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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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bewaffnete kippot srugot – landete am 12. Juni um 2 Uhr morgens auf dem Flughafen in der Nähe von Baku in Aserbeidschan. Der Pilot, ein alter Freund Olams aus seiner Zeit beim Sajeret Matkal , rollte das Flugzeug zu einem leeren Hangar. Dort trafen sie sich mit einem anderen von Olams ehemaligen Kameraden, der inzwischen als Mossad-Agent für die Geheimdienstoperationen in dieser Region verantwortlich war. Als David seine Überraschung zu erkennen gab, dass Loebner so viele nützliche Kontakte hatte, erklärte Olam ihm, dass der Sajeret Matkal eine Art Bruderschaft war. Veteranen des Elitekommandos besetzten einflussreiche Positionen in israelischen Ministerien und Geheimdiensten. Im Lauf der Jahre, sagte Olam, hätte er seinen alten Kollegen viele Gefälligkeiten erwiesen, und jetzt zahlten sie ihm diese zurück.
    In dem Hangar verließ Olams Team das Flugzeug und stieg in einen kleinen Bus um. Sie verließen den Flughafen ohne Probleme – der Mossad-Agent hatte die zuständigen Aserbeidschaner bereits im Vorfeld geschmiert –, und der Bus fuhr nach Pirallahi, ein trostloses Erdöllager am Kaspischen Meer. Als sie das Ufer erreichten, ließ Olam alle aussteigen, und dann gingen sie in der Dunkelheit hinter ihm her zu einem baufälligen hölzernen Landungssteg. Am Ende des Stegs lag ein rostiger Fischdampfer, der einen hohen Mast vorn am Bug und ein zweistöckiges Deckshaus am Heck hatte. Ein Dutzend weitere kippot srugot , die mit einem früheren Flug nach Aserbeidschan gekommen waren, befanden sich bereits auf dem Dampfer. Sobald alle an Bord waren, startete Olam die Schiffsmotoren, und innerhalb weniger Minuten glitten sie über das Binnenmeer. David lehnte sich gegen die Reling, während sie nach Osten in Richtung Turkmenistan fuhren.
    Das Deckshaus hatte zwei Kabinen, eine kleine, die für den Kapitän des Schiffs gedacht war, und eine viel größere für die Mannschaft. Olam wies die kleinere Kabine Lucille und Monique zu, und alle anderen stiegen in die Kojen des größeren Raums. David streckte sich in einer der oberen Kojen aus und schloss die Augen. Erschöpft, wie er war, schlief er fast sofort ein, aber während er langsam in den Schlaf glitt, sah er einen langen silbernen Zylinder vor sich, der auf der Seite lag wie eine Kanone. Seine Außenhaut glänzte im Neonlicht. Während er in Bewusstlosigkeit versank, erkannte er, dass es sich um den Röntgenlaser handelte. Die russische Kopie von Excalibur wartete in dem turkmenischen Lager auf der anderen Seite des Meeres auf sie.
    David war so müde, dass er zwölf Stunden hätte durchschlafen können, aber um sieben Uhr morgens erwachte er durch den Klang unmelodischen Singsangs. Olams Männer standen in einem Kreis und wiegten sich auf ihren Füßen hin und her, während sie aus ihren Gebetbüchern lasen. Mehrere Minuten lag David mit einem offenen Auge in seiner Koje und schaute den kippot srugot heimlich beim Beten zu. Während ihre Stimmen sich in dem Singsang hoben und wieder senkten, fragte er sich, was Olam ihnen über das universale Programm gesagt hatte.
    In gewisser Weise war das Programm eine Bestätigung ihres Glaubens: Die Frommen waren immer davon überzeugt gewesen, dass Gott einen Plan für die Welt hatte, und jetzt konnten sie Seine tatsächlichen Instruktionen sehen, geschrieben in der göttlichen Sprache des Quantencodes. Aber zumindest für David war immer noch nicht klar, wer genau das Ding geschrieben hatte. Wie Monique bemerkt hatte, hätte das universale Programm sich von selbst entwickeln können, aus der Beliebigkeit zu Beginn der Zeit entstehen und bis auf den heutigen Tag einfach aus dem Grund fortbestehen können, weil es widerstandsfähiger war als alle Alternativen. Also blieb der Glaube eine Entscheidung oder vielleicht genauer: eine Vorliebe, und David war eifersüchtig auf diese kippot srugot , die mit der Vorliebe für den Glauben gesegnet waren. Einen Moment lang sehnte er sich danach, sich zu ihnen zu gesellen, sich ein Gebetbuch zu schnappen und eine Hymne an den Allmächtigen anzustimmen. Aber das Gefühl hielt nicht lange vor. Die Gebete gingen immer weiter, und nach einer Weile verlor David das Interesse. Er zog sich leise an und schlüpfte aus der Kabine.
    An Deck blendete ihn das Licht der Morgensonne. Das Kaspische Meer war still, seine graue Oberfläche nur hie und da von Bohrtürmen und Fahrwassertonnen durchbrochen. Das Schiff roch stark nach Sardellen, und weil es sich dabei nicht um Davids Lieblingsaroma

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