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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Geld, um sich was zu essen zu kaufen, aber im Busbahnhof ist es warm und trocken. Er kann notfalls die ganze Nacht dort verbringen. Er kann sogar auf einer der Bänke schlafen, wenn er so tut, als warte er auf einen Bus.“
    Sie musterte ihn aufmerksam im schattigen Dämmerlicht des Wagens, als er die Handbremse anzog und den Motor ausschaltete. „Du klingst, als würdest du aus Erfahrung sprechen.“
    Cowboy schaute ihr in die Augen. War es wirklich schon eine Million Jahre her, seit sie einander angelächelt hatten? Es fühlte sich jedenfalls so an. Die Fahrt von Massachusetts hierher war weitgehend schweigend verlaufen. Tatsächlich war dieser ganze Tag der deprimierendste gewesen, den er bisher je erlebt hatte. „Mir scheint, du kennst mich ein bisschen zu gut.“
    „Wie oft genau bist du von zu Hause fortgelaufen, als du noch ein Kind warst?“
    „Ich weiß nicht – ich habe den Überblick verloren. Dummerweise hat mich nie jemand wirklich vermisst. Deshalb habe ich es irgendwann aufgegeben wegzulaufen. Ich kam zu dem Schluss, meinen Eltern stärker auf die Nerven gehen zu können, wenn ich blieb.“
    Melody veränderte ihre Sitzhaltung. „Aber mit sechzehn bist du wieder weggelaufen, richtig? Du hast mir erzählt, du hättest ein Rodeo besucht und wärst nie wieder nach Hause gegangen.“
    „Da bin ich nicht weggelaufen. Da war ich erwachsen und habe mein Elternhaus verlassen.“ Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Na ja, wohl nicht ganz erwachsen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das bis heute geschafft habe.“
    „Ich finde, du bist großartig zurechtgekommen.“ Ihre Augen wirkten weich im rasch schwindenden Abendlicht. Cowboy wusste mit plötzlicher Gewissheit, dass er sich nur vorzubeugen brauchte, und sie würde sich von ihm küssen lassen. Trotz allem, was sie über Missverständnisse und Fehler gesagt hatte, würde es ihn nur geringe Mühe kosten, und sie wäre sein.
    Er wurde einfach nicht klug aus ihr. Wenn Andy tot gewesen wäre, sowieso, aber auch wenn der Junge noch am Leben war: Cowboy hatte doch zur Genüge bewiesen, dass er mit Kindern nicht verantwortlich umgehen konnte! Das ergab keinen Sinn! Er hatte alles vermasselt – und jetzt bekam er das Mädchen? Eigentlich müsste sie jetzt doch noch mehr auf Distanz zu ihm zu gehen. Cowboy verstand die Welt nicht mehr.
    Es sei denn … Vielleicht beruhte ja doch alles auf Trost, auf geteiltem Leid – oder auf geteilter Hoffnung. Oder, zur Hölle noch mal, er bildete sich das alles nur ein. Das würde er bald herausfinden – wenn er sie nämlich noch einmal küsste, wenn seine Lippen ihre berührten und …
    Es war verrückt. Die ganze Zeit war er bereit gewesen, nahezu alles zu riskieren, nur um eine Chance zu bekommen, diese Frau in die Arme zu schließen und sie hingebungsvoll zu küssen. Aber jetzt, wo er sich nichts sehnlicher wünschte, als ihre Arme um sich zu spüren, musste er sich das Vergnügen versagen. Sie waren hierhergekommen, um Andy zu finden. Er sollte jetzt nach dem Jungen suchen und nicht Melody küssen.
    Aber, bei Gott, wie sehr er sich wünschte, sie zu küssen! Er ertrank im blauen Ozean ihrer Augen, fragte sich, wie viel Trost sie ihm gewähren würde, wie viel Trost sie von ihm akzeptieren würde …
    „Wir trödeln rum“, sagte sie und brach damit den Bann. „Wir sollten endlich reingehen.“
    Cowboy nickte und bemerkte, dass seine Knöchel weiß waren, so fest hielt er das Lenkrad umklammert. Er löste seine Finger. „Ich weiß.“ Er versuchte tatsächlich, Zeit zu schinden. Die Wahrheit war: Er hatte Angst, den Busbahnhof zu betreten und feststellen zu müssen, dass seine Ahnung ihn getrogen hatte. Er hatte Angst, die ganze Fahrt könnte nur aus Wunschdenken geboren sein. Und dass Andy doch am Grund des Steinbruchs lag.
    Melody löste ihren Sicherheitsgurt. „Ich gehe rein. Du wartest hier.“
    Cowboy schnaubte empört. „Kommt gar nicht infrage.“
    Er half ihr aus dem Auto, und als er die Tür hinter ihr zuschlug, hielt sie seine Hand fest. Seitdem er ein SEAL war, hatte er schon eine Menge schwieriger Missionen hinter sich gebracht. Aber diese war die erste, bei der ihm jemand die Hand hielt. Und so merkwürdig es auch war – er war froh darüber, froh, dass sie da war.
    „Bitte, lieber Gott, lass ihn hier sein“, murmelte sie, als sie auf die Tür zugingen.
    „Wenn er da ist“, sagte Cowboy, „dann tu mir bitte einen Gefallen: Halt mich davon ab, ihn umzubringen.“
    Sie drückte

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