Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
Vom Netzwerk:
verdorben, und dieser Fehler war die Dimension der Zeit, die der Ursprung des Übels, der Sünde und des Todes war. Indem sie die unendlichen Möglichkeiten der Zukunft in Aussicht stellte, zerstörte die Zeit die Vollkommenheit, ganz wie Adam das Paradies zerstört hatte, als er sich dafür entschied, die Frucht vom Baum der Erkenntnis zu essen. Aber jetzt stand die Erlösung kurz bevor, und die Wahren Gläubigen würden den Fehler korrigieren. Sie würden die Dimension der Zeit eliminieren und Gottes Reich unveränderlich und immerwährend machen.
    Cyrus wickelte das Kopftuch ab, damit er dem Allmächtigen von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten konnte. »O Herr«, flüsterte er. »Mach, dass mein Wille stark bleibt. Mach, dass ich von der Sündhaftigkeit dieser Welt nicht abgelenkt werde, während wir uns dem Ende nähern. Mach, dass ich nur an Dich denke. Bald werde ich Deine Untertanen in das Himmelreich führen, und unsere wiederauferstandenen Gedanken werden für immer mit Deinen verschmelzen. Deine Schöpfung wird ein makelloser Edelstein sein, der im Segen des Ewigen Lebens eingelassen ist! Vom Anfang bis zum Ende, von Alpha bis Omega!«
    Er betete noch mehrere Minuten weiter, während seine Hand auf der Stahlsäule ruhte, die in den Himmel zeigte. Als er die Augen aufschlug, sah er General McNair vor sich stehen, der den Kopf gesenkt hielt und geduldig darauf wartete, dass er sein Gebet beendete.
    »Ah, Samuel!«, rief Cyrus. »Hast du mit mir gebetet?«
    »Ja, Bruder«, erwiderte der General und hob den Kopf. Sein Gesicht war lang und schmal, aber seine Augen waren von einem strahlenden Blau. »Wie es im Buch Ruth heißt: Wohin du gehst, dahin gehe auch ich .«
    Cyrus trug sein Kopftuch nicht, aber das spielte keine Rolle. McNair hatte Cyrus’ abstoßendes Gesicht viele Male zuvor gesehen. Die beiden Männer kannten sich seit fünfundzwanzig Jahren. Wichtiger noch war, dass McNair und sein Kommandotrupp der Special Forces Cyrus aus der Höhle unterhalb des Berges Gazarak gerettet hatten, nachdem er drei Tage von Satans Fußtruppen gefoltert worden war. Der General hatte Cyrus’ Erniedrigung und Entstellung gesehen, aber der Anblick hatte ihn nicht zusammenzucken lassen. Stattdessen hatte er das Band zwischen ihnen fester werden lassen.
    »Dies ist ein glorreicher Augenblick«, frohlockte Cyrus. »Nach all unseren jahrelangen Bemühungen stehen wir vor der Tür des Herrn! Bald werden wir in Sein gesegnetes Gesicht sehen!«
    McNair nickte. »Ja, Bruder, ich sehne mich danach, Ihn zu sehen.« Seine Stimme war inbrünstig, aber er wollte Cyrus nicht in die Augen sehen. Er leckte sich immer wieder über die Lippen und öffnete und schloss die Hände. Seine Kampfuniform roch stark nach Schweiß.
    »Was ist los, Samuel? Du siehst beunruhigt aus.«
    McNair blieb still. Obwohl er den Ruf hatte, einer der härtesten Generale der US Army zu sein, war er in Cyrus’ Anwesenheit oft unschlüssig. Er hatte mehr als jeder andere Wahre Gläubige dazu beigetragen, den Weg für Gottes Ewiges Reich zu bereiten, und trotzdem brauchte er ständige Bestätigung.
    Cyrus lächelte. »Hast du Zweifel?«, fragte er. »Was dein Opfer betrifft?«
    Der General schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein, Bruder. Nicht den geringsten Zweifel.«
    »Dann machst du dir vielleicht Sorgen wegen deiner Soldaten? Vielleicht, weil sie nicht wissen, was mit ihnen geschieht?«
    McNair schüttelte den Kopf erneut. »Nein, es ist besser so. Die Last der Entscheidung wäre zu groß gewesen, deshalb habe ich sie für sie getroffen. Ich kann mir keinen schöneren Einsatz für meine Männer vorstellen, als das Tor zu Gottes Reich aufzustoßen.« Er ballte die rechte Hand zur Faust und hielt sie hoch. Dann fiel der Arm zur Seite und klatschte gegen seine Uniformhose. »Aber je näher wir ihm kommen, desto mehr Sorgen mache ich mir. Meine Vorgesetzten beobachten mich genau. Und die Stabschefs wollen jede Stunde über Cobra auf den letzten Stand gebracht werden. Mein Glaube ist immer noch felsenfest, Bruder, aber ich mache mir Sorgen, dass die Ungläubigen unsere Operation entdecken und ihr ein Ende setzen werden.«
    »Bleib gelassen, Samuel.« Cyrus legte McNair die Hand auf die Schulter. »Du musst immer daran denken, dass Gott auf unserer Seite ist. Hat Er uns nicht alles gegeben, was wir brauchen?« Er wies mit der Hand auf die Röhre, die mitten im Zelt stand. »Selbst die Ungläubigen in Washington spielen ihre Rolle und befördern die Pläne

Weitere Kostenlose Bücher