Cowboy - Riskanter Einsatz
hauchte Cowboy, „oh Gott.“
Bis jetzt hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, dass sein Baby ein wirklicher Mensch war, mit Knien, Ellenbogen, Armen und Beinen. Aber dieses Kind hatte tatsächlich ein Knie.
„Hier.“ Melody legte seine zweite Hand auf die andere Seite ihres Bauches. „Das ist sein Kopf, genau da.“
Im selben Moment drehte sich das Baby, und Cowboy fühlte Bewegung unter seinen Händen. Das war nicht Melody, die das tat. Das war … jemand anderes. Jemand, der noch nicht existiert hatte, als er und Melody im Flugzeug nach Paris einander liebten. Er fühlte sich atemlos und völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Erst jetzt war ihm wirklich bewusst geworden, was geschah, und das warf ihn erneut fast um.
„Unheimlich, mmh?“, flüsterte Melody.
Er schaute ihr in die Augen und nickte: „Ja.“
„Na endlich“, sagte sie und lächelte ein wenig traurig. „Endlich bist du mal ehrlich.“
„Ich habe bisher eigentlich noch nie ein echtes Baby gesehen, weißt du. Außer auf Fotos und in Filmen“, gab Cowboy zu. Er fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trockenen Lippen. „Und du hast recht. Der Gedanke, dass es ein Baby gibt, das zu mir gehört, jagt mir eine Heidenangst ein.“ Das Baby bewegte sich erneut unter seinen Händen, und er musste unwillkürlich lächeln. „Gott, das ist ja so cool!“ Er lachte verwundert. „Er schwimmt da drin herum, richtig?“
Sie nickte.
Er berührte sie noch immer, aber das schien sie nicht zu stören. Er wünschte sich, sie wären allein und ungestört in ihrer Küche statt hier in aller Öffentlichkeit auf einer Bank vor der Leihbibliothek.
Ihre Lider schlössen sich wieder, und er wusste, dass sie es genoss, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren.
„Ich weiß, was du denkst“, sagte sie plötzlich, öffnete die Augen und sah ihn an. „Du glaubst, du hast gewonnen, aber das stimmt nicht. Ich bin genauso stur wie du, Jones.“
Er lächelte. „Nun ja, eins steht unumstößlich fest: Ich gebe nicht auf, und ich verliere nicht. Also bleibt nur noch eine Möglichkeit: Ich gewinne.“
„Vielleicht gibt es einen Weg, auf dem wir beide gewinnen können.“
Er fasste sie fester, beugte sich wieder über sie und rieb seine Nase an ihrem Hals. „Natürlich gibt es den. Dazu müssen wir nur zurück zu deinem Haus und uns noch einmal sechs Tage in deinem Schlafzimmer einschließen.“
Melody befreite sich aus seiner Umarmung. „Ich meinte das ernst.“
„Ich auch.“
Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. „Jones, was hältst du davon, dass ich dich als Vater des Kindes anerkenne und dir Besuchsrecht einräume?“
„Besuchsrecht?“, fragte er ungläubig. „Du willst mir erlauben, das Kind zwei oder drei Mal im Jahr zu besuchen, und ich soll glauben, damit hätte ich gewonnen?“
„Es wäre ein Kompromiss“, erwiderte sie. Ihre blauen Augen blickten tiefernst. „Und er würde mir auch nicht unbedingt Spaß machen. So viel zu dem sauberen Schnitt, auf den ich gehofft hatte. Und stell dir vor, wie schrecklich das erst für den Mann sein wird, den ich irgendwann heiraten werde, wenn du zwei oder drei Mal im Jahr aufkreuzt und deine gewaltigen Muskeln spielen lässt.“
Cowboy schüttelte den Kopf. „Kommt nicht infrage. Ich bin der Vater des Babys. Und der Vater eines Kindes sollte mit der Mutter dieses Kindes verheiratet sein.“
Melodys Augen sprühten Funken. „Zu dumm, dass du auf dem Flug nach Paris etwas weniger moralische Bedenken hattest. Wenn ich mich recht entsinne, war damals keine Rede von Heiraten. Da hast du den Mund nur aufgemacht, um mir zu sagen, wie und wo ich dich anfassen soll und wie wir uns in der engen Bordtoilette am Geschicktesten unserer Kleider entledigen.“
Er konnte sein Lachen nicht unterdrücken. „Vergiss nicht die dreieinhalbsekündige Diskussion über unseren eklatanten Mangel an Kondomen.“
Sie runzelte die Stirn. „Das ist nicht lustig.“
„Es tut mir leid. Und du hast recht: Ich habe eine äußerst ungünstige Zeit gewählt, um mich der moralischen Mehrheit anzuschließen.“ Er nahm ihre Hand und verflocht zärtlich ihre Finger miteinander. „Aber, Honey, ich kann nichts für meine Gefühle. Und ich habe das Gefühl – besonders nachdem ich heute Morgen etliche Stunden mit Andy verbracht habe – ‚dass es unsere Pflicht ist, zum Besten des Babys wenigstens den Versuch zu wagen, eine funktionierende Ehe zu führen.“
„Warum?“ Sie drehte sich leicht, um ihn anzusehen,
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