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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Was hat Steele genau gesagt?«
    »Nun ja, wir hatten nicht die Möglichkeit, lange miteinander zu reden. Er sagte, die Beeinträchtigung sei von dem Atomtestgelände ausgegangen und habe die Dimensionen von Raum und Zeit zerfetzt, während sie sich nach außen bewegte. Und er entdeckte sie mit einem Instrument, das er als Caduceus-Anordnung bezeichnete, was ein merkwürdiger Name für ein physikalisches Experiment ist. Ein Caduceus ist das Symbol mit den sich windenden Schlangen, das man normalerweise an Krankenhäusern und Arztpraxen sieht.«
    Monique schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie von diesem Instrument gehört. Jacob hat in keiner seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen darüber geschrieben. Es muss etwas Neues sein.«
    »Sonst noch was?«, fragte Lucille.
    David suchte in seinem Gedächtnis nach den genauen Worten, die Jacob gebraucht hatte. »Er sagte, die Beeinträchtigung sei wie ein Riss im Stoff der Wirklichkeit gewesen, ein Bruch in der Kontinuität des Universums. Und es habe sich gezeigt, dass jemand sich vorsätzlich an der Raumzeit zu schaffen mache.«
    Lucille schrieb noch ein paar Worte flüchtig in ihr Notizbuch. »Sie haben gesagt, es sei zur selben Zeit geschehen wie der iranische Atomversuch, richtig? Dann war es also wie eine Druckwelle von der Explosion?«
    Monique machte einen Schritt nach vorn. Physikalische Probleme konnte sie besser als David erklären. »Es war nicht nur eine Explosion. Im Universum kommt es die ganze Zeit zu großen Explosionen, Novas und Supernovas und Gammastrahlenausbrüche, die Billionen Mal stärker sind als Atombomben. Die Energie, die sie freisetzen, kann die Form der Raumzeit verändern, aber keins dieser Ereignisse kann den Stoff zerreißen.« Sie schüttelte wieder den Kopf. »Nein, um das zu tun, müsste man die Einheitliche Theorie kennen. Die Theorie ist so etwas wie die Blaupausen für das Universum – sie zeigt die ganze Struktur der Raumzeit. Und wenn man die Blaupause hat, kann man sehen, wie man die Struktur ändert.« Während sie sprach, wies sie auf die Wände des Vernehmungsraums. Während ihrer Vorlesungen in Pupin Hall hatte David sie das ebenfalls tun sehen. »Das ist vor zwei Jahren mit Amil Gupta passiert. Er benutzte die Theorie, um eine Waffe zu bauen, die ungeheure Mengen von Energie auf einen beliebigen Punkt in der Raumzeit konzentrieren konnte. Und dieses Ereignis im Iran macht einen verdammt ähnlichen Eindruck.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass die Iraner jetzt die Theorie haben? Und die wollen sie benutzen, um eine Waffe zu bauen?«
    »Wer weiß?« Monique zuckte mit den Achseln. »Wir dachten, Michael wäre der Einzige, der die Gleichungen kennt. Aber vielleicht hat jemand anderes sie auch rausbekommen.«
    Lucille dachte einen Moment darüber nach. Sie spitzte die Lippen und tippte sich mit dem Radiergummi ihres Bleistifts ans Kinn. »Okay, aber was hat das alles mit dem Kidnapping zu tun? Falls die Iraner die Einheitliche Theorie schon kennen, warum sollten sie dann Michael entführen?«
    Monique öffnete den Mund, um zu antworten, aber David sprach als Erster. »Hören Sie, das kann kein Zufall sein. Wir sollten mit Jacob reden. Ich will wissen, woran er im Moment arbeitet.«
    »Ja, der Meinung bin ich auch«, sagte Monique. »Da besteht ein Zusammenhang. Je eher wir mit Jacob sprechen, desto schneller finden wir Michael.«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille in dem Raum. Lucille lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und tippte sich immer noch mit dem Bleistift ans Kinn. Dann erhob sie sich. »Also gut. Es kann nichts schaden, mit dem Mann ein wenig zu plaudern.« Sie ging auf die Tür zu. »Ich muss ein paar Telefonate führen. Ihr beide rührt euch nicht vom Fleck.«
    Als sie gegangen war, ließ sich David auf einen der Stühle am Tisch sinken. Er war müde. Der ganze Stress der letzten Stunden hatte ihn erschöpft. Monique setzte sich neben ihn, legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie. »Das war gut, David. Ich denke, wir machen Fortschritte.«
    Er nickte, aber er glaubte ihr nicht. Wenn er die Augen zumachte, sah er immer noch Michael. Michael in seinem Therapieraum im Autismuszentrum. Michael, wie er auf dem Boden hockte und sich mit den Händen die Ohren zuhielt. Michael, wie er in einem Krankenwagen schrie. Die Bilder in Davids Kopf waren so schrecklich, und er konnte sie nicht aussperren.
    Sie saßen da, ohne zu reden. David senkte den Kopf und rieb sich die Augen. Monique ließ ihre Hand in

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