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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Rest. Keine Schmerzen mehr, kein Leid. Und du wirst deine Mutter sehen, erinnerst du dich?«
    »Meine Mutter ist tot.«
    »Michael, ich habe dir das alles schon erklärt! Es wird eine Auferstehung der Toten geben, genau, wie Gott es versprochen hat. Das ist die Aufgabe, die Er Bruder Cyrus gestellt hat, die Welt darauf vorzubereiten …«
    »Ich glaube Bruder Cyrus nicht. Er will die Theorie benutzen, um Waffen zu machen.«
    Tamara stieß einen Schrei aus, der Michael veranlasste, sich wieder die Ohren zuzuhalten. Gleichzeitig sank sie auf dem Teppich in die Knie. »Ich schwöre dir, Michael! Ich schwöre dir bei allem, was heilig ist!« Sie faltete die Hände. »Bruder Cyrus ist ein Mann des Friedens! Alles, was er will, ist die Erlösung!«
    Er glaubte ihr trotzdem nicht. Sie war seine Feindin, nicht seine Freundin. Sie hatte Dr. Parsons umgebracht. »Ich kann es Ihnen nicht sagen!«, schrie er zurück. »Ich habe es David Swift versprechen müssen!«
    Sie hörte auf, mit ihm zu streiten, senkte den Kopf und presste die Hände ans Gesicht. Lange Zeit wiegte sie sich auf ihren Knien hin und her. Sie gab ein würgendes, stöhnendes Geräusch von sich, das Michael hören konnte, obwohl er sich die Ohren zuhielt. Sie weinte. So viel begriff er.
    Nach ungefähr zwei Minuten stand sie schließlich auf, ging zur Tür der Jurte und öffnete sie. Bevor sie nach draußen ging, warf sie einen Blick über die Schulter. »Falls du uns den Code nicht bis heute Abend um sieben Uhr nennst, wird Bruder Cyrus mit dir sprechen müssen. Und er wird nicht so geduldig sein wie ich.«
    Dann schloss sie die Tür hinter sich und legte den Riegel vor.

VIERZEHN
    N achdem sie Moniques Schussverletzung behandelt hatten, beschlossen die Unfallärzte im Hadassah Mount Scopus Hospital, sie über Nacht dazubehalten. Es war keine lebensgefährliche Verletzung – das Geschoss hatte den Knochen und die Hauptschlagader in ihrem Oberarm verfehlt, aber sie hatte eine ziemliche Menge Blut verloren, und deshalb hatten die Ärzte sie an einen Tropf gehängt und ihr ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben. Sie schlief gerade ein, als Lucille zusammen mit einem Kommandotrupp der israelischen Armee im Krankenhaus eintraf, dessen Angehörige Posten an den Eingängen des Gebäudes bezogen, falls es zu einem weiteren Angriff kommen sollte. David erläuterte Lucille all das, was in der Beit Schalom Jeschiwa passiert war, einschließlich dem, was er über Olam ben Z’man in Erfahrung gebracht hatte, dessen wirklicher Name Loebman oder Loehmann oder etwas in der Art war. Dann kehrte Lucille in die Schin-Bet-Zentrale zurück, um die Information an ihre israelischen Kollegen weiterzugeben, damit sie den früheren Informatiker aufspüren konnten. In der Zwischenzeit ging David in Moniques Zimmer im vierten Stock des Krankenhauses und schlief auf einem bequemen Sessel am Fenster ein, der erste ungestörte Nachtschlaf in den vergangenen drei Tagen.
    Er wurde um 6 Uhr morgens wach. Das Fenster des Zimmers ging nach Süden, in Richtung der Altstadt, und in der Entfernung konnte David wieder den Felsendom sehen, dessen goldene Kuppel jetzt im Sonnenaufgang erstrahlte. Monique schlief noch, sie lag in ihrem Krankenhausbett auf der linken Seite, und ein weißes Betttuch bedeckte ihren verbundenen rechten Arm zur Hälfte. Sie hatte die Embryonalstellung eingenommen, die Knie gebeugt und die Hände unter dem Kinn gefaltet, als würde sie beten. In ihrem Gesicht war keine Anspannung zu erkennen. Im Licht des frühen Morgens sah sie jung und sorglos aus, eine schöne Frau, die unbekümmert in der Morgendämmerung schlief. Das geschäftige Treiben des Tages hatte noch nicht begonnen, und das Krankenhaus machte einen ungewöhnlich friedlichen Eindruck. Es war so still im Zimmer, dass David das Tropfen der Salzlösung durch den Infusionsschlauch hören konnte.
    David betrachtete seine Frau eingehend. Wie immer, wenn er Monique längere Zeit anschaute, kam es ihm wie ein Wunder vor. Er war unfassbar glücklich, sie zur Frau zu haben. Und nicht nur, weil sie lustig und klug und schön war. Karen, seine erste Frau, war all das ebenfalls gewesen, und trotzdem hatten sie und David sich gegenseitig das Leben zur Hölle gemacht. Der Unterschied war, dass Monique ihn verstand. Sie kannte seine Beweggründe, seine Motive – warum er bei belanglosen Dingen die Fassung verlor, warum er sich manchmal von der Welt zurückzog und in seinem Arbeitszimmer vor sich hin brütete und stundenlang

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