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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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obwohl er begriff, dass Michael nie ganz aus seiner Isolation herauskommen würde, gab es bereits mehr als genug von ihm zu sehen, was man lieb haben konnte.
    Nach ein paar Minuten hörte Jonah auf zu weinen. Monique stand auf und ließ sich Lisa von David geben, die mittlerweile fest schlief. Sie brachte das Kind in den Nebenraum und legte es in ein tragbares Kinderbett, das ihnen vom FBI zur Verfügung gestellt worden war. Als sie zu David und Jonah zurückkehrte, öffnete sich die Tür zu dem Vernehmungsraum, und Special Agent Lucille Parker trat ein.
    Sie trug die gleiche Kombination, an die David sich von vor zwei Jahren erinnerte, ein knallrotes Jackett über einer locker sitzenden weißen Bluse und einem dazu passenden Rock. Eine Lesebrille hing an einer Kette um ihren Hals. Sie sah mehr nach einer Bibliothekarin als nach einer FBI-Agentin aus, aber David wusste, dass sie ein Schulterholster unter ihrem grellen Jackett trug und dass in diesem Holster eine Glock 17 steckte.
    »Wir haben Karen Atwood gefunden«, verkündete sie in ihrem vertrauten schleppenden Texas-Tonfall. »Unsere Agenten in Philadelphia haben sie aufgespürt und bringen sie hierher.«
    David seufzte erleichtert auf. Seine erste Frau, mit der er sich das Sorgerecht für Jonah teilte, war zu einer Anwaltskonferenz nach Philly gefahren und hatte auf keinen der verzweifelten Anrufe reagiert, mit denen David sie zu erreichen versuchte, nachdem er von Michaels Verschwinden erfahren hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, warum irgendjemand ein Interesse daran haben könnte, Karen zu entführen – im Gegensatz zu Michael hatte sie keine Ahnung von der Einheitlichen Feldtheorie –, aber es war trotzdem gut zu erfahren, dass sie in Sicherheit war.
    Jonah sprang auf. »Sie haben meine Mom gefunden? Geht es ihr gut?«
    Lucille lächelte den Jungen an. Ihr Lippenstift hatte denselben Farbton wie ihr Jackett. »Ja, mein Schatz, es geht ihr prima. Wir haben sie gerade am Telefon, und sie möchte schrecklich gern mit dir sprechen.« Sie zeigte auf eine andere Agentin, die im Gang stand, eine Frau mit starrer Miene in einem grauen Hosenanzug. »Das ist Agent Carson. Sie bringt dich in mein Büro. Geh schon, du kannst das Telefon dort benutzen.«
    Jonah sah die beiden Agentinnen unsicher an. David legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es ist okay. Geh mit ihr.«
    Der Junge ging zu Agent Carson, die ihn entschlossen bei der Hand nahm. Lucille wartete einen Augenblick, schaute ihnen hinterher, machte dann die Tür zu und wandte sich David und Monique zu. Sie lächelte nicht mehr. Ihre Stirn und die Haut unter ihren Augen waren von vielen Falten durchzogen.
    David schluckte. »Was ist los? Haben Sie Michael gefunden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben die Homeland Security und jede Polizeibehörde im Nordosten alarmiert, aber bis jetzt haben wir nichts gehört.« Sie ging hinüber zu dem Tisch und zeigte auf die Stühle. »Nehmen Sie doch Platz.«
    David war zu beunruhigt, um sich zu setzen. »Wie konnte das passieren? Wie konnten sie einfach in das Autismuszentrum reinmarschieren und ihn mitnehmen?«
    Lucille zog einen Stuhl hervor und setzte sich. Sie zuckte zusammen, als sie ihre Beine unter dem Tisch ausstreckte. »Die Kidnapper waren Profis. Sie haben sich als Sanitäter verkleidet und fuhren einen richtigen Krankenwagen, den sie vom Lenox Hill Hospital gestohlen hatten. Es sah nach einem echten Notruf aus.«
    »Gab es irgendwelche Zeugen?«
    »Wir haben mit ein paar Leuten gesprochen, die zu der Zeit auf der 98th Street waren, aber sie konnten uns nicht viel darüber sagen, wie die Sanitäter ausgesehen haben. Das ist typisch – wenn Leute Rettungspersonal im Einsatz sehen, sind sie normalerweise zu sehr damit beschäftigt, den Typ auf der Trage anzuglotzen, um sich sonst irgendwas zu merken.«
    Monique kam näher an den Tisch heran, bis sie direkt neben David stand. »Was ist mit Überwachungskameras?«, fragte sie. »Da muss es doch einige in dem Autismuszentrum geben.«
    »Ja, ein halbes Dutzend etwa. Und jede Einzelne war unmittelbar vor der Entführung abgeschaltet worden. Wie ich schon sagte, diese Typen waren Profis.«
    »Nun ja, was ist mit dem Krankenwagen? Der sollte doch leicht aufzuspüren sein, oder?«
    Lucille runzelte die Stirn. »Die Staatspolizei von New Jersey hat ihn vor einer Stunde gefunden. Die Kidnapper haben ihn neben einem verlassenen Lagerhaus in den Meadowlands stehen lassen. Sie müssen in ein anderes Fahrzeug

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