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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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wie man das Programm ändern kann.«
    Er schüttelte wieder den Kopf, diesmal heftiger. »Niemand kann die Gesetze der Physik ändern.«
    Tamara beugte sich tiefer. Michael konnte ihren Atem an seinem Ohr spüren. »Du bist fertig damit, nicht wahr? Du hast das Programm vervollständigt? Und jetzt ist es in deinem Kopf?«
    Er gab ihr keine Antwort. Aber als er die Augen schloss, sah er wieder den Code, der rasch nach oben rollte.
    Zu Michaels großer Erleichterung richtete Tamara sich gerade auf und wich von seiner Seite. Aber sie kam kurz darauf wieder zurück und stellte die halb volle Flasche vor ihn auf den Schreibtisch. »Wir sollten feiern«, sagte sie. »Trinken wir einen Schluck darauf.« Sie beugte sich wieder vor, öffnete eine der Schreibtischschubladen und stöberte darin herum, bis sie zwei Gläser gefunden hatte. »Es ist keine Sünde, etwas zu trinken, wenn unsere Herzen rein sind, stimmt’s?«
    Sie stellte die Gläser auf den Schreibtisch. Dann schraubte sie den Verschluss von der Flasche und goss in jedes Glas etwas von der braunen Flüssigkeit. Michael roch etwas, das streng und süß war. »Was ist das?«
    »Jägermeister. Ich habe dieses Zeug die ganze Zeit getrunken.« Sie nahm eines der Gläser und reichte es Michael. »Bruder Cyrus hatte recht, was dich betrifft. Er hat gesagt, du würdest uns alles geben, was wir brauchen.« Sie nahm das andere Glas in die Hand und hob es an. »Du bist ein Geschenk des Allmächtigen, Michael. Der Herr hat vorgesorgt!« Sie warf den Kopf zurück und kippte die braune Flüssigkeit in einem Schluck hinunter.
    Michael stellte sein Glas auf den Schreibtisch zurück. Ihm gefiel der Geruch nicht. Und feiern wollte er ohnehin nicht. Es hatte ihn nicht glücklich gemacht, das Rätsel zu lösen. In Wirklichkeit hatte es ihn sehr unglücklich gemacht, weil er jetzt nichts mehr hatte, was ihn von den Dingen ablenken könnte, über die er nicht nachdenken wollte.
    »Was ist los?«, fragte Tamara. »Magst du keinen Jägermeister?«
    Um ihrem Blick auszuweichen, starrte Michael auf die gebogene Wand der Hütte, die fast perfekt kreisförmig war. Er versuchte ihren Durchmesser und ihren Umfang zu schätzen, aber er konnte sich nicht auf das Problem konzentrieren. Er musste immer daran denken, was hinter der Wand lag – die Sanddünen, die Lastwagen, die Soldaten in braunen Uniformen.
    Tamara kam auf ihn zu. Sie streckte den Arm aus und griff nach seiner Schulter, aber in letzter Sekunde bremste sie sich. Sie zog die Hand zurück und machte einen Schritt nach hinten. »Oh, Michael.« Sie schüttelte den Kopf. »Mein Bruder Jack bekam immer den gleichen Gesichtsausdruck, wenn er traurig war. Und nichts von dem, was ich sagte, konnte ihn aufmuntern.«
    Michael starrte sie an. Sie hatte ihn nicht berührt. Sie hatte ihr Versprechen gehalten.
    Tamara schwieg mehrere Sekunden lang. Dann stellte sie ihr leeres Glas auf den Tisch. »Okay, genug Spaß und Spiele.« Sie griff nach der Tastatur des Computers. »Jetzt ist die Zeit für dich gekommen, uns die Lösung zu zeigen. Los, mach schon, fang an, den Code zu schreiben.«
    Sie legte ihm die Tastatur in den Schoß. Es fühlte sich sehr leicht an. Er schaute hinunter auf die Tasten, berührte sie aber nicht.
    »Das kannst du nicht für dich behalten, Michael. Es ist zu wichtig. Der Herr gibt uns eine Chance, die Welt zu erlösen. Willst du uns nicht dabei helfen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es euch nicht sagen. Ich hab es David Swift versprechen müssen.«
    »Sieh mal, ich weiß etwas über David Swift. Er glaubt an den Weltfrieden, stimmt’s? Wie heißt seine Organisation? ›Die Physiker für den Frieden‹?«
    Michael hatte diesen Namen auf einigen Papieren in David Swifts Wohnung gesehen. Außerdem vorn auf seinen Briefumschlägen. An einem Abend vor sechs Monaten hatte Michael David geholfen, Briefmarken auf sechshundert Umschläge zu kleben. »Sie heißt ›Physiker für den Frieden‹. Ohne ›die‹ davor.«
    »Ja, ja, egal. Es geht darum, dass er an den Frieden glaubt. Und sobald wir die Pforten zum Himmelreich aufstoßen, wird die ganze Menschheit für immer in Frieden leben. Falls David Swift wüsste, dass wir dabei sind …«
    »In dem Programm steht nichts über den Himmel.«
    »Nein, das ist nicht wahr! Das Programm wird uns sagen, wie man die Pforten des Himmels aufmacht.« Sie kam einen Schritt näher. »Bruder Cyrus hat alles vorbereitet. Wenn du ihm erst den Code gegeben hast, kümmert er sich um den

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