“ Sie war schockiert.
Cowboy zuckte die Achseln. Er hielt das eigentlich nicht für so eine besondere Sache. „Möchtest du, dass ich dir eine Limo hole oder irgendwas anderes, was deinen Magen beruhigt?“
Melody ließ sich nicht ablenken. „Du willst mir allen Ernstes weismachen, dass du seit Paris nicht mehr …? Nicht ein einziges Mal?“
„Nein.“ Allmählich geriet er in Verlegenheit. Er stand auf. „Was hältst du davon, wenn ich uns beiden eben schnell ein Gingerale besorge?“
„Jones, warum ?“ Sie starrte ihn aus geweiteten Augen an. „Ich glaube einfach nicht, dass du keine Gelegenheit hattest. Ich meine …“ Sie lachte nervös auf. „Ich hab doch oft genug gesehen, wie Frauen auf dich reagieren.“
Cowboy seufzte und setzte sich wieder. Er hätte wissen müssen, dass sie das Thema nicht einfach auf sich beruhen lassen würde. „Ja, du hast schon recht. In irgendeiner der diversen Bars, in denen ich in den letzten Monaten war, hätte ich garantiert irgendein Mädchen aufreißen können.“ Er begegnete ihrem Blick. „Aber ich wollte nicht irgendein Mädchen. Ich wollte dich“, vollendete er mit einem schiefen Lächeln. Verdammt, jetzt hatte er ihr viel mehr verraten, als er wollte. „Merkwürdig – wo meine Gefühle für dich doch nur auf Lust und Erleichterung basieren, findest du nicht?“
Verwirrung zeigte sich in ihren Augen, während sie versuchte zu verarbeiten, was er ihr gerade erzählt hatte. Er wollte, dass sie ihn in die Arme schloss, die Wahrheit akzeptierte, zugab, dass er recht hatte. Dass mehr zwischen ihnen war als bloßes körperliches Verlangen. Er wollte, dass sie ebenfalls flüsternd eingestand, sie habe nach ihm keinen anderen Mann gehabt. Er konnte sowieso nicht glauben, dass es einen anderen gegeben hatte. Aber er wusste es nicht sicher. Und er wollte es aus ihrem Mund hören.
Vor allem aber wollte er, dass sie ihn küsste.
Sie tat es nicht.
Also tat Cowboy das Zweitbeste: Er beugte sich vor und küsste sie.
Sie wich nicht aus, also küsste er sie noch einmal, eroberte ihren Mund, zog sie enger in seine Arme und legte die Hand fest auf ihren prallen Leib. Sie war so süß, ihre Lippen so weich. Er spürte, wie er zerfloss, wie seine Muskeln vor Verlangen erschlafften, wie neue Hoffnung ihn erfüllte.
Er würde doch eine zweite Chance bekommen, sie zu lieben. Vielleicht schon bald. Vielleicht – bitte, bitte! – schon heute.
„Ich habe davon geträumt, dich so zu küssen“, flüsterte er und hob den Kopf in der Hoffnung, in ihren Augen möge sich dasselbe atemlose Verlangen spiegeln, das er empfand.
Sie war außer Atem, das schon, aber als er sich wieder über sie beugte, um sie erneut zu küssen, hielt sie ihn zurück. „Gott, du bist wirklich gut, weißt du das?“
„Ich bin was?“ Aber er hatte die Frage noch gar nicht ganz über die Lippen gebracht, da wurde ihm klar, was sie meinte. Melody glaubte, dass alles, was er sagte und tat, nur Teil seines raffinierten Planes waren, sie zu verführen.
In gewissem Sinne hatte sie recht. Zugleich aber hatte sie auch unrecht. Es war mehr als das, viel mehr.
Er wollte widersprechen, aber im selben Moment fühlte er es. Unter seiner Hand bewegte sich Melodys Baby. Sein Baby.
„Oh, mein Gott“, sagte er und starrte sie mit offenem Mund an. Sein Kopf war plötzlich wie leer gefegt. „Mel, ich habe gespürt, wie er sich bewegt!“
Sie lachte über seinen verwirrten Gesichtsausdruck. Der Vorwurf, den sie ihm eben noch gemacht hatte, war vergessen. Sie nahm seine Hand und legte sie seitlich an ihren Bauch. „Hier, fühl mal hier“, sagte sie, „das ist ein Knie.“
Es war erstaunlich. Ein kleiner harter Knoten stach ganz leicht aus der weichen Rundung ihres Bauches hervor. Das war sein Knie, das Knie ihres Babys.
„Er hat ein Knie“,
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